Von Lauret zum Oppidum du Rocher du Causse

Der Frühlich war diesmal ungewöhnlich kühl und feucht, und wenn dann doch mal die Sonne schien, rief die Pflicht ins EHPAD. Aber nun spielte das Wetter endlich mal wieder mit und wir konnten zu einer Wanderung aufbrechen. Vom Örtchen Lauret, wo ich schon mehrmals an einer wissenschaftlichen Tagung teilnahm, erklommen wir zunächst einen Bergsporn mit herrlichem Blick über die Landschaft, bevor wir weiter zum Rand einer Felskante aufstiegen. Nachdem die erste Anstrengung überwunden war, lief es sich zusehens leichter. Stabiles Schuhwerk und die tolle Aussicht taten ein übriges für unsere gute Wanderlaune. Am Oppidum angekommen entnahmen wir den Schautafeln, dass der Ort schon vor 4000 Jahren besiedelt war, wovon auch die vorgefundenen Knochen eines Kindes zeugten. Danach suchten wir ein schattiges Plätzchen fürs Picknick mit Ausblick. Inzwischen war es doch schon ziemlich warm geworden – das Auto zeigte uns später 28 Grad an. Durch waldiges Gelände stiegen wir wieder hinab in die Ebene, querten den Tagungsort Auberge du Cèdre, nahmen kurz Platz in der Bücherstube von Lauret und genossen nochmal das malerische Motif mit Blick zum Oppidum. Alles in allem eine schöne Tour und ein erster Schritt hin zur Sommerfitness. 🙂

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Frühling 2025

Das Wetter in diesem Jahr ist durchwachsen und es regnet sehr viel. An einem der wenigen sonnigen Tage spazierte ich mal wieder durch den Park Meric, der einer meiner Lieblingsorte geworden ist.

Ein weiterer Lieblingsort ist der Lac du Crès, an dem wir zu jeder Jahreszeit spazieren gehen. Heute wurde er wieder einmal zu einem Ziel und ich erfreute mich u.a. an der Poesieausstellung, die mich überraschte sowie an den schönen Wolkengebilden.

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Mal wieder Winterlandschaft genossen!

Vor mehr als 15 Jahren zogen wir nach Südfrankreich, weil Ralf in Montpellier eine Arbeitsstelle in der Forschung gefunden hatte, was ihm in Deutschland verwehrt worden war. Eine seiner ersten Dienstreisen führte damals nach Aussois im Savoie, wohin ich ihn begleiten durfte. Diese besondere Tagung der Biologen findet aller 2 Jahre statt; so auch in diesem Jahr. Ich konnte noch einmal dabei sein und habe die wunderschöne Winterlandschaft so richtig genießen können. Wahrscheinlich war dies das letzte Mal für uns beide.

Tag 1:

Nach der 7h-stündigen Anreise mit dem Bus begannen am Dienstag, den 14. Januar, die wissenschaftliche Tagung und für mich ein paar Urlaubstage. Nach dem Frühstück, wo mich Ralf einigen Kollegen vorstellte, ging ich zurück ins Zimmer und las in meinem Winterschmöker. Gegen 10h kam die Sonne um die Ecke und lockte mich hinaus. Ich begab mich auf einen immer der Nase nach-Spaziergang. Zunächst versuchte ich mich dabei an die mir nicht unbekannte Umgebung zu erinnern. Ich erklomm die Schneepisten mit den verschiedenen Sesselliften und erfreute mich beim Beobachten der Kleinsten auf ihren Skiern. Danach stieg ich hinab ins Dorf, erkannte das Geschäft für Käsespezialitäten wieder, querte das Zentrum in Richtung Kirche und folgte weiter meiner Nase. Schließlich stapfte ich über ein weites unberührtes Schneefeld und stand vor der Imkerei am Ortseingang. Von hier ging es zurück zum Hotel, denn ich wurde zum Mittagessen erwartet.

Von 14h bis 17h hatten alle Tagungsteilnehmer Freizeit, so dass Ralf und ich zusammen auf Schneeschuhtour gehen konnten. Ich hatte am Vormittag Schneeschuhe für ihn ausgeliehen, während ich meine eigenen mit im Gepäck hatte. Bei herrlichem Sonnenschein liefen wir auf schmalen Wegen an einem teilweise zugefrorenen Bach entlang. Dabei mussten wir auch die berühmten sieben Brücken überwinden, die dick mit Schnee bedeckt und unberührt vor uns lagen. Nach dem Ausflug kehrte Ralf zur Arbeit zurück. Ich beschäftigte mich währenddessen mit einer Pastellzeichnung. Abends trafen wir uns alle zum Käsefondue im Restaurant.

