Nachlese – Reise nach Burgos in Spanien

Der zweite Teil unserer Herbstreise führte uns nach Spanien, genauer gesagt in die mittelgroße Stadt Burgos. Wir waren von Sara, einer Biologiestudentin, eingeladen worden, ihre Heimat kennenzulernen. Es wurde eine warmherzige, interessante und kulinarisch hochwertige Erkundung des Nachbarlandes von Frankreich. Nach 3,5 Stunden unaufgeregter Fahrt erreichten wir in Burgos, welches vor allem für seine imposante Kathedrale bekannt ist. Wir bezogen das im alten königlichen Stil gestaltete Zimmer im Hotel « Maria Luisa » und nahmen dort erst einmal ein kleines Picknick zu uns. Anschließend studierten wir den an der Rezeption erhaltenen Stadtplan und gingen schon mal auf Entdeckungstour, bevor wir uns abends mit Sara trafen. Mit ihr stiegen wir zur Burg hinauf und lernten die Stadt noch besser kennen. Abschließend verkosteten wir spanische Tapas, Postres und Wein in einer kleinen, sympathischen Bar.

Zweiter Tag der Entdeckungen – 25.9.2024

Nach einem köstlichen und üppigen Frühstück im Hotel starteten wir in einen erlebnisreichen Tag. La Yecla war das erste Ziel, das uns als Wanderfreunden besonders gefiel. In dem schmalen Tal leben Geier, die wir gut beobachten konnten. Regenkleidung war zwar stellenweisee nötig, aber die Temperaturen waren mild und wir genossen die kurze Wanderung durch die Felsenlandschaft.

Anschließend fuhren wir nach Lerma, einem historisch interessanten Ort. Hier lebte u.a. der Dichter des Epos « Don Juan », dem mit einer Statue ein Denkmal gesetzt wurde. Nach dem ausführlichen Rundgang durch den Ort speisten wir royal in einem spanischen Edelrestaurant mit ungewöhnlichem Interieur und hatten auch noch einen schönen Blick zum Bergzug Los Mamblas.

Nach dem excellenten Essen lud uns Sara in einen außergewöhnlichen Ort ein, den wir so nicht erwartet hatten: Ein Künstlerdorf namens ARTlanza. Hier verwirklicht ein Spanier seine Träume,  wo er mit sehr viel Enthusiasmus einen Ort der Phantasie und Freude aufbaut. Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus und konnten sogar noch ein lockeres Gespräch mit dem Junior des Baumeisters führen.

Die vermeintlich letzte Station des Tages war das Dorf Covarrubias, in dem es eine imposante Klosteranlage zu bewundern gab. Außerdem fand gerade ein typisches Dorffest statt. Hierbei kleiden sich die verschiedenen Gruppen in gleichen Farben und die Dorfschönste wird gewählt. Es wird tüchtig musiziert und getanzt. Ein kleiner Trommler wärmte uns das Herz und zog auch sonst die Aufmerksamkeit auf sich. Sara offenbarte uns schließlich, dass ihre Eltern uns zu einem spontanen Diner einluden, was uns ziemlich berührte. So lernten wir die sprichwörtliche Gastfreundlichkeit der Spanier hautnah kennen.

Dritter Tag – 26.9.2024

Morgens regnete es bereits und wir waren hin- und hergerissen, wie wir diesen Tag am besten verbringen sollten. Fixpunkte waren die Einladung zum Lammessen und die Besichtigung der Kathedrale, die ein absolutes Muss war. Ralf und ich beschlossen, am Morgen das Kloster Cartuja de Miraflores zu besuchen, bevor wir uns mit Saras Familie treffen würden. Sehr beeindruckend blieben mir die vielen Reichtümer sowie die Alabasterfiguren des 1453 nach einem Feuer neu errichteten Klosters in Erinnerung.

Gegen 14h15 trafen wir uns mit Sara und ihren Eltern zu einem traditionellem Essen. Bemerkenswert scheint, dass dies bis 17h30 dauerte und wir völlig überfordert von den Vorspeisen, dem Hauptgang selbst und den Nachspeisen waren. Jedoch waren die Herzlichkeit und die Generosität so unbeschreiblich, dass wir nur schwer Abschied nehmen konnten, um noch in die Welt der Kathedrale eintauchen zu können.

Nach dem überschwänglichen Abschied von Saras Eltern blieb uns noch etwas Zeit, um die Kathedrale von Burgos zu besichtigen. Ich war total überwältigt von detailreichen Verzierungen, den kleineren Kathedralen im Innern der Kathedrale und all dem Gold, dem Reichtum! Wahrscheinlich müssen wir noch einmal nach Burgos reisen, um weitere Eindrücke zu sammeln und vertiefen zu können! Wir verbrachten den restlichen Abend mit unserer Gastgeberin Sara und können ihr nicht genug für ihre Hostilité und Begleitung danken!

