Kunst und Kulinarik in Arles

Der 15. Dezember ist einer unserer vielen Jubiläumstage zum Jahresende. 🙂 Am 15. Dezember 2001 trafen wir uns, Birgit und ich, zum ersten Mal. Ob es wirklich das erste Mal in unserem Leben war, wissen wir nicht genau. Vielleicht trafen wir uns schon einmal vor vielen Jahren am Märchenbrunnen in Berlin. Wer weiß das schon?!
Da wir im Jahre 2001 in eine Fotoausstellung nach Leipzig gefahren waren, plante ich für dieses Jahr ebenfalls den Besuch einer Fotoausstellung. Dazu machten wir uns auf den Weg nach Arles. Zu Beginn unseres Rundgangs schlenderten wir über den kleinen Weihnachtsmarkt. Daneben fand in einer ehemaligen Kirche eine Ausstellung von Santons statt, die dieses Jahr Portugal als Gastland erkoren hatte. Bevor wir zum wirklich künstlerischen Teil des Ausflugs schritten, legten wir noch einen kulinarischen Stopp im edlen Restaurant L’Arlatan ein. Die Atmosphäre und das Menü waren dem Anlass angemessen. 🙂 Im Musée Reattu bewunderten wir anschließend Fotos von Lucien Clergue, einem begnadeten Aktfotografen, der aber auch mit anderen Sujets brillierte. Voll schöner Eindrücke machten wir uns wieder auf den Weg nach Hause. Auf ein Neues! Nächstes Jahr ist Silbertreffen!

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Wochenende in Lyon

Dank glücklicher Umstände kam es dazu, dass uns Birgit zu einem Entdeckerwochenende in Lyon einlud. Per Zug war die An- und Abreise äußerst bequem und auch ein schönes Hotel names Charlemagne (Karl, der Große) hatte Birgit für uns ausgesucht. Nur als uns beim Einchecken offenbart wurde, dass unsere Zimmerreservierung storniert worden sei, machten wir erstmal große Augen. Doch schnell war das Missverständnis geklärt und unserem Kurzurlaub stand nichts mehr im Wege.

Freitag, 29. November 2024

Für den ersten Abend hatte Birgit Plätze in einem Bouchon, wörtlich übersetzt Korken, also einem traditionell-gemütlichen Lyoner Restaurant mit deftiger Küche, reserviert. Wir ließen uns Zeit und bummelten durch die Stadt zu besagtem Restaurant. Gleich am Anfang kamen wir am Weihnachtsmarkt vorbei, angeblich einer der 10 schönsten in Frankreich. Danach ging es durch eine belebte Geschäftsstraße zum Place Bellecour, von dem auch die Hop-On-Hop-Off-Busse zu ihrer Stadtrundfahrt starten. Wir erkundeten den Abfahrtsort und liefen dann zur Saône, einem der zwei Flüsse, die durch Lyon fließen. Wisst ihr, wie der andere heißt? Wie ließen uns von den Spiegelungen der Lichter im Wasser gefangennehmen und bestaunten die hoch am gegenüberliegenden Berghang thronende Basilika. Auf der anderen Seite des Flusses blieb noch etwas Zeit, um auch der Kathedrale einen Besuch abzustatten, in dem gerade ein Orchester und ein Kinderchor unter der strengen Anleitung des Chorleiters für ein Weihnachtskonzert übten. Dann aber war es Zeit für ein üppiges 3-Gänge-Menü mit Aperitif und Rotwein. Mit dicken Bäuchen trudelten wir zurück zum Hotel… 😮

