Es frühlingt in Montpellier!

Nach den Unwettern der letzten beiden Tage mit Sturm und viel Regen schien heute wieder die Sonne und die Temperaturen stiegen in den frühlingshaften Bereich. Nach dem Mittagessen fuhren wir mit dem 10er Bus bis zu den Arceaux und liefen von dort kreuz und quer durch die Stadt. Wir schleckten hier das erste Eis des Jahres, wunderten uns über die ausgesprochen intensive Bautätigkeit im Stadtzentrum und bummelten durch den Botanischen Garten. Dorthin hatte es mit uns heute noch viele andere Spaziergänger gezogen. Daheim angekommen, bewunderten wir unsere Bepflanzung auf dem Balkon und nun freuen wir uns auf weitere sonnige Tage!

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Winterreise in die Normandie

Zweimal schon waren wir in der Nebensaison an der französischen Atlantikküste. Beide Male verschlug es uns auf eine Insel, die allerdings per Brücke befahren werden konnten. Zwar stehen noch mehrere Inseln auf unserer Wunschliste, doch diese sind alle nur per Fähre erreichbar. So überlegten wir, wo wir denn sonst so an eine uns unbekannte Küste fahren könnten, und wir erinnerten uns an Étretat in der Normandie mit seiner beeindruckenden Steilküste. Also machten wir uns Anfang Februar auf den Weg gen Norden…

Tag 1: Wandern entlang der Alabasterküste.
Die Wettervorhersage fiel recht bescheiden aus und angeblich sollte lediglich der erste Tag frei von Niederschlägen bleiben. Also widmeten wir diesen Tag der längsten und wohl auch schönsten Tour, die ich im Vorfeld geplant hatte. Nachdem wir das Frühstück mit frischem Baguette vom ortsansässigen Bäcker verspeist hatten, machten wir uns auf den Weg nach Le Tilleul, wo uns ein kostenloser Wanderparkplatz erwartete. Zunächst liefen wir durch ein Waldstück, in dem wir zwei Rehe erspähten, bevor die Tour über offenes Gelände in Richtung Meer mit seinem Leuchtturm, dem Phare d’Antifer, führte. Dort angelangt, folgten wir dem Pfad entlang der Kante der Steilküste und genossen die weite Sicht übers Meer mit seinen vielfältigen Blautönen. Nach einer Weile gelangten wir an eine Treppe, die hinab zum Strand führte. Birgit war nicht zu halten… und ich marschierte hinterher. Eine sich am Strand abzeichnende Figur aus Steinen erinnerte an die Szene in einem Kriminalfilm. Wir ließen es uns nicht nehmen und verzierten die Figur, so dass sie nicht mehr gar so unheimlich aussah. 🙂 Wir lauschten der Brandung und ließen unsere Blicke über die unzähligen Steine schweifen. Später lernten wir, dass es verboten ist, Steine zu sammeln, da sie als Schutz vor den gefräßigen Wellen dienen.
Bald setzten wir den Weg fort, der uns abermals am oberen Rand der Steilküste entlang führte. Nach einem weiteren Kilometer ging es erneut hinab zum Strand, dem wir bis zu einem Felsdurchbruch in Form eines Schlüssellochs folgten. Von dort sahen wir zum ersten Mal das große Felsentor von Étretat, die Falaise La Manneporte. Wir bestaunten die Felsen mit ihren waagerechten Streifen und sonstigen Mustern – Zeugen der Erosion. Erneut mussten wir die Steilküste erklimmen und gelangten nun auf einen Abschnitt, der nicht mehr ganz so einsam war wie zuvor. Je näher wir Étretat kamen, desto mehr Ausflügler begegneten uns. Von der Pointe de la Courtine mit ihrem sog. Hexenloch (Le trou de la sorcière), auch als Auge des Pandas (L’oeil du Panda) bekannt, bot sich uns erneut ein herrlicher Blick übers Meer und die Manneporte-Klippe. Auf dieser angelangt, erspähten wir schließlich das Wahrzeiten von Étretat, das Aval-Tor (Porte d’Aval) und die Nadel (Aiguille) von Étretat. Bald kamen wir auch dort an und vor uns zeigte sich der steinerne Strand von Étretat. Da uns noch Zeit blieb, stiegen wir hinab zum Strand. An zwei drei Stellen waren Informationstafeln aufgestellt, auf denen man sehen konnte, wie Claude Monet die Landschaft ins Bild gesetzt hat. Im Ort war besonders die Markthalle sehenswert, die zu Kriegszeiten als Lazarett gedient hatte. Im Hinterland ging es zurück zum Parkplatz, wobei uns der Weg an einem Taubenturm vorbeiführte. Auf einer leichten Erhebung, dem ehemaligen Mühlberg von Tilleul, machten wir kurz Rast und erfuhren vom Schicksal der Windmühlen, die vor ca. 100 Jahren aus der Landschaft verschwanden…