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Nachlese – Atlantikküste im September

Tag 1 / 21.9.2024

Im September nahmen wir uns eine kleine Auszeit und reisten zunächst an die Atlantikküste. Wir mieteten eine kleine FeWo in Urugne, wo wir von einem älteren, passionierten Rugbyfan begrüßt wurden. Durch den gepflegten Garten führte er uns zur Unterkunft und gab uns einige Hinweise. Nachdem wir uns eingerichtet sowie ein Käffchen auf der Terrasse getrunken hatten, schlug Ralf vor, den noch jungen Abend zu einem Spaziergang in Biarritz zu nutzen. Wir hatten schon oft von diesem Ort gehört und waren neugierig. Wir liefen insgesamt 7 km durch diesen charmanten, im Sommer sicher überlaufenen Küstenort und ließen uns anschließend im Domizil unsere selbst gebackene Quiche zu einem Glas Rotwein schmecken.

Tag 2 / 22.9.2024

Entgegen den Regenvorhersagen schien die Sonne, was uns natürlich freute, denn wir hatten einiges vor an diesem Urlaubstag! Zuerst begaben wir uns auf den Küstenwanderweg in der Domaine d’Abbadia. Wir hatten bald ein Schottland-Irland-Déjà-Vu, was durch die Abbey, Schafe und viel Grün bedingt war. Wir hatten ebenso ein La Réunion-Gefühl, denn der Wald ähnelte dem Urwald auf der französischen Insel. Immer wieder hielten wir inne, um die Möwen zu beobachten, die Felsplatten zu bewundern oder einfach aufs Meer zu schauen. Interessant fanden wir die ausgezeichneten Fotopunkte, die dazu dienen, die Erosion der Steilküste zu verfolgen. Jedermann kann seine Fotos für diese Forschung zur Verfügung stellen.

Nach einer kleinen Pause in der Unterkunft, wo wir die vermadderten Wanderhosen in die Waschmaschine stecken mussten, fuhren wir zum Botanischen Garten der fünf Kontinente. Da gerade Tag des offenen Denkmals war, konnten wir ihn gratis besuchen. Ein Labyrinth, Kakteen, Hortensien sowie ein Feuchtgebiet mit Bambus und Seerosen bildeten die Höhepunkte. Neugierig betrachteten wir eigenartige Gebilde, die rot und gelb netzartig unter Büschen hervorsprossen. Später erfuhren wir, dass es sich um die sog. Teufelslaterne oder das Hexenherz handelte. Auf dem Rückweg zum Auto nahmen wir einen Küstenweg, von wo aus wir einige farbenfroh gestaltete, typisch baskische Häuser betrachten konnten.

Zum Abschluss des Tages besichtigten wir den Küstenort Saint-Jean-de-Luz, wo wir auch ein baskisches Menü mit Blutwurst in einem Restaurant zu uns nahmen. Wir tingelten durch die Gassen, querten eine überdachte Flaniermeile, genannt Pergola, schauten zu Leuchttürmen und dem Fort de Socoa, welches vom berühmten Baumeister Vauban geschaffen wurde. Viele Lichter und das Rauschen des Meeres zauberten eine durch und durch romantische Atmosphäre!

Tag 3 / 23.9.2024

Auch  dieser Tag war freundlich und trocken. Es sollte ein langer Ausflugstag mit Zugfahren und Wandern werden. Wir fuhren zunächst ein Stück mit dem Auto bis zum Parkplatz am Museum des baskischen Kuchens. 🙂 Von dort wanderten wir durch einen Kastanienwald bis zum Bahnhof des Train de la Rhune. In einem offenen Wagen reisten wir 35 min durch eine raue Felsenlandschaft hinauf zum Gipfel La Rhune. Sofort umfing uns Brockenfeeling, will sagen, scharfer Wind, Kälte, aber schöne Aussichten aufs Umland. Die meisten Mitreisenden stürmten sogleich in die Restaurants, während wir uns umschauten und ein windgeschütztes Plätzchen fürs Picknick suchten. Oh, Steinmännchen bauen verboten, um die Umwelt nicht zu zerstören! Diese Aufforderung sahen wir zum ersten Mal und sie leuchtete uns auch ein. Nachdem wir uns hinter einem Fels in der Sonne gestärkt hatten, begannen wir den langen Abstieg zum Parkplatz. Pferde mit Fohlen standen teils wie Statuen am Weg, der ziemlich steil und geröllig alle Aufmerksamkeit von uns erforderte. In einem kleinen romantischen Wald pausierten wir kurz, bis es weiter hinab bis zum Ausgangspunkt ging. Erschöpft, aber glücklich kehrten wir in die Gemütlichkeit zurück.