Tag 2 :

Der Wetterbericht versprach Sonnenschein und so bereitete ich mich gleich nach dem Frühstück auf eine Morgenwanderung vor. Ich erkor den Monolith zum Ziel. Nachdem ich den Zugang über die Straße absolviert hatte, stellte ich fest, dass der Weg ohne Schneeschuhe nicht komfortabel zu bewältigen sein würde. Leichtsinnigerweise war ich nur mit Wanderschuhen und Stöcken losgegangen. Ich kehrte um und lief mal wieder meiner Nase nach, was im nachhinein eine gute Wahl war. Ich nutzte breit angelegte Wege im Schnee, genoss das Glitzern der weißen Pracht in der Sonne und die frische Winterluft. Mehrmals musste ich mich an Kreuzungen für eine Richtung entscheiden, was eine rechte Kringelei auf der Wanderkarte aufzeichnete. Die Mittagszeit kam näher und ich suchte einen Rückweg zum Ferienhotel. Das Dorf lag vor mir in Sichtweite, allerdings durch eine tiefe Schlucht getrennt. Was tun? Vorsichtig, Schritt für Schritt rutschte, taumelte, glitt ich den schmalen Pfad hinab. Von Kälte keine Spur mehr. Unten angekommen stand ich vor der Eselstation, die sich im Winterschlaf befand. Das Ferienhotel lag nun hoch über mir. Der Aufstieg ließ sich nicht vermeiden, war aber leichter als gedacht. Mit roten Wangen kam ich zum Mittagstisch, wo ich mit Appetit Couscous, gekochtes Rindfleisch und weiße Bohnen verspeiste.

Der Nachmittag gehörte wieder uns beiden. Ralf hatte bereits eine Tour im Kopf, die am Rande von Aussois durch den Wald in Richtung Fort Marie-Christine führen sollte. Bereits der Einstieg wurde zu einer kleinen Herausforderung, denn der ausgewiesene Weg war vom Schnee verschüttet. Wir rutschten seitwärts hinab, schnallten die Schneeschuhe an und los ging’s. Erst ganz gemächlich. Dann begann erneut die Suche nach dem markierten Weg. Ralf hieß mich zu warten und begab sich auf Erkundung durch unberührtes Land. Nach einiger Zeit rief er mich zu sich und behauptete, dass er den geplanten Wanderweg gefunden hätte. Ich war ehrlich gesagt etwas misstrauisch. Ich murmurte vor mich hin, denn von Weg konnte absolut keine Rede sein. Ich sah nur Bäume, unwegsames Gelände und einen Bach. Ri-Ra-Rutsch und ich fuhr auf dem Popo Schlitten bis vor Ralfs Füße. Das Ganze war so absurd, dass wir einfach nur heftig lachen mussten. Nun ging das Abenteuer weiter. Eine Fußspur bezeugte glücklicherweise, dass hier vor uns bereits jemand gelaufen war. Wir stapften über Brücken und Pfade durch ein malerisches Tal, bis es steil und schmal bis zu einem ersten Ausguck aufwärts ging. Wunderschön gewachsene, kräftige Kiefern gaben uns das eine und andere Mal Halt auf den teilweise recht glatten Wegen. Wir erreichten den Gipfel und konnten Aussois aus einer anderen Perspektive betrachten. Nochmals liefen wir durch ein malerisches Waldstück und die Eselsschlucht, die ich am Morgen schon einmal bewältigt hatte. Was für eine Wahnsinnstour, die uns auch wieder als Paar bestätigt hatte. Ralf kehrte zum Meeting zurück und ich fertigte eine weitere Zeichnung an.