Tag 2: Regenwetter.
Wie verhergesagt erwachte der Tag in trübem Licht. Wir beschlossen, am Vormittag in Ortsnähe zu spazieren und zum Mittagessen in eine Crêperie in Yport zu fahren und dort anschließend an der Küste entlangzuwandern. Am Ende kam es anders, aber der Reihe nach. Von unserer geräumigen und gemütlichen Ferienwohnung aus liefen wir zum Steilküste von Saint-Jouin-Bruneval, von wo sich ein Blick auf den Hochseehafen von Saint-Jouin-Bruneval bietet. Dieses imposante Bauwerk wurde in den 1970er Jahren zum Anlegen von Supertankern gebaut, für die der Hafen von Le Havre zu klein war. Damals war der Suezkanal wegen der Spannungen im Nahen Osten geschlossen und Öltanker mussten um das Kap der Guten Hoffnung fahren. Als Reaktion darauf wurden größere Tanker in Betrieb genommen, um die höheren Kosten der viel längeren Route zu kompensieren. Die zeitliche Abfolge erwies sich jedoch als ungünstig, denn im Jahre der Eröffnung des Hafens von Saint-Jouin-Bruneval wurde der Suezkanal, der für die neuen Supertanker grundsätzlich nicht passierbar war, wieder geöffnet…
Zurück im Ort kamen wir an der Kirche und dem verfallenen Schloss vorbei. Zwar nieselte es, doch der Tag war noch jung und so liefen wir abermals zur Küste, um uns das Restaurant Le Belvédère anzuschauen, in dem wir für den letzten Abend zu dinnieren planten. Auf den Informationstafeln neben dem Restaurant lernten wir noch mehr über den Bau und Betrieb des Hochseehafen. So mussten sich die Supertanker bereits 48 Stunden vor Ankunft beim Hafen anmelden, um das Anlegen und Löschen der Fracht vorzubereiten. Von unserem Vermieter erfuhren wir, dass noch immer ca. alle zwei Wochen ein Hochseeschiff den Hafen anläuft.

Zur Tagesmitte fuhren wir nach Yport. Die auserwählte Crêperie hatte jedoch leider geschlossen. Gut, dass wir auf der Anfahrt durchs Dorf ein Restaurant mit Gästen darin gesehen hatten. Wir wollten unser Glück versuchen. Allerdings sah es drinnen recht schick aus mit weißen Tischdecken und Weingläsern auf den Tischen. Und wir in Wanderklamotten. Aber wir wurden sehr zuvorkommend im Restaurant Normand bedient und das 3-Gänge-Menü ließ nichts zu wünschen übrig. 🙂 Gut gestärkt erklommen wir die westlich gelegene Steilküste. Der Weg war steil und matschig. Hoffentlich müssen wir hier nicht auch wieder runter. Doch so sollte es kommen, denn der Weg war aufgrund des langanhaltenden kräftigen Regens unpassierbar, es sei denn, man marschiert in Gummistiefeln. Also stiegen wir vorsichtig wieder hinab, erkundeten den Strand und machten uns bald auf den Heimweg. Unterwegs legten wir noch einen kurzen Zwischenhalt am Château de Sissi, einem extravaganten Hotel mit Restauration, ein.

Tag 3: Ausflug nach Honfleur.
Da für den vierten und letzten Tag wieder besseres Wetter vorhergesagt war, den wir daher für eine weitere Küstenwanderung nutzen wollten, schoben wir an Tag 3 einen Stadtausflug ein. Unsere Gastgeber hatten uns einen Ausflug nach Honfleur empfohlen und mit Bildern aus dem Internet auf ihrem Smartphone schmackhaft gemacht. Die Anfahrt mit Umleitung führte uns zunächst in den Hafen von Honfleur mit einem riesigen Kreuzfahrtschiff und der Containerskulptur von 2017, die anlässlich des 500. Hafengeburtstags errichtet worden war. Vor der Überfahrt der Pont de Normandie, der größten Schrägseilbrücke Europas, die die Seinemündung überquert, lasen wir im dortigen Informationszentrum einiges zur Entstehung und technischen Umsetzung dieses ehrgeizigen Bauwerks.
In Honfleur angekommen, schlenderten wir um das alte Hafenbecken und durch die angrenzenden Gassen. Mittagszeit! Und wieder war die von uns anvisierte Crêperie geschlossen. 🙁 Aber gleich um die Ecke hatten wir ein nettes kleines Restaurant, das Bistro des Artistes (Künstler-Bistro), gesehen. Dort saßen wir am Fenster mit Blick über das alte Hafenbecken und verspeisten regionstypische Blutwurst mit Kartoffelbrei. Im Anschluss besichtigten die hölzerne Kirche (die größte Frankreichs!) Église Sainte Catherine. Danach spazierten wir am Ufer der Morelle entlang und entdeckten im Garten der Persönlichkeiten viele uns unbekannte Größen der Region. Zwei jedoch kennen wir sehr gut, den Komponisten Erik Satie (*1866 in Honfleur) und den Maler Claude Monet (*1840 in Paris). Sein Bild Impression, eine Hafenansicht von Le Havre im Sonnenaufgang, gab der gesamten Bewegung ihren Namen. Vorbei am alten Leuchtturm, dem Phare de l’Hôpital, bogen wir in die historische obere Straße, Rue Haute, ein. Dort befindet sich das Geburtshaus von Erik Satie, in dem ein unterhaltsames Museum eingerichtet ist. Wir ließen uns vom verspielten Geist des Komponisten anstecken und fuhren lachend Karussel.
Der Rückweg führte uns an einem Spezialitätengeschäft vorbei, das nun zu allem Überfluss auch geschlossen hatte. Verflixt und zugenäht! Na ja, Geld gespart. Wir folgten weiteren Gassen durch Honfleur und passierten den Jardin du Tripot mit seinen Skulpturen, Wasserspielen und verwinkelten Ecken. Am Auto angekommen, fuhren wir nach Quillebeuf-sur-Seine. Dort setzt eine Autofähre gratis über die Seine. Dieses Schauspiel wollten wir uns nicht entgehen lassen. 🙂 Als wir wieder in unserer Ferienwohnung ankamen, war es draußen bereits stockfinster. So neigte sich ein toller Tag dem Ende engegen.