Tag 4/ Abreise/ 24.9.2024

Der Abreisetag aus Urugne hieß nicht Ende des Urlaubs, denn wir würden weiterreisen nach Burgos in Spanien. Dorthin folgten wir einer Einladung von Sara, die vor 2 Jahren ein Praktikum unter Ralfs Ägide in Montpellier absolviert hatte. Sie war so erfolgreich und fühlte sich so wohl, dass sie uns einlud, ihre Heimatstadt kennenzulernen. So nutzten wir die Herbstauszeit, dieser nun nachzukommen. Doch bevor wir in Richtung Spanien aufbrachen, besichtigten wir Socoa mit dem Fort und bekamen tolle Meereswallungen zu sehen. Bunte Boote, Segelschüler, gepflegte baskische Architektur, eine Open-Air-Fotoaustellung zum Küstenschutz sowie das aufgewühlte Meer gingen uns zu Herzen und der Abschied fiel uns wirklich schwer. Vielleicht werden wir eines Tages noch einmal zurückkommen und länger bleiben im wunderschönen Baskenland!

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Unterwegs im Herbst

Der Herbst zeigte sich immer wieder von seiner milden Seite, so dass wir einen ausgiebigen Strandspaziergang am Samstag unternahmen. Danach waren wir bei Lionel zum Essen eingeladen, was sehr lecker und sympathisch war. Er verwöhnte uns mit einem libanesischen Gericht und einer chinesischen Teezeremonie.

An einem meiner freien Tage verwirklichte ich ein lang gehegtes Projekt: die Baustellenfortschritte der Tramlinie 5 im Foto festhalten. Schließlich verändern die Bauarbeiten unsere Umgebung erheblich. Da die Sonne so schön strahlte, hängte ich noch die Querung zweier Parks (am Lez, Park Meric) an. Zuvor durchschritt ich bereits den Park am Zoo, um zum IRD zu gelangen, so dass es ein Drei-Park-Spaziergang wurde. Zum Schluß fuhr ich noch ein paar Stationen mit dem Bus und kam pünktlich zum Käffchen gegen 16 Uhr wieder daheim an.

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Dienstreise nach Porto

Mitte September stand mal wieder eine Dienstreise an. Diesmal sollte es nach Porto gehen. Wir waren 2017 schon mal dort und die Stadt am Douro hatte uns sehr gefallen. Da der Flughafen, scheinbar aufgrund von Bauarbeiten, für einen ganzen Tag gesperrt war, musste ich schon einen Tag früher anreisen. Dies gab mit die Gelegenheit, einmal kreuz und quer durch die Stadt zu spazieren. Stolze 12,5 Kilometer sollten es werden, mit Besuch der Igreja dos Carmelitas und des Hauptbahnhofs mit seinen Wandbildern, vorbei an der alten Stadtmauer, gefolgt von der Überquerung der Ponte Dom Luís I. Der zweite Teil des Stadtrundgangs führte durch die Vila Nova de Gaia (Neustadt von Gaia), mit Stärkung auf der Terrasse von Sandeman und dem Genuss dreier Pastel de Nata am Ufer des Douro. Auch schnupperte ich in drei Portweinkellereien hinein: Burmester, Calem und Taylor’s. Einen Jahrgang 1961 gab’s für schlappe 330 Euro die Flasche – nicht wirklich was für meinen Geldbeutel. Später kaufte ich eine Flasche Ruby Porto von Sandeman, Founder’s Reserve. Auch sehr lecker! Sehenswert waren die Phantastische Welt der Portugiesischen Sardinen und das Portugiesische Haus des Pastel de Bacalhau (eingesalzener Kabeljau). Zum Schluss ging es noch durch die Welt des Weines, ein kaum besuchtes Kultur- und Shoppingzentrum. Porto, eine tolle Stadt. Lasst euch verführen von seinem Charme!

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Strandliebe

Am Morgen wälzten sich Wolkenberge von weitem auf die Stadt zu und ich fürchtete, dass mein Vorhaben, am Strand zu spazieren, ausfallen würde. Aber noch am Vormittag hellte sich der Himmel auf und ich fuhr nach Le Grand Travers. Von dort lief ich nach La Grande-Motte und zurück. Ich bewunderte einmal mehr die wunderschönen Wolkengemälde, die ein Unbekannter ans Himmelszelt zauberte! Zu gern würde ich den Meister mal kennen lernen. 😉
Immer wieder schön so ein Spaziergang mit den Füßen im Wasser, dem Rauschen des Meeres im Ohr, der Sonne im Gesicht und dem Wind im Haar! Kommt doch einfach mit!

