Geburtstagsreise nach Spanien

Sonntag, 5. Mai. Schon lange hatte uns unser Freund Boris angeboten, im Ferienhaus seiner Eltern an der spanischen Mittelmeerküste Urlaub zu machen. Unsere erste Idee, Anfang Februar dorthin zu fahren wurde verworfen, da die Heizungskapazitäten in ihrem Appartement nicht für die Wintersaison ausgelegt sind. Daher verschoben wir die Reise auf den Wonnemonat Mai. 🙂 Die Fahrzeit von Montpellier bis Fornells beträgt nur drei Stunden. Nachdem wir am Vorabend noch in der alten Oper von Montpellier den Trickfilm « Die Abenteuer des Prinzen Ahmed » von 1926 mit Live-Musikbegleitung erlebten, machten wir uns am Sonntagmorgen in aller Seelenruhe auf den Weg. Das Feriendomizil war schnell gefunden und wir nutzten den Nachmittag für einen ersten Spaziergang entlang der abwechslungsreichen Küste.


Montag, 6. Mai. Ich hatte zwei Küstenwanderungen geplant, die direkt vom Appartment ausgingen. Die erste der beiden führte in südliche Richtung.  Wir liefen abermals den Weg, den wir schon am Vortag erkundet hatten. Nach einigem Auf und Ab und dem Verlust meiner Sonnenbrille erreichten wir den sandigen Strand von Aiguablava. Von dort führte ein kurzer Panoramaweg in Richtung eines größeren Hotels. Der Pfad rund ums Kap erschien uns wenig vertrauenswürdig und wir liefen auf der Zufahrtsstraße wieder hinunter zum Strand. Von dort schlängelte sich ein Wanderweg ein Tal hinauf zu einem Mirador (Aussichtspunkt). Danach mussten wir einer Straße durch bebautes Gelände folgen und es dauerte nicht lange, da standen wir in eine Sackgasse und der von Komoot vorgeschlagene Pfad verlor sich steil bergab im Nichts. Enttäuscht machten wir kehrt und wanderten zurück zu unserer Unterkunft, wo wir unser Picknick für den Abend in den Kühlschrank zurücklegten and stattdessen genüsslich die von Birgit zubereitete Quiche und den von mir gebackenen Kuchen auf der Terrasse mit Blick aufs Meer verspeisten.

Der Tag war noch jung und wir beschlossen, ins nahegelegene Begur zu fahren. Vom Parkplatz gelangten wir schnell ins Zentrum des historischen Ortes, über den die Ruine einer ehemaligen Burg thront. Auf dem Weg hinauf zur Burgruine kamen wir an einem sektschlürfenden verliebten Pärchen vorbei. Was war wohl der Anlass für dieses Stelldichein? Oben angekommen, bot sich uns ein herrlicher Rundumblick. Auch erblickten wir einige Türme der ehemaligen Verteidigungsanlagen. Diese dienten dem Schutz vor Seeräubern, die die Küste unsicher machten. Überrascht waren wir von den unzähligen Bürgerhäusern, in denen zu Wohlstand gekommene Rückkehrer aus Lateinamerika gewohnt haben.

Dienstag, 7. Mai. Nach Girona wollten ich schon lange mal mit Birgit. Ich war dort mal vor ca. 20 Jahren mit Boris, als wir uns mit Lucia trafen, einer ehemaligen Kollegin von mir, mit der ich längere Zeit das Büro in Halle geteilt hatte. Noch heute steht eine Kommode in unserer Wohnung, die aus Lucias Hausstand in Halle stammt. Die Fahrt nach Girona dauerte eine Stunde. Zu unserer Überraschung herrschte ein derartiger Andrang in Girona, dass es uns unmöglich war, einen freien Platz auf den doch recht großen Parkplätzen zu ergattern. So drehten wir um und parkten etwas außerhalb am Straßenrand der Einfallstraße nach Girona. Von dort liefen wir zur alten Stadtmauer, die in diesem Abschnitt uns allein überlassen war. Es boten sich schöne Blicke über die Altstadt von Girona mit ihren Ziegeldächern und Kirchtürmen. Besonders bewunderten wir den dreieckigen Turm Mirador de Santa Llúcia. Außerhalb der Stadtmauer umrundeten wir die Altstadt, um uns dann erneut auf der inzwischen gut besuchten Stadtmauer dem Gelände um die Kathedrale zuzuwenden. Später schlenderten wir durch die Gassen und bestaunten manch hübsches Geschäft und die eine oder andere Bar. Wir selbst kehrten in einem Café ein, wo wir leckere Bagels und Limonade verputzten. Später überquerten wir den Fluss Onyar. Im Wasser spiegelten sich schön die Fassaden der pastellfarbenen Altstadthäuser. Zu guter Letzt setzte starker Regen ein und wir eilten zurück zu unserem Auto. Gut, dass wir an die Regenschirme gedacht hatten!

Mittwoch, 8. Mai. Der achte Mai ist ein besonderer Tag, denn es ist Birgits Geburtstag! Statt Blumenstrauß gab es einen Strauß bunter Acrylfarben. 🙂 Nachdem die Geschenke ausgepackt waren, machten wir uns auf zur zweiten Küstenwanderung, die uns diesmal in nördliche Richtung führen sollte. Gleich zu Beginn ging es mit einigen Kraxeleien steil bergauf. Oben angekommen, bot sich ein schöner Blick zurück auf Fornells und das Mittelmeer. Leider bot der Weg nur für relativ kurze Zeit dieses Panorama in Blau. Dann stiegen wir hinab zu einem ehemaligen Leuchtturm und einem geheimnisvollen Tunnel mit anschließendem Seeblick. Es ging noch weiter hinab und Birgit fremdelte mit dem Gedanken an den strapaziösen Rückweg. Etwas oberhalb eines Caps wehte uns der Wind fast um und wir beschlossen, die Tour zu beenden und zurück zum Appartment zu wandern. Ziemlich geschafft erreichten wir die Terrasse…

Für den Abend hatte ich Plätze im Sternerestaurant Vicus in Pals reserviert. Vorher blieb uns noch Zeit, den pittoresken Ort zu durchstreifen. Anschließend ließen wir uns kulinarisch verwöhnen. Weder Essen noch Service ließen zu wünschen übrig. Sicher fuhr ich uns trotz Wein und Zitronenlikör zurück zu unserer Ferienunterkunft. Müde fielen wir ins Bett, doch ich kämpfte mit Schlaflosigkeit und Fiebergefühlen, so dass wir am Folgetag vorzeitig abreisten. Dank Birgits berühmter Hühnerbrühe war ich bald wieder auf dem Posten. Und vielleicht fahren wir ja nochmal irgendwann in diese Gegend…

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