Tag 4: Die Alabasterküste östlich von Étretat.
Der letzte Tag kündigte sich mit blauen Himmel an. Vom Bäcker gab’s nochmal Baguette und diesmal auch Brioche. 🙂 Heute wollten wir an der östlich von Étretat gelegenen Steilküste wandern. Wir fuhren nach Bénouville, von wo ein Rundwanderweg in Richtung Étretat startet. Wir liefen auf die Küste zu und folgten dem Weg des Zöllners (Chemin des Douaniers) westwärts. In der Ferne drehten sich die Räder eines Offshore-Windparks. Bald erblickten wir eine weiße Nadel aus Kreide im Meer, die Aiguille de Belval. Wenig später erreichten wir die Klippe La Falaise d’Amont, vor der ein Felsen, der Roc Vaudieu, aus den Wasser ragt. Wir stiegen die Stufen bis zum Wasser hinab und entdeckten einen Stollen, der durch den Felsen auf die andere Seite der Klippe führt. Einige Wagemutige verschwanden vor uns im Tunnel. Sollten wir es auch wagen? Gesagt getan. Bald standen wir auf der anderen Seite und Étretat lag nicht mehr fern. Verbotenerweise (wobei wir im Nachhinein die verschiedenen Grade von Verboten gegeneinander abwägten) liefen wir unterhalb der Steilküste bis zum Ort, wo uns eine Treppe wieder nach oben zur Kapelle Notre-Dame-de-la-Garde führte. Gleich daneben befindet sich das Denkmal zu Ehren der beiden Piloten Charles Nungesser und François Coli, die im Jahr 1927 zum ersten Nonstop-Transatlantikflug aufbrachen. Am 8. Mai druckte die französische Zeitung „La Presse“ voreilig die Meldung eines Rekorderfolgs für den 9. Mai. Doch nachdem das Flugzeug in der Normandie bei Étretat ein letztes Mal gesichtet worden war, blieb es verschollen. 🙁 Der Besuch des Gartens von Étretat sollte der Höhepunkt dieser Wanderung werden. Doch auch dieser hatte bis Mitte Februar geschlossen. Ein großes Schade stand Birgit ins Gesicht geschrieben. Da müssen wir wohl nochmal wiederkommen?!
Auf Anraten unserer Gastgeber wählten wir für den Rückweg erneut den Weg des Zöllners entlang der Steilküste, anstatt dem Rundweg zu folgen. So lief der Film nochmal rückwärts ab. Mittlerweile ragten die Felsen noch etwas weiter aus dem Meer, da es auf Ebbe zuging. Zum krönenden Abschluss speisten wir zum Abend wie geplant im Edelrestaurant Le Belvédère . Lecker, insbesondere der Café gourmand! 🙂

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Zu Besuch in Berlin

Mein Vati hat im Januar Geburtstag. Und da mir die Zeit bis zum Sommerbesuch zu lang war und es einen Direktflug von Marseille gibt, entschloss ich mich zu einem Besuch in Berlin. Es stellte sich heraus, dass Reisen heutzutage wie Lottospielen ist. Die Hinreise war überschattet von Autobahnblockaden « Dank » der französischen Bauernproteste und vom Streik der Deutschen Bahn, einschließlich S-Bahn, in Berlin. Der BlaBlaBus sparte sich daher den Halt in Nîmes und fuhr von Montpellier direkt zum Flughafen Marseille. Der Rest der Hinreise verlief dann reibungslos. Dafür kostete mich die Rückreise einige Nerven, da der Flug um fast zwei Stunden verspätet war und ich beinahe den Zug nach Montpellier verpasst hätte. Das macht keinen Spaß! 🙁
Der erste Tag in Berlin war geprägt von « Peter’s » Sauerbraten und den Finalspielen der Handball-EM der Männer. Deutschland unterlag Schweden beim Spiel um Platz 3 nach einer katastrophalen ersten Hälfte « verdient » mit 31:34. Und Frankreich sicherte sich in einem packenden Duell gegen Dänemark mit 33:31 nach Verlängerung die Goldmedaille.
Am Montag unternahmen mein Vati und ich eine Rundreise durch Berlin. Wir fuhren mit der Straßenbahn bis zum Alexanderplatz, nahmen dann die neue U-Bahn der Linie 5 bis zum Roten Rathaus. Spontan statteten wir diesem altehrwürdigen Gebäude einen Besuch ab und verewigten uns mit einem Eintrag im Besucherbuch. Da das Restaurant Julchen Hoppe wegen Reparaturen erst verspätet öffnete, kehrten wir im Gasthaus Zum Nussbaum ein und stärkten uns an gutbürgerlicher Küche, also Bulette bzw. Leberkäse mit Spiegelei und Bratkartoffeln. Dazu gab’s natürlich ein frischgezapftes Bier. 🙂 Danach liefen wir durch den Innenhof des wiederaufgebauten Berliner Stadtschlosses und durchs Foyer des Humboldt Forums. Auf der gegenüberliegenden Seite angekommen nahmen wir die U-Bahn von der Museumsinsel bis zum Bundestag. Die Sonne lachte und mein Vati genoss die Stunden mit mir. So tippelten wir bis zum neuen Berliner Haupfbahnhof, setzten uns in die Straßenbahn der Linie M5 und fuhren zurück nach Hohenschönhausen, wo wir rechtzeitig zu Kaffee und Baumkuchen ankamen.
Der dritte Tag galt einem Ausflug nach Woltersdorf, wo Peter im Restaurant Liebesquelle einen Tisch am Fenster für uns reserviert hatte. Mein Vati und ich verspeisten Ochsenbäckchen, während Peter sich an einem Schnitzel gütlich tat. Nach einem kurzen Abstecher zum Garten in Herzfelde fuhren wir zurück nach Hohenschönhausen, wo wir erneut vom Baumkuchen naschten.
Am letzten Tag meiner Deutschlandreise brachte mich mein Vati zum Flughafen, wo uns nach der Gepäckaufgabe noch Zeit für einen Kaffee blieb. Mein Becher war bald ausgetrunken und es hieß, Abschied nehmen. Diesmal fiel mir der Abschied besonders schwer nach der schönen gemeinsamen Zeit mit meinem Vati. Wenn doch das Reisen nicht so kompliziert und nervend wäre (siehe oben) …