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Wanderauftakt nach dem Sommer

Nach den vielen Sommerwochen, wo es einfach zu heiß zum Wandern war, bot das Wetter am zweiten Septemberwochenende endlich wieder die Möglichkeit zu wandern an! Zeitgleich begann die Jagdsaison und so muss immer ein Plan B zur Hand sein, falls gerade dort, wo man wandern möchte, gejagt wird! Es ist ein Lotteriespiel. Ralf hatte einiges recherchiert und gemeinsam entschieden wir uns für eine Rundtour durch Felsen und Wald in der Umgebung der Grotte von Labeil. Wir fuhren ca. eine Stunde und juhu, keine orangefarbenen Käppis sowie Westen in Sicht! Offensichtlich keine Jäger zugange, so dass wir ein ungetrübtes Wandervergnügen haben würden! Dafür machten wir später Bekanntschaft mit einem eifrigen Hütehund, der seine Aufgabe sehr genau nahm und uns mächtig Dampf machte. Die junge Schäferin sah es gelassen und Ralf hatte sogar die Nerven, Fotos von der Herde zu machen!
Der Weg war sehr abwechslungsreich und voller Überraschungen. Moosbewachsene Felsen, Buchenwälder, ein Bächlein, Kraxelfelsen u.v.m. Wir entdeckten merkwürdige, sternförmige Gebilde, aus deren vulkanartigen Öffnungen Staub kam, sobald man sie berührte. Es handelte sich um Erdsterne, eine Pilzart. Im Moos und an den Felsen ahnten wir Figuren. Ralf bemerkte sogar das Abbild eines Hundes an einem Baum. Faszinierend! Die Wanderung wurde am Ende noch durch Kaffee und Crêpesessen gekrönt. Vollgepumpt mit herrlich frischer Luft kehrten wir in die Großstadt zurück.

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Dies und das!

Die anhaltenden hohen Temperaturen, denen wir seit unserer Rückkehr aus dem Urlaub ausgesetzt waren und sind, haben dazu geführt, dass wir uns recht häufig in Museen und Galerien aufgehalten haben statt zu wandern oder uns im Freien zu betätigen. So waren wir in den drei Ausstellungen, die dem Geburts- und Todesjahr von Jean Hugo, einem Enkel von Victor Hugo, gewidmet waren, sowie in einer Fotoexposition im Pavillon populaire. Dort erfuhren wir, dass Gabriele Münter ihre Künstlerkarriere mit Fotografieren begann. Ansonsten besuchte ich fast jeden Tag das Residenzschwimmbad zur Abkühlung, welches leider mit dem Schulanfang wieder für ein Jahr geschlossen wurde. Auch auf dem Balkon war es, nachdem die Sonne ums Eck gewandert war, erträglich. Voilà, hier zwei der letzten Ausflüge – nach Le Grau-du-Roi und heute in die Innenstadt!

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Wandertage in den Alpen / Nationalpark Les Écrins

Wieder einmal waren wir in Frankreich unterwegs, um eine neue Region zu entdecken – das Massif des Écrins. Schon bei der Ankunft in Val-des-Prés wurden wir von einem eindrucksvollen Bergpanorama begrüßt. Das gewaltige Massif mit 150 Gipfeln über 3000 Metern Höhe schottet sich vom Massentourismus erfolgreich ab. Insgesamt drei atemberaubende Wanderungen konnten wir bei gutem Sommerwetter unternehmen. Am letzten Tag besichtigten wir den Botanischen Garten am Col du Lautaret, da es im Tal gewitterte und regnete, so dass die geplante Wanderung ausfallen musste. Ein Rundgang durch die Altstadt von Briançon schloss die Urlaubsreise des Sommers 2024 ab. Gesund kamen wir am 13. Juli in Montpellier an und hatten all die vielen Eindrücke zu verarbeiten!

Nationalpark Écrins Tag 1: La Vallée d’Entre-les-Aigues

Ausgeruht und voller Vorfreude begaben wir uns zum Ausgangspunkt der Wanderung, die ihren Höhepunkt in einer Berghütte finden sollte. Im Vorfeld der Reise lasen wir im Internet davon, dass die Refuge des Bans für frischen Blaubeerkuchen bekannt sei. Ob wir davon naschen könnten? Zunächst waren wir gespannt, wie die Straßenverhältnisse bis zum Parkplatz sein würden, denn da hatten wir schon so manche Überraschung erlebt! Aber die Anfahrt verlief ohne Überraschungen. Wir waren offensichtlich nicht die einzigen Wanderfreunde und immer wieder begegneten wir Mitstreitern. Ralf und ich waren so sehr fasziniert von der Blumenvielfalt und den Blicken auf die in der Ferne liegenden Gletscher, dass wir anfangs gar nicht richtig vorwärts kamen vor lauter Staunen. Sind wir hier in Kanada? Diese Frage sollten wir uns angesichts der Wasserläufe, Wälder und Weite noch öfter stellen. Stetig ging es weiter bergan. Es wurde steiler und schmaler. Ketten waren zur Sicherheit an einigen Felsen angebracht. Ab und zu mussten wir Bäche überspringen, wenn keine Balken sie überbrückten. Dann standen wir sogar vor einem Schneefeld! Dank unserer guten Ausrüstung war das Überqueren allerdings kein Problem. So langsam kam die Hütte auf einem Bergsporn ins Sichtfeld. Wir erreichten sie nach einem letzten steilen Anstieg und wurden von den lebhaften Betreibern begrüßt. An einem runden Tisch unter einem Sonnenschirm fanden wir einen Schattenplatz und kamen dort mit einem älteren Wanderfreund ins Gespräch. Er entpuppte sich als Bretone und war in nur 2h den Berg hinaufgeklettert. Nun wartete er auf seine Tochter mit Familie, die ebenfalls unterwegs waren. Unterdessen bestellten wir Kaffee, Blaubeerkuchen und für jeden ein Crêpe! Was für ein Genuss, so hoch oben zu schmausen!
Nach der Stärkung und einer Ruhepause hieß es wieder, ins Tal abzusteigen. Inzwischen waren die Bäche durch Schmelzwasser voller und manchmal wurde es schwieriger, hinüber zu gelangen. Ich passte höllisch auf, nicht hinein zu fallen! Aber alles ging gut! Unterwegs bemerkte Ralf, dass das Akku seines Telefons leer war, so dass ich die weitere Aufzeichnung übernahm und es deshalb zwei Teile der Wanderung gibt. Und noch etwas bemerkte mein Liebster: Seine schönen Lederwanderschuhe waren dabei, sich aufzulösen bzw. die Sohle löste sich an verschiedenen Stellen ab. Zum Glück hielten sie an diesem Tag noch durch. In Briançon begaben wir uns in eine Schuhmacherwerkstatt, wo ihm von einer sehr freundlichen Meisterin mitgeteilt wurde, dass die Schuhe nicht zu retten seien! Was tun? Wir hatten unterwegs ein renommiertes Sportgeschäft gesehen, in dem Ralf erneut kompetente Beratung zuteil wurde. So kaufte er sich schließlich ein paar neue Wanderschuhe. Auf geht’s zur zweiten Runde!