Tag 3:

Am Morgen zeigte sich der Himmel bedeckt und es wehte ein eisiger Wind. Ich schrieb einige Postkarten und begab mich gut eingepackt nochmals auf die sog. Piste. Meine Neugier führte mich durch den Ort bis zum Campingplatz. Ich wollte wissen, wo und ob es dahinter weiterging. Tatsächlich: ein breiter, beräumter Weg lud zum Spazieren ein. Dummerweise hatte ich meine Stöcke nicht mitgenommen, was mir später ein wenig Schwierigkeiten beim Kraxeln bereiten sollte. Ich bewanderte das Gebiet, wo mehrere Befestigungen erbaut worden waren. Klettern mag ich ja sehr und so erkundete ich die erste Ruine, von der ich einen schönen Blick übers Tal und zum Fort Marie Christine hatte. Sie lag einen Steinwurf entfernt in der Sonne und ich marschierte direkt dorthin. Vor dem Fort stand eine Infotafel, vor der ich plötzlich stürzte, denn ich hatte das Glatteis unterschätzt. Zum Glück blieb es bei blauen Flecken und einem Schreck. Ich besichtigte nun vorsichtig geworden die intakte Festung und war erstaunt, dass es hier oben sogar ein Restaurant sowie eine Teestube gab! Nachdem ich ein wenig die Ruhe und die inzwischen hervorgekommene Sonne genossen hatte, begab ich mich auf den Rückweg durch den Wald. Ich glaubte, dass ich den Weg von der gestrigen Wanderung wiedererkennen würde. Allerdings gab es mehrere Pfade und ich griff mehrmals in den Schnee, ehe ich auf dem Richtigen war. Zufrieden und voller Erlebnisse kam ich im Hotel an, wo das  Mittagessen schon auf mich wartete . Es gab Entenschlegel mit gedünstetem Chicorée und Kartoffelspalten.

Nach dem Essen bezahlten wir unsere Rechnungen für den Aufenthalt in Aussois und begaben uns ein letztes Mal gemeinsam mit Schneeschuhen auf die Piste. Es wurde eine kleinere, romantische Runde auf dem Plateau. Wir traten kurz in den verschneiten archäologischen Garten ein, bevor es durch ein Waldstück zurück zum Hotel ging. Wir säuberten unsere Raquettes und ich brachte das ausgeliehene Paar zurück. Ralf hörte erneut wissenschaftliche Vorträge und ich nahm eine schöne heiße Dusche. Anschließend las ich in alten Aufzeichnungen und traf mich dann wieder zum Abendessen am runden Tisch mit Ralf und seinen Kollegen. Es kam zu lebhaften Gesprächen über dies und das. Ein angenehmer Abend, den wir beide mit einem Spaziergang durch das beleuchtete Alpendorf beendeten.

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Silvester im Luberon

Sonntag, der 29. Dezember 2024.
Zum Jahreswechsel fuhren wir nach Céreste-en-Luberon, wo wir uns ein charmantes, gemütliches und geräumiges Feriendomizil gemietet hatten. Bereits die Anfahrt bot einiges! Ich hatte für unseren Urlaub einige der schönsten Dörfer Frankreichs ausfindig gemacht, denen wir einen Besuch abstatten wollten. Nach entspannter Fahrt über Avignon steuerten wir als erstes Venasque an. Als wir uns dem Ort näherten, ahnten wir, dass wir das Dorf bereits ein paar Jahre zuvor besucht hatten. 😮 Doch das störte uns nicht und wir schlenderten neugierig durch die Gassen und genossen den Ausblick, der sich von diesem Luberon-typisch auf einem Fels erbauten Dorf bot. In der Kirche bewunderten wir die provenzalische Weihnachtskrippe und hinter der massiven Befestigung am Ende des Dorfes verputzten wir unser Picknick mit Blick zum Mont Ventoux. Birgit zückte ihren Skizzenblock, schüchtern beobachtet von einem neugierigen Pariser Mädchen, mit dem sie alsbald ins Gespräch kam.

Auf der Weiterfahrt nach Céreste zeigte ein Wegweiser gen Roussillon, einem weiteren plus beau village de France. Waren wir dort auch schon mal? Wir waren uns nicht sicher und fuhren die paar Kilometer zum Dorf. Und nein, es war eine Neuentdeckung! Bekannt ist Roussillon für seine ockerhaltige rote Erde, die als Rohstoff zur Herstellung von Farben verwendet wird. Unser Spaziergang führte uns vorbei am Auto des Landarztes hinauf zum Glockenturm und zum selbsternannten Erfinder der Reibegewürze. 🙂 Wir blieben skeptisch und konnten uns keinen Einsatz seiner Kreationen in unserer Küche vorstellen. Wir folgten den Gassen, schlenderten durchs Tal der Feen und kamen durch die Straße der glücklichen Pforte. Offensichtlich leben in diesem Ort fröhliche Menschen, die allerlei Spaß haben am Erfinden ungewöhnlicher Beschilderungen. Nachdem wir uns in einer Crêperie gestärkt hatten, machten wir uns langsam auf den Rückweg zum Auto. In der Abendsonne leuchteten die pastellfarbenen Fassaden besonders schön…
Die verbliebene Reisestrecke ward schnell gefahren und wir wurden von der Vermieterin herzlich begrüßt und durch das tolle und freundlicherweise vorgeheizte Ferienhaus geführt. Wir spürten, dass wir uns hier die nächsten Tage wohl fühlen würden.