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Frühling im Januar

Seit drei Tagen herrschen frühlingshafte Temperaturen um 20°C in Frankreichs Süden. Auch wenn es sich auf den ersten Blick angenehm anhört, so bereitet mir dies doch Sorgen – wie wird wohl der Sommer 2024 aussehen? In den letzten Monaten hat es gefühlt lediglich 3x geregnet. Die Trockenheit ist in der Natur nicht zu übersehen!
Ich bin allein zu Haus; Ralf ist heute morgen zu seiner Familie nach Berlin aufgebrochen . Sein Vater feierte seinen 92. Geburtstag und somit hat die Reise einen guten Grund. Mit dem Bus fuhr er nach Marseille und von dort startete der Direktflug nach Berlin. Gestern gab es noch Aufregungen, da wegen Bauernprotesten die Autobahnen gesperrt wurden und es nicht ganz klar war, ob der Zubringer fahren würde. Aber heute gab es Entwarnung. Bleiben noch die Einschränkungen wegen des Bahnstreiks in Deutschland abzuwarten.
Während Ralf seiner Berliner Heimat zustrebte, machte ich einen ausgiebigen Stadtbummel. Solde, Solde – Schlussverkauf lockte und viele Kauflustige waren bei sonnigem Wetter in der Innenstadt unterwegs. Mir gelangen einige Schnappschüsse, aber für Schnäppchen hatte ich keinen Bedarf. Ich ließ mir eine knusprige Waffel inmitten des Getümmels im Polygone schmecken und amüsierte mich bei meinen Beobachtungen. Auf dem Platz der Comédie haben die Pflasterarbeiten vor der Oper begonnen. Die Außenplätze der Restaurants waren gut besucht und die Mimosen haben zu blühen begonnen. Sie sehen leuchtend gelb aus, aber für mich beginnt nun die Pollenallergiezeit.  Nichts desto trotz habe ich den Spaziergang genossen und ich wünsche euch ein wunderschönes WE!

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Neujahrswünsche

Das neue Jahr begann mit einem Silvester-Spieleabend, den Birgit klar für sich entscheiden konnte. Die Tage zuvor hatten wir noch kleinere Ausflüge unternommen, die uns beide Male in eine Umgebung führte, die der Ausbildung eines besseren Umweltbewusstseins und der Erhaltung der Umwelt gewidmet sind. So ging es am 28. Dezember nach Restinclières und tags darauf nach Lattes. Dort konnten wir nicht nur die zahlreichen Flamingos bestaunen, sondern auch ein Nutria, dass sich von den Spaziergängern nicht stören ließ. 🙂

Unser Neujahrsspaziergang führte uns dieses Mal zum Étang du Ponant. Dieses künstlich angelegte Gewässer wird vom Fluss Vidourle gespeist und markiert die westliche Grenze der Camargue. Oft schon waren wir auf der Nationalstraße an diesem See entlanggefahren. Auch waren wir schon am gegenüberliegenden, südlichen Ufer herumgewandert. Diesmal betraten wir Neuland und erkundeten das nördliche Ufer. Ein modriger und teils überfluteter Bereich zwang uns zur Umkehr, doch weiter landeinwärts fanden wir eine alternative Route. Am Ende erreichten wir wieder den Parkplatz, der in den wärmeren Monaten den Surfern als Ausgangspunkt dient, um das Gewässer zu befahren. Mit dieser schönen Runde läuteten wir das neue Jahr ein und wünschen all unseren Freunden und Verwandten ein gesundes und glückliches neues Jahr!

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Heiligabend in Aigues-Mortes

Dies wird vermutlich der letzte Blogeintrag fürs Jahr 2023 werden. Ein Jahr, das mit einem Tief begann, aus dem dann nach und nach herausgekrabbelt wurde. So hoffen wir fürs neue Jahr, dass uns trotz aller Widrigkeiten der Optimismus nicht abhanden kommt!
Zu Heiligabend hatte Birgit vorgeschlagen, nach Aigues-Mortes zu fahren, einem mittelalterlichen Ort unweit vom Montpellier. Vom ausnahmesweise kostenlosen Parkplatz spazierten wir bei herrlichstem Sonnenschein in den beschaulichen Ort, der angenehm belebt, aber nicht überlaufen war. Wir schlenderten durch die Gassen, suchten die Crêperie einer ehemaligen Kollegin, amüsierten uns über den kleinen « Weihnachtsmarkt » mit Steckenstieren für die Jüngsten, schossen ein paar Fotos und Selfies und bescherten uns ein erstes Weihnachtsgeschenk: ein neues Sofakissen, das im Atelier R de Rêve inmitten des Ortes entstanden war. 🙂
Mit diesen letzten Eindrücken des Jahres 2023 grüßen wir all unsere Freunde und Familienangehörigen aus Frankreichs sonnigen Süden!