Nationalpark Écrins Tag 2: La Vallée des Fonts de Cervières

Nachdem wir am Vortag eine Aller-Retour (Hin- und Zurück) Wanderung unternommen hatten, stand diesmal eine Rundtour auf dem Programm. Die Anfahrt führte erneut durch Briançon, von wo es weiter Richtung Ostsüdost bis zum Ende des Tals namens La Vallée des Fonts de Cervières ging. Ausgehend vom Weiler Les Fonts folgten wir dem Bach Torrent de la Cerveyrette stromabwärts auf schönem Waldweg durch Lärchenbestand. Nach knapp zwei Kilometern begann dann der Aufstieg, der sich erst in Kehren durch den Wald schlängelte und später durch offenes Gelände mit unzähligen Blumen zum Abfluss des Lac des Cordes führte. Bis dahin hieß es, knapp 500 Höhenmeter zu überwinden. Wir genossen das Panorama am Bergsee, bevor wir uns für den Weitermarsch rüsteten, auf dem es nochmals 100 Höhenmeter zu überwinden galt. Oben am Pass angekommen (2580 m), wehte uns ein kräftiger und kühler Wind um die Nasen. Fürs Picknick mussten wir uns ein windgeschütztes Plätzchen etwas abseits suchen. Erneut ließen wir unsere Blicke über die beeindruckende Bergwelt gleiten.
Anschließend senkte sich der Weg hinab ins Tal des Torrent de la Cerveyrette. An einem Abzweig entschieden wir, den GR-Fernwanderweg zu verlassen und auf einen Abstecher zum Ravin des Coutiers zu verzichten. Laut unserer Karte hätte der von uns gewählte Weg einfacher sein sollen (durchgezogene Linie statt Strichellinie). Doch staunten wir nicht schlecht, als wir im Tal eintrafen und vor dem reißenden Bach standen, über den kein Steg führte. Was tun? Wanderer am gegenüberliegenden Ufer beäugten uns skeptisch… Ein Stück stromaufwärts nach einem geeigneten Übergang suchen? Dazu wurde das Ufer zu steil. Wie sieht’s ein Stückchen stromabwärts aus? Hm, da geht der Bach in einen Wasserfall über. Steine hineinwerfen? Sah auch nicht sehr zielführend aus. Also beschlossen wir, den Bach barfuß und mit Unterstützung unserer Wanderstöcke zu durchwaten. Was für ein Abenteuer! Glücklich erreichten wir die andere Seite des Baches und liefen stolz zurück zum Ausgangsort unserer Tour, wo wir von weitem ein Auto der Gendarmerie sahen. Waren sie wegen uns gerufen worden? Beruhigend, dass sie schon vor unserer Ankunft im Dorf davon fuhren. Auch wir machten uns bald auf die Rückfahrt, stoppten aber nochmal am Rande eines ausgedehnten Moorgeländes mit mehreren Wandermöglichkeiten, um unsere letzten Kirschen zu naschen. An der gegenüberliegenden Felswand konnten wir einen Bunker ausmachen. Wie mögen die Soldaten da nur hineingelangt sein? Gut, dass diese Zeiten vorbei sind! Und ja, meine neuen Wanderschuhe hatten ihre erste Bewährungsprobe mit Bravour bestanden!