Montag, der 30. Dezember 2024.
Unser erster Ausflug führte uns unter einem gigantischem Felsvorsprung hindurch zur Festungsruine Fort de Buox, die aber leider aufgrund von Bauarbeiten geschlossen war. Unterwegs lagen etliche antike Grabstätten (keltisch?) am Wegesrand, die wir neugierig erkundeten. Wie wir später erfuhren, existierte an der Stelle des Forts bereits in prähistorischer Zeit eine Befestigung. Später entstanden ein keltoligurisches Oppidum und ein römisches Castrum, von denen aus der einzige gangbare Pass über den Luberon kontrolliert wurde. Die mittelalterliche Burg entstand im 13. Jahrhundert und galt für lange Zeit als uneinnehmbar.

Die zweite Station des Tages lag am Rande eines Zedernwaldes, den wir durchstreifen wollten. Dieser wurde ab 1861 mithilfe von Samen, die im algerischen Atlasgebirge gesammelt wurden, durch den Inspektor der Forstverwaltung François Tichadou angelegt. Anfangs führte uns ein bequemer Single Trail zum Rand des Gipfelplateaus, von wo sich ein schöner Fernblick nach Süden bot. Die Fortsetzung unserer Tour entpuppte sich jedoch als recht anstrengende Kraxelei. Da mir (Ralf) mein Knie etwas zusetzte und wir auch schon ganz schön geschafft waren, entschlossen wir uns, die Tour etwas abzukürzen. So kehrten wir zurück aufs Plateau und genossen die bequemen Wege durch den alten Zedernwald. Unsere Rückfahrt zur Ferienwohnung führte durch den pittoresken Ort Saignon – vielleicht beim nächsten Mal?

Silvesterdienstag.
Der Silvestertag sollte im Zeichen schöner, historischer Dörfer der Provence stehen. Eine kleine Wanderung führte uns auf einem Rundweg von Vaugines nach Cucuron und zurück. Gleich im ersten Ort Vaugines gab es eine schöne Kirche zu bewundern. Entlang bereifter Streuobstwiesen schlängelte sich der Weg zum wenige Kilometer entfernten Dorf Cucuron. Dieses zeichnet sich durch einen hübschen, von Platanen gesäumten Löschwasserteich aus, um den herum gerade Markt gehalten wurde. Wir folgten der Stadtmauer hügelauf und streiften kreuz und quer durchs Dorf mit seiner Kirche, dem Glockenturm und dem Donjon Saint-Michel, an dem wir in der Sonne unser Picknick einnahmen. An Olivenhainen entlang führte uns der Weg zurück zum Ausgangspunkt unserer kleinen Wanderung.

Auch dieser Tag hatte zwei Stationen: Weiter ging es nach Lourmarin, einem weiteren plus beau village de France. Dieses stand noch ganz im Zeichen des Weihnachtsfestes. Wieder durchstreiften wir den Ort auf der Suche nach schönen Fotomotiven. Allerdings konnte der Charme nicht ganz mit den zuvor besuchten Dörfern mithalten – oder waren wir einfach schon zu verwöhnt? Bald hieß es aufzubrechen, um den Silvesterabend bei Tartiflette, Gesellschaftsspielen und deutschem Sekt zu genießen.

Neujahrsmittwoch.
Unser Neujahrsausflug sollte uns zu einer imposanten Schlucht führen. Doch zuvor statteten wir Saint-Martin-de-Castillon einen kurzen Besuch ab. Wir hatten dieses an einem Berghang gelegene Dorf an den Tagen zuvor beim Vorbeifahren entdeckt und waren neugierig geworden. Nach der Silvesternacht bot dieses Dorf einen recht verschlafenen Eindruck. 😉