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Weihnachtsmarkt auf dem königlichen Platz von Peyrou

Birgit musste am 1. Advent arbeiten. Ich nutzte den Vormittag, um eine Runde durch die Stadt zu drehen. Insbesondere war ich neugierig auf den diesjährigen Weihnachtsmarkt, der an ungewohntem Ort stattfindet. Da die Esplanade umgebaut wird, zogen die Händler dieses Jahr auf den Place Royale du Peyrou. Mit dem Bus der Linie 10 war ich schnell an den Arceaux und von dort ging’s die Treppen hinauf zum königlichen Platz von Peyrou. Bei uns herrscht seit den letzten Messerattacken wieder Vigipirate, das heißt erhöhte Wachsamkeit. Die Tascheninspektion war rasch erledigt und ich stand vor den vier Reihen kleiner Buden, die Spielzeug, Schmuck, Dekorationen, Kerzen, allerlei Esoterisches, aber auch Glühwein und Crêpes feilboten.
Nachdem ich das weihnachtliche Angebot inspiziert hatte, spazierte ich durch die Altstadt vorbei an Sainte-Anne und durch die Straße des alten Postboten bis zum Opernplatz. Auch die Stadt hatte sich weihnachtlich geschmückt und eine große Weihnachtstanne steht vor dem Touristenbüro. Im Park der Esplanade traft ich auf das Gold eines Ginkgobaums und stolperte kurz darauf über seltsame Früchte – Milchorangen, die wir allerdings schon aus dem Botanischen Garten kannten. Drei davon fanden den Weg in meinen Rucksack und schmücken jetzt unseren Balkon. Na schaut selbst, wie sie ausschauen! 🙂

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Briscarts, die Dreiunddreißigste

Die Stadt lud zum 33. Rundgang durch die Ateliers ein. Zweimal im Jahr öffnen einige der hier ansässigen Künstler ihre Ateliers, um ihre neuesten Kreationen vorzustellen und mit potentiellen Kunden oder einfach Bewunderern ihrer Kunst ins Gespräch zu kommen. Birgit hatte vier Ateliers nahe der alten Wasserleitung, den Arceaux, herausgesucht, und ich komplettierte das Programm mit Künstlern in der Nähe des Bahnhofs. Insgesamt sechs Ateliers besuchten wir und waren überrascht von der Vielzahl und Qualität der künstlerischen Aktivitäten. Besonders die Collagen hatten es uns angetan, eine Technik, von der sich auch Birgit in letzter Zeit sehr begeistern ließ. Im Bahnhofsviertel, das sonst eher nicht zu unseren Ausflugszielen gehört, entdeckten wir unzählige Graffitis. Und eine dort beheimatete Künstlerin hat sogar ein Buch über die Street-Art-Szene von Montpellier herausgegeben. Voller Eindrücke und Inspiration kehrten wir heim.
Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Köstlich gespeist haben wir unterwegs im Les Vignes, einer versteckten Perle der Gastronomie gleich hinter der Präfektür. Vor lauter kulinarischen Genüssen, einschließlich des begehrten Café gourmand, vergaß ich dort meinen kleinen Lederrucksack. Gut, dass ich meine Sprachbox abhörte und so von diesem Missgeschick erfuhr. Drei Tage später befand sich das gute Stück wieder in meinen Händen. 🙂

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Herbsturlaub 2023 in Deutschland

Erste Station: Tübingen

Zwei Wochen Herbsturlaub lagen vor uns und wir hatten eine Rundreise durch Deutschland geplant. Unsere Fahrt führte uns zunächst nach Tübingen, wo wir gegen 20 Uhr ankamen. Da unser Auto diesmal nicht ganz so voll beladen war, nutzten wir die Gelegenheit und nahmen drei Kästen mit leeren Bierflaschen mit. Vom Pfand kauften wir uns in Tübingen zwei Flaschen Bier und eine Flasche Weißwein. 😮
Am Sonntagmorgen trafen wir uns mit Philipp und wir spazierten in die Altstadt, um ein ausgiebiges Frühstück, zu dem er uns eingeladen hatte, in gemütlicher Atmosphäre zu uns zu nehmen. Danach liefen wir zum Schloss Hohentübingen, wo wir als erstes eine kleine Ausstellung zur Entdeckung des Nukleins, dem Träger der Erbinformation, besuchten. Danach verbrachten wir viel Zeit im Museum Alte Kulturen. Besondere Ausstellunsgstücke waren die Eiszeitfiguren aus Mammutelfenbein, die mit ihrem Alter von rund 40000 Jahren zu den weltweit ältesten Kunstwerken zählen. Auch die Sammlung mesopotamischer Keilschriften war sehr sehenswert. Ein weiterer Höhepunkt war die Opferkammer Seschemnefers III. aus Gizeh mit dem doppelten Mumiensarg. Zum Ende der Sammlung wandelten wir zwischen den Abgüssen berühmter Statuen der antiken Kunstgeschichte, bei der wir dem archaischen Lächeln begegneten. 🙂
Nach all den Eindrücken erfrischten wir uns auf den Vorhof des Schlosses und genossen den Blick über die Dächer der Altstadt. Als nächster Punkt stand ein Besuch im Programmkino Arsenal, das zum Ende des Jahres geschlossen werden soll, auf dem Programm. Dort sahen wir den Film « Fallende Blätter » vom finnischen Kultregisseur Aki Kaurismäki, der in dieser Tragikomödie von zwei einsamen Menschen, die zufällig im nächtlichen Helsinki aufeinander treffen, erzählt. Schließlich stärkten wir uns im Restaurant « Herzog Ulrich », bevor wir uns von Philipp verabschiedeten und zu unserem Gästezimmer am Nordring fuhren.