Nationalpark Écrins Tag 3: La Vallée de la Haute-Romanche

Unsere dritte Alpenwanderung begann auf 2057 m Höhe am Pass Col du Lautaret. Bequem fanden wir einen Parkplatz und den Einstieg zur Rundtour, die zunächst dem GR50-Fernwanderweg oberhalb der Fernverkehrsstraße nach La Grave (eines der schönsten Dörfer Frankreichs mit Seilbahn zum La Meije Gletscher!) und zum Lac du Chambon folgte. Nach gut 4 km erreichten wir den Weiler Le Pied du Col (Der Fuß des Passes), wo wir uns an einer Quelle erfrischten. Die Temperaturen kletterten eifrig an diesem Wandertag! Wir passierten einen Zeltplatz und einen kleineren Badesee, den Plan d’Eau d’Arsine, bevor wir im Tal der Romanche langsam wieder an Höhe gewannen. Vor dem großen Aufstieg hieß es, uns zu stärken. Um so mehr freuten wir uns, einen bequemen Picknickplatz im Schatten eines einzelstehenden großen Baumes gefunden zu haben. Langsam wurde der Weg steiler und steiler und länger und länger… 400 Höhenmeter galt es, am Stück zu bezwingen. Belohnt wurden wir mit tollen Blicken auf die gegenüberliegenden Gletscher, dem Glacier de l’Homme und dem Glacier du Lautaret. Ein recht bequemer Höhenweg, teilweise oberhalb größerer Hangabbrüche und zum Schluss hin durch dschungelartiges Unterholz, führte uns zurück zum Lautaret-Pass. Dort angekommen, waren unsere Beine zu müde, um auch noch den Alpengarten zu besuchen. Vielleicht ein anderes Mal (s.o./s.u.)?

Nationalpark Écrins Tag 4: Der Alpengarten von Lautaret und Rundgang durch Alt-Briançon

In der Nacht hatte es bereits geregnet und die Wettervorhersage war nicht sehr motivierend. Trotzdem wollten wir zu einer kürzeren Tour im Vallée de la Clarée bei Névache aufbrechen. Doch als wir zum Auto gingen, vernahmen wir Donnergrollen. No way! Kurzentschlossen beschlossen wir, stattdessen nach Briançon zu fahren. Ein Stadtbummel geht immer. Unterwegs kam uns dann die Idee, nochmals zum Lautaret-Pass zu fahren und den dortigen Alpengarten zu besuchen. Etwas besseres konnte uns nicht einfallen! Kurz vor dem Pass regnete es nochmal kräftig und am Pass angekommen, waberten dort noch Nebelschwaden um die Berge herum. Doch kurze Zeit später machten sich Radler und Biker zur Abfahrt bereit und wir vermuteten, dass sie per App über die Wetterlage informiert waren. So machten auch wir uns auf den Weg zum Aussichtspunkt und zum botanischen Garten. Es sollte eine mehrstündige Reise durch alle Bergregionen der Welt werden. Wir waren begeistert von der Anlage des Gartens, den Ausblicken, den vielen Pflanzen und farbenfrohen Blumen und den interessanten Informationen zu den einzelnen Regionen. Anschließend stärkten wir uns auf dem Picknickplatz vor dem Alpengarten und erstanden ein paar Spezialitäten der Region im Atelier du Lautaret.

Nach diesen tollen Eindrücken fuhren wir zurück nach Briançon, um uns die Altstadt und einen Teil der umfangreichen Festungsanlagen von Vauban anzuschauen. Wir waren offensichtlich nicht die einzigen, die vermutlich wetterbedingt diesen Plan hegten. Mit Mühe fanden wir einen Parkplatz und so konnten wir auf Entdeckung gehen. Zunächst folgten wir den Befestigungen aufwärts und erreichten einen Aussichtsplatz, von dem aus wir die weiter oben gelegenen Festungsanlagen, eine Verbindungsbrücke sowie die neueren Stadtteile von Briançon überblicken konnten. Dann tauchten wir in die Altstadt ein und genossen wie bereits am ersten Wandertag ein Crépe. 🙂 Zum Abschluss betrachteten wir noch einige der vor der Stadtmauer ausgestellten historischen Fotos zum Wintersport, bevor wir uns auf die Heimfahrt machten. Die Region und die Ferienunterkunft haben uns sehr gefallen und vielleicht kehren wir nochmal zurück in diese Gegend. Wer weiß?!