Der Höhepunkt des Tages sollte die Wanderung um die Schlucht von Oppedette werden. Wir starteten an einer Brücke am Südende der Schlucht. Entgegen dem Uhrzeigersinn folgten wir dem oberen Rand der Schlucht, deren Tiefe und Länge wir immer mal wieder bewundern konnten. Nach ca. drei Kilometern erreichten wir das Dörfchen Oppedette mit seinen 44 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022). 😮 Danach wurde es knifflig. Sollten wir weitausholend das Tal durchwandern oder direkt zum oberen Ende der Schlucht absteigen? Wir entschieden uns für letzteres, wobei Ralf etwas flunkern und verheimlichen musste, dass wir auf einem sog. Strichelweg unterwegs seien. Oh je, allerdings verlief die gesamte Tour auf einem Komoot-Strichelweg! Als Birgit in der Talsohle andere Wanderer erblickte, frohte das Herz wieder auf. 🙂 So folgten wir der Schlucht nun auf der gegenüberliegenden Seite zurück zum Ausgangspunkt der Tour. Auf einem felsigen Plateau nahmem wir im letzten Sonnenschein des Tages gutgelaunt und stolz unser Wanderpicknick ein. Was für ein schöner Start ins neue Jahr!

Donnerstag, der 2. Januar 2025.
Für die Rückfahrt nach Montpellier stand ein viertes und letztes plus beau village de France auf dem Programm: Ménerbes. Auch dieses Dorf liegt ganz typisch fürs Luberon langgestreckt auf einem Bergrücken und ist weithin sichtbar. Erst dachten wir, wir wären dort schon mal vor Jahren mit Philipp zum Abendessen gewesen. Doch von dem vermeintlichen Restaurant fehlte jede Spur. Also muss es wohl woanders gewesen sein?! Wir genossen den gemütlichen Rundgang mit seinen schönen Ausblicken, erfreuten uns an den Bildern einer kleinen Ausstellung und ließen uns auch vom furchteinflößenden Löwen vor der Zitadelle nicht schrecken.

Die allerletzte Station unseres Silvesterurlaubs sollte nochmal einen kleinen Höhepunkt bieten. Vom Parkplatz unterhalb des Dörfchens Oppède-le-Vieux (Das alte Oppède) liefen wir auf bequemen Wegen hinauf zum Ortseingang. Unterwegs hielten wir Ausschau nach den Gärten der heiligen Cécile (Jardins de Sainte-Cécile), die sich als Obst- und Olivenhaine entpuppten. Als wir vor dem Glockenturm standen, war die Frage: rechts herum oder links herum. Birgit schlug vor, den Weg nach links einzuschlagen, der uns hinauf zur Kirche Notre-Dame Dalidon führte. Nochmals bot sich ein schöner Blick übers Luberon bis hin zum Mont Ventoux. Auf dem Rückweg lernten wir noch etwas über die Geschichte des Ortes. Als die deutsche Wehrmacht im Juni 1940 Nordfrankreich besetzt hatte, flüchtete eine Gruppe von Künstlern und Kunsthandwerkern in das fast verlassene Dorf, um ein Experiment zu versuchen: die Rückkehr zu den Wurzeln der französischen Kultur und zum Traum von einem friedlichen Miteinander. Sie gründeten die Groupe d’Oppède und beschlossen ein Manifest, das sich an Grundwerten der Verfassung (liberté, égalité, fraternité) orientierte. Übrigens war auch Consuelo, die Ehefrau von Antoine de Saint-Exupéry, Mitglied der Gruppe. Dieser machte sie zu der durch eine Rose symbolisierten Zentralfigur seines bekanntesten Werkes, des philosophischen und poetischen Märchens Der kleine Prinz. Ach, was für eine schöne und hoffnungsvolle Geschichte zum Abschluss unserer Reise!