Samstag, 30. November 2024

Die geplante Rundreise mit dem Hop-On-Hop-Off-Bus sagten wir ab, als wir sahen, dass der Bus oben ohne und mit ungemütlichen Hartschalenplastesitzen unterwegs ist. Das schien im Dezember doch recht ungemütlich. So erkundeten wir die Stadt zu Fuß. Auf der Altstadtseite vernahmen wir Kinderlachen vorm Puppentheater. In Lyon ist nämlich der berühmte Kasper Guignol zu Hause. Nach einem Schnappschuss der Standseilbahn stiegen wir hinauf zum galloromanischen Amphitheater. Von dort war es dann nur noch ein Katzensprung zur Basilika, die mit ihren sich nach oben weitenden vier Türmen an einen auf dem Rücken liegenden Elefanten erinnern soll. Im Innern der Basilika bewunderten wir in der Krypta die Weihnachtskrippe, bei deren Gestaltung einige berühmte Persönlichkeiten der Geschichte Modell gestanden hatten. Im Kirchenschiff begeisterten uns die riesigen Mosaike, die uns an Ravenna erinnerten.
Wieder im Freien machten wir noch einen Abstecher zum Metallturm von Fourvière, der dem Eiffelturm in Paris ähnelt, bevor wir in Serpentinen hinab in die Altstadt stiegen. Noch lag die Stadt im Dunst und es blieb den ganzen Tag über recht frisch, da die Sonne fehle. Unten angekommen, entdeckten wir einige der sog. Traboules. Dabei handelt es sich um Lyon-typische Fußgängerpassagen, die den Durchgang von einer Straße zur anderen ermöglichen, gegebenenfalls durch Innenhöfe, als Tunnels und mitunter über verschiedene Ebenen. Zum Mittagessen kehrten wir in einem Brunch-Restaurant ein, in dem wir Pancakes salzig (Ralf) bzw. süß (Birgit) schnabulierten. Danach schlenderten wir weiter durch die Stadt und kehrten auf die zentrale Halbinsel zurück, vorbei am Place des Terreaux mit dem Bartholdi-Brunnen und dem Rathaus. Im Hof des Palais Saint-Pierre, dem Kunstmuseum, beobachteten wir ein spärlich bekleidetes Modell beim Fotoshooting. Bbrrrrr….
Auf unserem weiteren Weg erblickten wir noch die alte Oper mit ihrem modernen Dach und das Palais der alten Börse. Bei einem Glühwein wärmten wir uns etwas auf, wobei sich Ralf beinahe die Hand verbrühte, als das Tablett kippte. 😮 Etwas wärmer war es auch in der gut besuchten Passage de l’Argue – kein Wunder, es war Vorweihnachtszeit und manch ein Geschenk wollte noch gefunden werden! Vor dem Riesenrad auf dem Place Bellecour fand gerade eine Pro-Palestina-Demonstration statt und ein Stück weiter hinten wurde für Frieden in der Ukraine demonstriert. Viel Hoffnung, dass bald die Waffen schweigen werden, gab es leider nicht.
Am Abend machten wir uns nochmal auf den Weg zum Weihnachtsmarkt. Doch dort waren Himmel und Menschen. So aßen wir nur eine große « Berliner » Wurst und erstanden zwei Santons, eine Krankenschwester und einen Kartenspieler. 🙂 An der Hotelbar ließen wir den erlebnisreichen Tag bei einem Bier ausklingen.