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Ankunft in den Alpen

Für die letzten Sommerurlaubstage hatten wir eine FeWo in Val-des-Près im Ecringebirge, welches zu den Alpen gehört, gemietet. Nach einer entspannten Fahrt durch die Schweiz ging es dann durch die französischen Alpen. Um zum Ferienort zu gelangen, schickte uns unser Navi nochmal kurz nach Italien. Zu spät bemerkte Ralf, dass wir dafür durch den Fréjus-Tunnel fahren mussten, für den die Betreiber üppige 54 Euro Maut kassierten. 😮 In Italien ging es auf schmaler Straße hinauf zum Pass und auf französischer Seite hinab in Richtung Névache. Am späten Nachmittag kamen wir schließlich am Ferienort an. Die Straßen waren dort so eng, dass eine Ampelregelung installiert werden mußte. Per Telefon nahmen wir Kontakt mit der Vermieterin auf, die uns kurz darauf begrüßte und das Domizil übergab. Es war wunderbar kühl in den Räumen, was wir die nächsten Tage noch zu schätzen wußten. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, unternahmen wir einen ersten Erkundungsgang durch den Alpenort, wo wir bereits das Bergpanorama bewundern konnten. Am Ufer des Flusses La Clarée ließen wir uns kurz nieder, wir pflückten Blumen und freuten uns auf die kommenden Wandertage.

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Der Albsteig im Schwarzwald – 2. Abschnitt

Im Jahre 2022 erwanderten wir den ersten Abschnitt des Albsteigs sowie den Wolfssteig. Nun sollte der zweite und angeblich schönere zweite Abschnitt folgen. An vier Tagen wollten wir dies bewältigen. Habt ihr Lust zu sehen, wie es uns ergangen ist? Na dann los!

Albsteig Tag 1

Bedeckter Himmel am Morgen entsprach dem Vorhergesagten. Kurz nachdem wir St. Blasien in Richtung Wald verlassen hatten, begann es auch schon zu nieseln. Wir präparierten vorsorglich die Rucksäcke und etwas später auch uns gegen Nässe. Der Regen erfrischte uns und die Natur. Wir wunderten uns dann aber doch über die laufenden Beregnungsanlagen an einem Holzstapel, den wir passierten. Nasslager sowie weitere Erklärungen waren auf einem Schild zu lesen. Auf einer Umleitung ging es weiter und langsam bekamen wir Lust auf Picknick und eine Wanderpause. Durch den Regen konnten wir allerdings keine der zahlreich installierten Bänke nutzen. Endlich kam eine Schutzhütte in Sicht. Wir hörten schon von weitem Kinderstimmen, und siehe da, eine Schulklasse machte hier ebenfalls Rast. Mit ihren Lehrern hatten sie ein Lagerfeuer entzündet, Gemüse geschnippelt und waren dabei, ein Süppchen zu kochen. Ganz pfadfindermäßig wurden Holz und Kräuter ringsum gesammelt. Schnell kamen wir ins Gespräch und uns wurde am langen Tisch ein Plätzchen frei gemacht. Gestärkt verabschiedeten wir uns und auch die Schauer ließen langsam nach. Durch ein Birkenwäldchen ging es unserem Ziel entgegen. In Menzenschwand überraschte uns der Hinweis auf eine Radonquelle, die in einem Bad therapeutisch genutzt werden kann. Am Gasthof Hirschen besorgten wir uns den Zimmerschlüssel aus einer Box mittels Code, da Ruhetag war. Dies bedauerten wir angesichts der Speisekarte, fanden jedoch später im Ort Ersatz. Nachdem wir uns eingerichtet und erfrischt hatten, machten wir noch einen Rundgang durch Menzenschwand. Dabei besichtigten wir die moderne Kirche aus Beton, deren Eingang wir erstmal suchen mussten, und erfreuten uns am Spiel einiger Mini-Mühlen, die im Garten eines Schwarzwaldhauses zu betrachten waren. Wie die Engel schliefen wir nach dem üppigen Abendessen im Restaurant des Hotels Großbach und träumten vom Sonnenschein am kommenden Tag.

Albsteig Tag 2

Blauer Himmel mit weißer Wolkendeko versprach uns einen angenehmen Wandertag. Nach dem Frühstück machten wir uns gestärkt auf den Weg. Zunächst folgten wir dem Geißenpfad und gelangten zum beeindruckenden Menzenschwander Wasserfall. Von dort ging es weiter über einen kraxeligen Panoramaweg bis zu einem Abzweig. Auf der Lichtung dort machten wir erstmal eine Pause auf einer überdimensionalen Bank mit herrlichem Blick hinab ins Tal. Danach ging es stetig bergauf bis zum Feldberg. Nach insgesamt zehn Kehren, Ralf hat sie gezählt, kamen wir am Pass an. Von hier sollte ein Pfad zu unserer Unterkunft führen, den wir jedoch nicht finden konnten. So liefen wir am Straßenrand bis zum Berghotel « S`Jägermatt ». Wir bezogen ein feines, kleines Zimmer mit Balkon. Nach der Dusche waren wir frisch genug für einen Spaziergang durch den Ort, der allerdings fast ausschließlich aus Hotels, Restaurants und einer Einkaufspassage bestand. In letzterer wollten wir am nächsten Tag unsere Proviantvorräte auffüllen. Ein riesiges Parkhaus zeugte davon, wie gefragt der Feldberg als Ausflugsziel sein muss! Die große Frage des Tages war nun noch: Wo werden wir das EM-Fussballspiel Spanien gegen Deutschland sehen können, denn die Zimmer hatten keinen TV! Der Wirt konnte uns nicht weiterhelfen, meinte aber, dass er eine Gruppe zu Gast hätte, die vielleicht die Übertragung anschauen würden. Und so war es dann auch! Das Ergebnis ist ja bekannt, obwohl wir alle die Daumen gedrückt hatten, kickte Spanien unsere Fußballer mit einem tragischen Tor in der 1. Minute der Verlängerung aus dem Wettbewerb!