Zweite Station: Leipzig

Die nächste Etappe führte uns nach Leipzig, der Wahlheimat von Birgits Freundin Liane. In Zentrumsnähe hatten wir eine geräumige und komfortable Unterkunft per AirBnB gemietet. Am Tag unserer Ankunft fand in Leipzig das alljährliche Lichtfest statt, das an die friedliche Revolution erinnert, die Dank der Massendemonstrationen im Oktober 1989 so richtig an Fahrt aufnahm. Mit einer Kerze in der Hand wanderten wir von der ehemaligen Stasizentrale zu den drei Stationen des Gedenkens. Besonders berührten uns die 12 Trabis vorm Gewandhaus, die mit Videoinstallationen an die Flucht in die Prager Botschaft und die am 30. September 1989 genehmigte Ausreise einnerten. Gänsehaut.

Am nächsten Morgen kam Liane zum Frühstück zu uns. Danach spazierten wir zu dritt durch das Leipziger Stadtzentrum mit seinen zahlreichen Passagen. Dabei kamen wir an der Lerchen-Bäckerei vorbei, passierten das Museum der Bildenden Künste mit dem Beethoven-Denkmal von Max Klinger im Vestibül und bestaunten das riesige Freiheits-Wimmel-Wandbild, das wohl bald verschwunden sein wird. Fürs Mittagessen hatte sich Liane eine besondere Überraschung ausgedacht: Business-Lunch in der Dachetage des Uni-Hochhauses. Vor dort bot sich ein wunderbarer Überblick über die südliche und östliche Vorstadt von Leipzig.
Gut gestärkt chauffierte uns Liane am Nachmittag durch die Südvorstadt bis raus nach Markkleeberg, dann durch die westlichen Bezirke Schleußig, Altlindenau und Leutzsch und schließlich weiter nördlich nach Möckern und Gohlis. Wir waren beeindruckt von den unzähligen toll sanierten Wohnhäusern aus der Gründerzeit. Bei einem Stop in Plagwitz erkundeten wir das weitläufige Areal der Leipziger Baumwollspinnerei, in der sich zahlreiche Ateliers und Galerien befinden. Abends fielen wir KO ins Bett.

Ein weiterer Tag voller Erkundungen lag vor uns. Am Ende sollten es 10 km werden, die wir per pedes durch das Waldstraßenviertel, das Musikviertel, den Johannapark und das Bachviertel liefen. In einem vietnamesischen Restaurant nahe unserer Unterkunft stärkten wir uns, um am späteren Nachmittag eine Bootsrundfahrt durch Klein-Venedig zu unternehmen. Wir erfuhren manch Interessantes aus der Geschichte Leipzigs und fuhren sogar unter dem Riverboat hindurch. Der Traum, die Leipziger Gewässer auf dem Wasserweg mit Hamburg zu verbinden, wurde allerdings nie verwirklicht.
Vom Stadthafen, der bis 2026 neu gestaltet wird, spazierten wir an den Schrebergärten vorbei, die auf eine Idee von Dr. Moritz Schreber (1808-1861), einem Orthopäden und Hochschullehrer an der Universität Leipzig, zurückgehen. Das dort beheimatete Deutsche Kleingärtnermuseum hatte allerdings seine Pforten bereits geschlossen. Der Schuldirektor Ernst Innozenz Hauschild (1808-1866), ein Zeitgenosse von Dr. Moritz Schreber, griff 1864 den seinerzeit ungewöhnlichen Wunsch des 1861 verstorbenen Arztes nach kindgerechten Spiel- und Turnplätzen auf und baute mit über 250 Männern und Frauen aus dem Bürgertum den sogenannten « Schreberplatz » auf, der zunächst nur eine Spielwiese war, auf der Kinder von Fabrikarbeitern unter Betreuung von Pädagogen spielen und turnen konnten. Um weitere Möglichkeiten der Beschäftigung für Kinder zu schaffen, legte der Lehrer Heinrich Karl Gesell an diesem Platz Gärten an, die sich schnell zu Orten für die Eltern und ganzer Familien entwickelten, die der Erholung an frischer Luft sowie der Nahrungsergänzung durch Anbau von Kartoffeln, Gemüse und Obst dienten. So begann der Siegeszug der sogenannten Schrebergärten in ganz Deutschland.

Unser letzter Tag in Leipzig war verregnet. Mit Regenschirmen bewaffnet zogen wir in die Innenstadt und erledigten einige Einkäufe im Galeria-Kaufhaus. Danach besuchten wir das Zeitgeschichtliche Forum. Dreieinhalb Stunden verbrachten wir in der interessanten Ausstellung zur jüngeren Geschichte Leipzigs, angefangen mit der Besetzung durch die Amerikaner zum Kriegsende 1945. Anhand vieler Exponate, Fotos und Videos wird die Zeit der DDR, die Wende und der Neuanfang dargestellt. Danach naschten wir ein Reformationsbrötchen und kauften einige Leipziger Lerchen. Am Abend trafen wir uns noch einmal mit Liane und kehrten im Restaurant Pilot ein. Interessante Tage lagen hinter uns und wir reisten mit dem guten Gefühl ab, eines Tages vielleicht in Leipzig eine neue Heimat zu finden.