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Heiligabend in Cap d’Agde

Das diesjährige Weihnachtsfest bescherte Birgit ein paar Arbeitstage, bevor wir über Silvester auf Reisen gehen wollten. Doch zu Heiligabend hatte Birgit frei und wir machten uns auf zu einem Ausflug. An Schnee in den Bergen war nicht zu denken. Stattdessen erkoren wir das Meer zum Ziel. Schon seit längerem wollten wir nach Cap d’Agde, wo es ein paar Klippen vulkanischen Ursprungs gibt, darunter die « Rochers des Deux Frères » (Felsen der zwei Brüder).
Unser 13 km-Rundgang startete in den Dünen östlich von Cap d’Agde, zog sich durch ein Villenviertel ins Hinterland und führte etwas hinauf auf den Mont Saint-Loup (Berg des heiligen Wolfs, nicht zu verwechseln mit dem Pic Saint-Loup, dem Gipfel des heiligen Wolfs) mit dem Tour des Anglais (Turm der Engländer). Danach ging es zurück durchs Zentrum von Cap d’Agde mit seinem Kongresszentrum, der Promenade und dem Weihnachtsmarkt. Etwas abseits am Hafen konnten wir auf einer Bank unser Picknick einnehmen. Und dann war es auch nicht mehr weit zu den zwei Brüdern. Mit Steilküste sind wir hier im Süden nicht sonderlich gesegnet, umso mehr genossen wir diese Passage oberhalb der Brandung. An der Küste entlang ging’s zurück zum Auto. Pünktlich zum Kaffee waren wir wieder in Montpellier, bevor wir mit Einbruch der Dämmerung zur Bescherung schritten. Wir danken all jenen, die dieses Jahr wieder an uns gedacht haben und uns mit kleineren oder größeren Geschenken oder Kartengrüßen erfreuten. 🙂

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Kunst und Kulinarik in Arles

Der 15. Dezember ist einer unserer vielen Jubiläumstage zum Jahresende. 🙂 Am 15. Dezember 2001 trafen wir uns, Birgit und ich, zum ersten Mal. Ob es wirklich das erste Mal in unserem Leben war, wissen wir nicht genau. Vielleicht trafen wir uns schon einmal vor vielen Jahren am Märchenbrunnen in Berlin. Wer weiß das schon?!
Da wir im Jahre 2001 in eine Fotoausstellung nach Leipzig gefahren waren, plante ich für dieses Jahr ebenfalls den Besuch einer Fotoausstellung. Dazu machten wir uns auf den Weg nach Arles. Zu Beginn unseres Rundgangs schlenderten wir über den kleinen Weihnachtsmarkt. Daneben fand in einer ehemaligen Kirche eine Ausstellung von Santons statt, die dieses Jahr Portugal als Gastland erkoren hatte. Bevor wir zum wirklich künstlerischen Teil des Ausflugs schritten, legten wir noch einen kulinarischen Stopp im edlen Restaurant L’Arlatan ein. Die Atmosphäre und das Menü waren dem Anlass angemessen. 🙂 Im Musée Reattu bewunderten wir anschließend Fotos von Lucien Clergue, einem begnadeten Aktfotografen, der aber auch mit anderen Sujets brillierte. Voll schöner Eindrücke machten wir uns wieder auf den Weg nach Hause. Auf ein Neues! Nächstes Jahr ist Silbertreffen!

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Wochenende in Lyon

Dank glücklicher Umstände kam es dazu, dass uns Birgit zu einem Entdeckerwochenende in Lyon einlud. Per Zug war die An- und Abreise äußerst bequem und auch ein schönes Hotel names Charlemagne (Karl, der Große) hatte Birgit für uns ausgesucht. Nur als uns beim Einchecken offenbart wurde, dass unsere Zimmerreservierung storniert worden sei, machten wir erstmal große Augen. Doch schnell war das Missverständnis geklärt und unserem Kurzurlaub stand nichts mehr im Wege.

Freitag, 29. November 2024

Für den ersten Abend hatte Birgit Plätze in einem Bouchon, wörtlich übersetzt Korken, also einem traditionell-gemütlichen Lyoner Restaurant mit deftiger Küche, reserviert. Wir ließen uns Zeit und bummelten durch die Stadt zu besagtem Restaurant. Gleich am Anfang kamen wir am Weihnachtsmarkt vorbei, angeblich einer der 10 schönsten in Frankreich. Danach ging es durch eine belebte Geschäftsstraße zum Place Bellecour, von dem auch die Hop-On-Hop-Off-Busse zu ihrer Stadtrundfahrt starten. Wir erkundeten den Abfahrtsort und liefen dann zur Saône, einem der zwei Flüsse, die durch Lyon fließen. Wisst ihr, wie der andere heißt? Wie ließen uns von den Spiegelungen der Lichter im Wasser gefangennehmen und bestaunten die hoch am gegenüberliegenden Berghang thronende Basilika. Auf der anderen Seite des Flusses blieb noch etwas Zeit, um auch der Kathedrale einen Besuch abzustatten, in dem gerade ein Orchester und ein Kinderchor unter der strengen Anleitung des Chorleiters für ein Weihnachtskonzert übten. Dann aber war es Zeit für ein üppiges 3-Gänge-Menü mit Aperitif und Rotwein. Mit dicken Bäuchen trudelten wir zurück zum Hotel… 😮