Albsteig Tag 3

Die Sonne weckte uns und da höchstwahrscheinlich Regenschauer am Nachmittag bevorstanden, machten wir uns beizeiten auf den Weg zum nächsten Etappenziel, den Präger Böden. Dies ist ein uriges Gasthaus mitten im Wald. Trockenen Fußes erreichten wir das Plateau des Herzogenhorns. Weit, still und ursprünglich: Das macht das Herzogenhorn aus. Mit seinen 1.415 Metern ist es der zweithöchste Gipfel im Schwarzwald. Nur der Feldberg mit seinen 1.493 Metern ist höher. Der Blick von dort oben war umwerfend und Ralf schrieb uns erstmal ins Gipfelbuch ein. Im Windschatten eines Felsens genehmigten wir uns auf einer Relaxbank eine Picknickpause. Von dort sahen wir sogar die schneebedeckten Alpen in der Ferne. Unsere Wanderherzen schlugen höher! Der Wind begann aufzufrischen. Wir rissen uns vom Anblick des Schwarzwaldes los und wanderten zunächst ziemlich steil hinab durch einen Buchenwald. Unten angekommen drohten schwarze Regenwolken. Also Regencapes raus und weiter ging es durchs blühende, grüne Land. Bald setzte heftiger Regen ein. Klitschnass erreichten wir die Herberge und wurden rasch in den Trockenraum im Keller geführt. Was für eine Wohltat, die nassen Klamotten ausziehen zu können! Nachdem wir uns getrocknet und ein wenig ausgeruht hatten, genehmigten wir uns Käffchen und Käsekuchen. Der Tag war noch jung, TV nicht vorhanden. Was tun? Ich fragte die Wirtin nach Kartenspielen o.ä. und siehe da, es gab wirklich eine kleine Auswahl von Amusements. Wir entschieden uns für SkipBo de Luxe. Später trudelte eine Gruppe Biker ein, die am Nebentisch lauthals über Gott und die Welt diskutierten. Zum Abendessen wählte ich Kartoffelpuffer und Ralf labte sich am Strammen Max. Wie würde sich das Wetter morgen auf der letzten der vier Etappen gestalten? Wir hofften auf eine Wanderung mit Sonnenschein.

Albsteig Tag 4

Die Biker saßen morgens bereits am Frühstückstisch und bejubelten ein spezielles Rührei, das von der marokkanischen Praktikantin serviert wurde. Wir setzen uns diskret und stärkten uns für die letzte und längste Etappe zurück nach St. Blasien. Feuchte Schwaden stiegen aus den Wäldern, aber der Regen hatte aufgehört. Die Vögel sangen wunderbar und ihr Gesang begleitete uns hinauf und wieder hinab bis zum Kaltenbacher Wasserfall. Das Örtchen Bernau lugte durch die Bäume und wir bogen auf einen Weg, der von hölzernen Skulpturen gesäumt war. Auf einem Picknickplatz an der Alb mit Spielplatz und Wasserzugang nahmen wir eine kleine Zwischenmahlzeit zu uns. Wir querten Unterlehen, einen Holzplatz und gelangten wieder tiefer in den Wald. Lange liefen wir, ohne dass eine Bank zum Picknick einlud. Schließlich entdeckten wir eine Brücke und justament daneben ein Plätzchen zum Ausruhen, wo wir schmausen konnten. Danach war der Albsteig wegen eines Steinschlags gesperrt und wir folgten der Umleitung, die idyllisch an einem Weiher und einem Häuschen vorbei bis zu einem Sägewerk führte. Bald entdeckten wir das Dach des Doms von St. Blasien. Aber erst mussten wir noch einmal auf und ab durch den Wald, bevor wir wieder auf dem Domplatz vor dem Hotel standen. Geschafft! Und wir hatten auch noch Zeit, uns auf den erhofften Kinobesuch vorzubereiten! Nach einem Imbiß suchten wir voller Erwartung den Kursaal auf. Wir waren die ersten Gäste, die sich für den Film « Ein ganzes Leben » interessierten. Nach und nach füllte sich der Saal. Gerührt verließen wir ihn ca. 2 h später wieder und ließen das Erlebte in uns ruhen. Der zweite Abschnitt des Albsteigs hat uns sehr gefallen und sicher werden wir weitere Wanderungen im Schwarzwald unternehmen, aber dann vielleicht bequem mit Gepäcktransport!

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