Dritte Station: Berlin und Wittenberg

Wittenberg: Ralf brachte mich auf dem Weg nach Berlin zu seinem Vater in mein Elternhaus nach Piesteritz. Nach Gartenrundgang und ersten Berichten aßen wir zu Mittag. Am nächsten Tag, samstags, machte ich einen ausgiebigen Spaziergang durch die Piesteritzer Werkssiedlung, während meine Eltern ihre Mittagsruhe hielten. Im Restaurant Lutherbirke wurden wir am Sonntag nett bedient. Nach einer kleinen Rundfahrt über die Dörfer kehrten wir zu Kaffee und Kuchen im Wikana-Café ein. Dieses war trotz oder gerade wegen des eisigen Windes gut besucht! Neben den Eindrücken aus Leipzig, von denen ich erzählte, hatte ich ein Scrabblespiel im Gepäck, welches wir zusammen ausprobierten. Das war spannend und unterhaltsam.

Berlin: Nachdem ich Birgit in Pieseritz abgesetzt hatte, fuhr ich gen Berlin und steuerte zunächst die Berlinische Galerie an, in der ich mir die Edvard-Munch-Ausstellung ansah. Das war sehr interessant und sehenswert! Hungrig geworden, genehmigte ich mir zwei (!) Stück Torte zum Milchkaffee, um danach auch noch durch die ständige Ausstellung zu spazieren. Pünktlich zum Abendessen kam ich bei meinem Vater an und es wurde noch viel erzählt.
Am Samstagvormittag fuhren wir als erstes zum Grab meiner Mutter. Von dort ging’s quer durch Berlin nach Friedrichshagen, wo ich eine Einkehr im Gasthaus Zur Glocke vorgesehen hatte. Da das Etablissement jedoch ausgebucht war, kehrten wir stattdessen im Mauna Kea ein und ließen uns die Flammküchle munden. Auch am Sonntag wurde wieder geschlemmert! Diesmal fuhren wir zusammen mit Peter, meinem Bruder und seiner Frau Christina nach Wildau und kehrten in der Villa am See ein. Das war ein lohnender Ausflug! Auch gefielen uns die schön sanierten Häuser der Schwartzkopff-Siedlung. Nach einem kleinen Verdauungsspaziergang am Ufer der Dahme fuhren wir über Erkner zurück nach Berlin und riefen Erinnerungen aus der Kinderzeit wach, wo wir in der Wald- und Seenlandschaft südlich von Berlin unsere Freizeit verbrachten. Tags darauf hieß es Abschied nehmen und ich fuhr nach Nudersdorf, wo ich Birgit und die zwei Enkelmädchen Nele und Mona in meine Arme schloss.

Vierte Station: Hainich

Nachdem wir Nele und Mona aus Nudersdorf abgeholt hatten, fuhren wir ins Gebiet des Hainich, einem alten Buchenwald unweit von Eisenach. Ich weiß nicht mehr, seit wann, aber da wollte ich schon immer mal hin. Und da der Harz wegen des Borkenkäferbefalls als Urlaubsziel ausfiel, besann ich mich dieses langgehegten Wunsches. Am frühen Abend erreichten wir die geräumige und gemütliche Ferienwohnung in Hötzelsroda. Auch der Lebensmitteleinkauf ward rasch erledigt und es blieb noch Zeit für einen Abendspaziergang zum Mittelshofer Teich. Nele und Mona beschlossen, zusammen im großen Bett in einem der Kinderzimmer zu nächtigen. Ob die Träume der ersten Nacht wohl in Erfüllung gehen werden?

Am ersten Enkelurlaubstag fuhren wir zum weitbekannten Baumwipfelpfad bei Thiemsburg. Bevor wir in die Höhe stiegen, unternahmen wir eine Waldpromenade. An verschiedenen Stationen wurden wir aufgefordert, die Natur genauer wahrzunehmen. Beim anschließenden Besuch in der Wurzelhöhle erfuhren wir manch Interessantes vom Kreislauf der Natur und aus der Mikro(ben)welt im Erdreich. Nachdem wir uns mit heißen Würstchen gestärkt hatten, wurde ausgiebig auf dem Abenteuerspielplatz « Im Reich des Fagati » getobt. Zum Abschluss des Ausflugs ging’s dann hinauf zu den Baumwipfeln, von wo sich ein herrlicher Rundblick über den Hainich bot. Und Möglichkeiten zum Klettern boten sich auch nochmal. 🙂

Tag Zwei im Hainich führte uns zum Wildkatzenschleichpfad bei Hütscheroda. Bevor wir an der Führung teilnehmen konnten, verbrachten wir etwas Zeit beim nahegelegenen Kletterpfad. Selbst ich musste dort am großen Wettstreit teilnehmen und gelangte mit der langsamsten Wettkampfzeit ins Ziel. 😉 Bei der anschließenden Führung erfuhren wir etwas über das Leben und Vorkommen der Wildkatzen und Luchse in Deutschland. Wir lernten, dass der BUND ein Projekt betreibt, um die Wildkatzenpopulationen Dank grüner Korridore aus Büschen und Bäumen miteinander zu verbinden, verbunden mit einem Monitoring des Bestands. Im Besuchszentrum sahen wir uns noch zwei Filme zum Thema an, bevor wir zu einem Waldspaziergang aufbrachen. Mona musste noch etwas motiviert werden, aber als wir erneut am Kletterpfad ankamen, waren alle Anstrengungen vergessen. Hungrig kehrten wir heim und labten uns an selbst gebackenen Eierkuchen. Hhhmmmmm. 🙂