Samstag, 30. November 2024

Die geplante Rundreise mit dem Hop-On-Hop-Off-Bus sagten wir ab, als wir sahen, dass der Bus oben ohne und mit ungemütlichen Hartschalenplastesitzen unterwegs ist. Das schien im Dezember doch recht ungemütlich. So erkundeten wir die Stadt zu Fuß. Auf der Altstadtseite vernahmen wir Kinderlachen vorm Puppentheater. In Lyon ist nämlich der berühmte Kasper Guignol zu Hause. Nach einem Schnappschuss der Standseilbahn stiegen wir hinauf zum galloromanischen Amphitheater. Von dort war es dann nur noch ein Katzensprung zur Basilika, die mit ihren sich nach oben weitenden vier Türmen an einen auf dem Rücken liegenden Elefanten erinnern soll. Im Innern der Basilika bewunderten wir in der Krypta die Weihnachtskrippe, bei deren Gestaltung einige berühmte Persönlichkeiten der Geschichte Modell gestanden hatten. Im Kirchenschiff begeisterten uns die riesigen Mosaike, die uns an Ravenna erinnerten.
Wieder im Freien machten wir noch einen Abstecher zum Metallturm von Fourvière, der dem Eiffelturm in Paris ähnelt, bevor wir in Serpentinen hinab in die Altstadt stiegen. Noch lag die Stadt im Dunst und es blieb den ganzen Tag über recht frisch, da die Sonne fehle. Unten angekommen, entdeckten wir einige der sog. Traboules. Dabei handelt es sich um Lyon-typische Fußgängerpassagen, die den Durchgang von einer Straße zur anderen ermöglichen, gegebenenfalls durch Innenhöfe, als Tunnels und mitunter über verschiedene Ebenen. Zum Mittagessen kehrten wir in einem Brunch-Restaurant ein, in dem wir Pancakes salzig (Ralf) bzw. süß (Birgit) schnabulierten. Danach schlenderten wir weiter durch die Stadt und kehrten auf die zentrale Halbinsel zurück, vorbei am Place des Terreaux mit dem Bartholdi-Brunnen und dem Rathaus. Im Hof des Palais Saint-Pierre, dem Kunstmuseum, beobachteten wir ein spärlich bekleidetes Modell beim Fotoshooting. Bbrrrrr….
Auf unserem weiteren Weg erblickten wir noch die alte Oper mit ihrem modernen Dach und das Palais der alten Börse. Bei einem Glühwein wärmten wir uns etwas auf, wobei sich Ralf beinahe die Hand verbrühte, als das Tablett kippte. 😮 Etwas wärmer war es auch in der gut besuchten Passage de l’Argue – kein Wunder, es war Vorweihnachtszeit und manch ein Geschenk wollte noch gefunden werden! Vor dem Riesenrad auf dem Place Bellecour fand gerade eine Pro-Palestina-Demonstration statt und ein Stück weiter hinten wurde für Frieden in der Ukraine demonstriert. Viel Hoffnung, dass bald die Waffen schweigen werden, gab es leider nicht.
Am Abend machten wir uns nochmal auf den Weg zum Weihnachtsmarkt. Doch dort waren Himmel und Menschen. So aßen wir nur eine große « Berliner » Wurst und erstanden zwei Santons, eine Krankenschwester und einen Kartenspieler. 🙂 An der Hotelbar ließen wir den erlebnisreichen Tag bei einem Bier ausklingen.