Sonntag, 1. Dezember 2024

Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Graffiti. Mit Metro und O-Bus fuhren wir zum Bahnhof Saint-Paul. Dort begann unser Rundgang. Gleich hinter der Passerelle Saint-Vincent über die Saône entdeckten wir das erste über und über mit Graffiti versehene Haus. Einige Persönlichkeiten der Stadt fanden sich an der bemalten Hausfassade, so zum Beispiel Paul Bocuse und die Gebrüder Lumière. Durch das Arbeiterviertel Croix-Rousse, in dem früher insbesondere die Seidenweber zu Hause waren, ging es trepp auf, trepp ab vorbei am Haus der 365 Fenster und weiteren Graffiti. Nicht alle waren so schön wie die von uns fotografisch festgehaltenen… Ein besonderer Höhepunkt war die Mur des Canuts (Mauer der Seidenweber), ein riesiges Wandbild, dass alle paar Jahre umgestaltet wurde und neue Elemente erhielt. Leider waren unsere Versuche, ein Fahrrad zu nehmen oder Geld abzuheben, erfolglos. Alles nur gemalt! 🙂 Nun ging es bergab, wobei wir den berühmten Traboule et Cour des Voraces querten und auf einem Platz dem Erfinder der Kunstseide begegneten. In der Unterstadt angekommen, suchten wir ein Plätzchen fürs Mittagessen. Die Restaurants waren gut besucht. Als wir am Kaffee Berlin vorbeikamen, konnten wir nicht widerstehen – und der Kellner konnte unserem Charme nicht widerstehen und bot uns seine letzten freien Plätze an. Birgit verspeiste eine Currywurst im Teigmantel und Ralf nahm Madame Claude zu sich. 😮
Der Tag war noch jung, doch wir hatten wohl alle wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt gesehen. So beschlossen wir, ins Museum der Familie Lumière zu fahren. Dort erfuhren wir manch Wissenswertes zur Entstehungsgeschichte des Films und des Kinos. Schließlich waren es die Brüder Lumière, die am 22. März 1895 erstmals einen Film vor Publikum aufführten: « Arbeiter verlassen die Lumière-Werke ». Mit der Straßenbahn ging es zurück zum Hotel und später dinierten wir in einem nahegelegenen Restaurant. Ein schöner Wochenendausflug neigte sich dem Ende entgegen und manches erinnerte uns an Leipzig und erweckte unsere Neugier. 🙂

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Petersilienhochzeit

Alle Jahre wieder… veranstaltet Montpellier ein Lichterfest. Birgit hatte im Touristenbüro einen Plan bekommen, auf dem die Gebäude verzeichnet waren, die am Abend angestrahlt werden würden. Wir entschieden uns für eine kleinere Runde, wobei wir mit dem Botanischen Garten anfingen, der zum ersten Mal illuminiert wurde. Danach spazierten wir zur Kathedrale, dem Triumpfbogen, dem Place Notre Dame und schließlich zum Haus der Beziehungen (mehrere Konsulate). Wieder zu Hause, wärmten wir uns an einer leckeren Kürbissuppe – mit Petersilie, denn schließlich feierten wir Petersilienhochzeit. 🙂

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Besuch in der Heimat

Im November besuchten Ralf und ich Deutschland. Während Ralf in Berlin bei seinem Vater blieb, holte mich mein Bruder am Flughafen Berlin-Brandenburg ab. Gemeinsam fuhren wir nach Wittenberg zu unseren Eltern. Die Wiedersehensfreude war nicht nur bei ihnen groß, denn ich verbrachte ebenfalls einen Tag mit meiner langjährigen Schulfreundin in unserer Heimatstadt. Wir dinierten im Restaurant « Carpe diem », schauten uns eine Ausstellung von Thea Schleusener an und besuchten eine Veranstaltung im Clack-Theater. Inzwischen steht fest: Wir kommen bald wieder!

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Von Roqueredonde zum Buddhistischen Tempel Lerab Ling

Schon länger planten wir, mal wieder auf Wanderschaft zu gehen. Da ich jedes zweite WE arbeiten gehe, war die Wanderzeit in diesem Jahr eingeschränkt. Der Buddhistische Tempel war uns bei einem unserer früheren Ausflug aufgefallen und so erkoren wir ihn zum Tagesziel. Die schöne Anfahrt durch die herbstlich bunte Natur zum Ausgangspunkt im Dörfchen Roquederonde versprach einen schönen Tag. Gleich hinterm Ortsausgang ging es kraxelig auf mystischen Wegen durch eine grüne Mooswelt. Nach ungefähr 4 km kamen die ersten Hinweise auf den Tempel in Sicht: eine kleine Stupa, Wegweiser. Dann erreichten wir die Anlage, die besichtigt werden kann, und ließen uns zunächst für ein Picknick nieder. Dabei beobachteten wir einige Meditierende und betrachteten die Gebäude und vergoldeten Buddhafiguren aus der Ferne. Anschließend machten wir einen Rundgang um den Tempel herum. Besonders ich spürte an seinem Ende eine unglaubliche Ruhe in mir! Nachdem ich einige Postkarten erstanden hatte, begaben wir uns auf den Rückweg, der erneut Hügel auf und Hügel ab durch eine romantische Landschaft führte.