Am nächsten Tag ging es zum Feensteig und Wichtelwald bei Weberstedt. Ein schöner Spaziergang durch den Herbstwald führte von Station zu Station des Feensteigs und wir entdeckten auch weitere Stempelstellen des Touringen-Stempelstellennetzes. Unterwegs trafen wir auf Thomas, den Reimer, und auf den Liebsten Roland. Dann kam das Labyrinth. Plötzlich waren die Enkel fort. Oje, ojeminé! Aber die Schlingel hatten uns nur einen Streich gespielt. 🙂 Am Wunschbaum machten wir Halt und dachten uns Wünsche aus. Bald danach gab’s ein rustikales Picknick und wir versuchten uns im Knabbern von Bucheckern. Sie waren richtig lecker und nussig! Nun folgte der zweite Teil des Ausflugs, der uns zum Wichtelwald führte. Wir probierten uns beim Balancieren im Balancelabyrinth, besuchten die Waldschule, übten uns im Flechten und brauten Zaubertrünke in der Kräuterküche. Vom Aussichtsturm überblickten wir ein verwildertes Gelände, das bis 1995 als Schießplatz der Armee diente. Schön, dass die Natur sich hier ihren Platz zurückerobert!

Der vierte und letzte Tag war verregnet, so dass die von Birgit vorbereiteten Basteleien zum Einsatz kamen, während ich mich nochmal zum Pizzaregal im Supermarkt nebenan aufmachte. Bei meiner Rückkehr wurde ich von zwei hübschen Waldtieren, einem Fuchs und einem Waschbären aus Filz, begrüßt. Am Nachmittag fuhren wir nach Eisenach ins Kino und sahen Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen. Zu Monas großem Unglück gab’s nur Limonade, aber kein Popcorn. Sie wollte definitiv Popcorn und verkündete, wenn die abendlichen Chips nicht lecker sind, dann rastet sie aus. Ein Glück, dass die Chips lecker waren. 🙂

Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen vom Hainich und den Enkelmädchen. Wir lernten noch die Baustelle für ihr neues Heim in Listerfehrda kennen, plauderten mit Henning und Claudia. Zu heißem Kaffee verputzten wir ihre leckeren Muffins. Auch bei Heidrun und Heinz schauten wir noch vorbei und trafen kurz auf Christians Familie. Zum späten Nachmittag kamen wir bei Thomas in Kropstädt an und spazierten mit ihm und Kerstin zu deren Haus. Kulinarisch wurden wir mit Rouladen, Klößen, Rot- und Rosenkohl verwöhnt. Nach allerlei Plauderei fielen wir müde ins Bett und schliefen in den neuen Tag, dem Tag unserer Abreise.

Fünfte Station: Freiburg i. Br.

Die Rückfahrt nach Montpellier hatten wir diesmal in zwei Etappen aufgeteilt. So konnten wir nach einem gemütlichen Frühstück in aller Ruhe aufbrechen, um zunächst bis nach Freiburg im Breisgau zu fahren. Zentrumsnah bezogen wir ein Hotel und verabredeten uns mit Harald, einem Freund seit seiner Zeit in Montpellier. Wir spazierten ein Stück den Schlossberg hinauf zum Kastaniengarten. Von dort bot sich ein schöner Blick über die Altstadt im Licht der untergehenden Sonne. Danach suchten wir uns ein Restaurant fürs Abendessen, das uns lecker-crosse Flammküchle bescherte. Es wurde viel erzählt über das Leben im Süden Deutschlands und Frankreichs… Tags darauf füllten wir im Supermarkt unsere Vorräte an Meerrettich und sauren Gurken auf, bevor wir entspannt gen Wahlheimat reisten.

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Goldener Herbst

Die Natur befindet sich gerade auf dem Höhepunkt des goldenen Herbstes und dies nutzten wir am Wochenende, um wandern zu gehen. Ralf unterbreitete mehrere Vorschläge. Gemeinsam entschieden wir uns für den Leiterwanderweg, der vom kleinen Ort Roquefort-sur-Soulzon, der durch seinen würzigen Käse berühmt ist, über ein Plateau und zurück führt. Zunächst wurden wir vom überfüllten Parkplatz überrascht, was sich rasch aufklärte: Es fand ein regionaler Weihnachtsmarkt statt. Wir ließen uns eine kleine Tour an den zahlreichen Ständen nicht entgehen und kauften einige Macarons sowie einen Aperitif – alles Bio und handgefertigt. 😉
Danach begann gleich ein heftiger Aufstieg auf das Plateau, von wo wir einen wunderschönen Blick über das Land hatten. Entgegen unserer Befürchtungen, mehrere Leitern bewältigen zu müssen, war das auf der ganzen Tour nur ein einziges Mal der Fall. Und das war auch noch eine bequeme Treppe aus Metall und keine echte Leiter! Die Wege waren bequem, gesäumt von Pilzkolonien, bunt beblätterten Sträuchern, majestätischen Kiefern und flechtenverhangenen Gehölzen. Zwar hörten wir ab und zu Schüsse, aber kein Jäger ward gesehen oder kreuzte unsere Wege – was für ein Glück! Unbeschadet kehrten wir zum Parkplatz zurück und fuhren durch den wunderschönen goldenen Herbst heim.

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