Sonntag, 1. Dezember 2024

Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Graffiti. Mit Metro und O-Bus fuhren wir zum Bahnhof Saint-Paul. Dort begann unser Rundgang. Gleich hinter der Passerelle Saint-Vincent über die Saône entdeckten wir das erste über und über mit Graffiti versehene Haus. Einige Persönlichkeiten der Stadt fanden sich an der bemalten Hausfassade, so zum Beispiel Paul Bocuse und die Gebrüder Lumière. Durch das Arbeiterviertel Croix-Rousse, in dem früher insbesondere die Seidenweber zu Hause waren, ging es trepp auf, trepp ab vorbei am Haus der 365 Fenster und weiteren Graffiti. Nicht alle waren so schön wie die von uns fotografisch festgehaltenen… Ein besonderer Höhepunkt war die Mur des Canuts (Mauer der Seidenweber), ein riesiges Wandbild, dass alle paar Jahre umgestaltet wurde und neue Elemente erhielt. Leider waren unsere Versuche, ein Fahrrad zu nehmen oder Geld abzuheben, erfolglos. Alles nur gemalt! 🙂 Nun ging es bergab, wobei wir den berühmten Traboule et Cour des Voraces querten und auf einem Platz dem Erfinder der Kunstseide begegneten. In der Unterstadt angekommen, suchten wir ein Plätzchen fürs Mittagessen. Die Restaurants waren gut besucht. Als wir am Kaffee Berlin vorbeikamen, konnten wir nicht widerstehen – und der Kellner konnte unserem Charme nicht widerstehen und bot uns seine letzten freien Plätze an. Birgit verspeiste eine Currywurst im Teigmantel und Ralf nahm Madame Claude zu sich. 😮
Der Tag war noch jung, doch wir hatten wohl alle wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt gesehen. So beschlossen wir, ins Museum der Familie Lumière zu fahren. Dort erfuhren wir manch Wissenswertes zur Entstehungsgeschichte des Films und des Kinos. Schließlich waren es die Brüder Lumière, die am 22. März 1895 erstmals einen Film vor Publikum aufführten: « Arbeiter verlassen die Lumière-Werke ». Mit der Straßenbahn ging es zurück zum Hotel und später dinierten wir in einem nahegelegenen Restaurant. Ein schöner Wochenendausflug neigte sich dem Ende entgegen und manches erinnerte uns an Leipzig und erweckte unsere Neugier. 🙂

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Petersilienhochzeit

Alle Jahre wieder… veranstaltet Montpellier ein Lichterfest. Birgit hatte im Touristenbüro einen Plan bekommen, auf dem die Gebäude verzeichnet waren, die am Abend angestrahlt werden würden. Wir entschieden uns für eine kleinere Runde, wobei wir mit dem Botanischen Garten anfingen, der zum ersten Mal illuminiert wurde. Danach spazierten wir zur Kathedrale, dem Triumpfbogen, dem Place Notre Dame und schließlich zum Haus der Beziehungen (mehrere Konsulate). Wieder zu Hause, wärmten wir uns an einer leckeren Kürbissuppe – mit Petersilie, denn schließlich feierten wir Petersilienhochzeit. 🙂

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Besuch in der Heimat

Im November besuchten Ralf und ich Deutschland. Während Ralf in Berlin bei seinem Vater blieb, holte mich mein Bruder am Flughafen Berlin-Brandenburg ab. Gemeinsam fuhren wir nach Wittenberg zu unseren Eltern. Die Wiedersehensfreude war nicht nur bei ihnen groß, denn ich verbrachte ebenfalls einen Tag mit meiner langjährigen Schulfreundin in unserer Heimatstadt. Wir dinierten im Restaurant « Carpe diem », schauten uns eine Ausstellung von Thea Schleusener an und besuchten eine Veranstaltung im Clack-Theater. Inzwischen steht fest: Wir kommen bald wieder!

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Von Roqueredonde zum Buddhistischen Tempel Lerab Ling

Schon länger planten wir, mal wieder auf Wanderschaft zu gehen. Da ich jedes zweite WE arbeiten gehe, war die Wanderzeit in diesem Jahr eingeschränkt. Der Buddhistische Tempel war uns bei einem unserer früheren Ausflug aufgefallen und so erkoren wir ihn zum Tagesziel. Die schöne Anfahrt durch die herbstlich bunte Natur zum Ausgangspunkt im Dörfchen Roquederonde versprach einen schönen Tag. Gleich hinterm Ortsausgang ging es kraxelig auf mystischen Wegen durch eine grüne Mooswelt. Nach ungefähr 4 km kamen die ersten Hinweise auf den Tempel in Sicht: eine kleine Stupa, Wegweiser. Dann erreichten wir die Anlage, die besichtigt werden kann, und ließen uns zunächst für ein Picknick nieder. Dabei beobachteten wir einige Meditierende und betrachteten die Gebäude und vergoldeten Buddhafiguren aus der Ferne. Anschließend machten wir einen Rundgang um den Tempel herum. Besonders ich spürte an seinem Ende eine unglaubliche Ruhe in mir! Nachdem ich einige Postkarten erstanden hatte, begaben wir uns auf den Rückweg, der erneut Hügel auf und Hügel ab durch eine romantische Landschaft führte.

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