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Unterwegs im Herbst

Der Herbst zeigte sich immer wieder von seiner milden Seite, so dass wir einen ausgiebigen Strandspaziergang am Samstag unternahmen. Danach waren wir bei Lionel zum Essen eingeladen, was sehr lecker und sympathisch war. Er verwöhnte uns mit einem libanesischen Gericht und einer chinesischen Teezeremonie.

An einem meiner freien Tage verwirklichte ich ein lang gehegtes Projekt: die Baustellenfortschritte der Tramlinie 5 im Foto festhalten. Schließlich verändern die Bauarbeiten unsere Umgebung erheblich. Da die Sonne so schön strahlte, hängte ich noch die Querung zweier Parks (am Lez, Park Meric) an. Zuvor durchschritt ich bereits den Park am Zoo, um zum IRD zu gelangen, so dass es ein Drei-Park-Spaziergang wurde. Zum Schluß fuhr ich noch ein paar Stationen mit dem Bus und kam pünktlich zum Käffchen gegen 16 Uhr wieder daheim an.

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Baustelle Tramlinie 5

Heute mal ein kleiner Einblick in die Bautätigkeit in Montpellier. Es gibt wohl momentan kaum eine Ecke in der Stadt, wo nicht umgestaltet, neu gebaut oder rekonstruiert wird! In unserer Nähe wird die fünfte Linie der Straßenbahn gebaut. Sie wird quer von Norden nach Süden verlaufen und auch an Ralfs Institut Halt machen. Die Arbeiten laufen auf Hochtouren, denn im kommenden Jahr soll die Strecke eingeweiht werden. Ich habe mich an einem sonnigen Herbsttag auf den Weg gemacht und den Fortschritt der Großbaustelle fotografisch festgehalten. Anschließend nutzte ich das schöne Wetter für einen ausgedehnten Spaziergang durch drei Parkanlagen.

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Reise nach Burgos in Spanien

Der zweite Teil unserer Herbstreise führte uns nach Spanien, genauer gesagt in die mittelgroße Stadt Burgos. Wir waren von Sara, einer Biologiestudentin, eingeladen worden, ihre Heimat kennenzulernen. Es wurde eine warmherzige, interessante und kulinarisch hochwertige Erkundung des Nachbarlandes von Frankreich. Nach 3,5 Stunden unaufgeregter Fahrt erreichten wir in Burgos, welches vor allem für seine imposante Kathedrale bekannt ist. Wir bezogen das im alten königlichen Stil gestaltete Zimmer im Hotel « Maria Luisa » und nahmen dort erst einmal ein kleines Picknick zu uns. Anschließend studierten wir den an der Rezeption erhaltenen Stadtplan und gingen schon mal auf Entdeckungstour, bevor wir uns abends mit Sara trafen. Mit ihr stiegen wir zur Burg hinauf und lernten die Stadt noch besser kennen. Abschließend verkosteten wir spanische Tapas, Postres und Wein in einer kleinen, sympathischen Bar.

Zweiter Tag der Entdeckungen – 25.9.2024

Nach einem köstlichen und üppigen Frühstück im Hotel starteten wir in einen erlebnisreichen Tag. La Yecla war das erste Ziel, das uns als Wanderfreunden besonders gefiel. In dem schmalen Tal leben Geier, die wir gut beobachten konnten. Regenkleidung war zwar stellenweisee nötig, aber die Temperaturen waren mild und wir genossen die kurze Wanderung durch die Felsenlandschaft.

Anschließend fuhren wir nach Lerma, einem historisch interessanten Ort. Hier lebte u.a. der Dichter des Epos « Don Juan », dem mit einer Statue ein Denkmal gesetzt wurde. Nach dem ausführlichen Rundgang durch den Ort speisten wir royal in einem spanischen Edelrestaurant mit ungewöhnlichem Interieur und hatten auch noch einen schönen Blick zum Bergzug Los Mamblas.

Nach dem excellenten Essen lud uns Sara in einen außergewöhnlichen Ort ein, den wir so nicht erwartet hatten: Ein Künstlerdorf namens ARTlanza. Hier verwirklicht ein Spanier seine Träume,  wo er mit sehr viel Enthusiasmus einen Ort der Phantasie und Freude aufbaut. Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus und konnten sogar noch ein lockeres Gespräch mit dem Junior des Baumeisters führen.

Die vermeintlich letzte Station des Tages war das Dorf Covarrubias, in dem es eine imposante Klosteranlage zu bewundern gab. Außerdem fand gerade ein typisches Dorffest statt. Hierbei kleiden sich die verschiedenen Gruppen in gleichen Farben und die Dorfschönste wird gewählt. Es wird tüchtig musiziert und getanzt. Ein kleiner Trommler wärmte uns das Herz und zog auch sonst die Aufmerksamkeit auf sich. Sara offenbarte uns schließlich, dass ihre Eltern uns zu einem spontanen Diner einluden, was uns ziemlich berührte. So lernten wir die sprichwörtliche Gastfreundlichkeit der Spanier hautnah kennen.

Dritter Tag – 26.9.2024

Morgens regnete es bereits und wir waren hin- und hergerissen, wie wir diesen Tag am besten verbringen sollten. Fixpunkte waren die Einladung zum Lammessen und die Besichtigung der Kathedrale, die ein absolutes Muss war. Ralf und ich beschlossen, am Morgen das Kloster Cartuja de Miraflores zu besuchen, bevor wir uns mit Saras Familie treffen würden. Sehr beeindruckend blieben mir die vielen Reichtümer sowie die Alabasterfiguren des 1453 nach einem Feuer neu errichteten Klosters in Erinnerung.

Gegen 14h15 trafen wir uns mit Sara und ihren Eltern zu einem traditionellem Essen. Bemerkenswert scheint, dass dies bis 17h30 dauerte und wir völlig überfordert von den Vorspeisen, dem Hauptgang selbst und den Nachspeisen waren. Jedoch waren die Herzlichkeit und die Generosität so unbeschreiblich, dass wir nur schwer Abschied nehmen konnten, um noch in die Welt der Kathedrale eintauchen zu können.

Nach dem überschwänglichen Abschied von Saras Eltern blieb uns noch etwas Zeit, um die Kathedrale von Burgos zu besichtigen. Ich war total überwältigt von detailreichen Verzierungen, den kleineren Kathedralen im Innern der Kathedrale und all dem Gold, dem Reichtum! Wahrscheinlich müssen wir noch einmal nach Burgos reisen, um weitere Eindrücke zu sammeln und vertiefen zu können! Wir verbrachten den restlichen Abend mit unserer Gastgeberin Sara und können ihr nicht genug für ihre Hostilité und Begleitung danken!

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Atlantikküste im September

Tag 1 / 21.9.2024

Im September nahmen wir uns eine kleine Auszeit und reisten zunächst an die Atlantikküste. Wir mieteten eine kleine FeWo in Urugne, wo wir von einem älteren, passionierten Rugbyfan begrüßt wurden. Durch den gepflegten Garten führte er uns zur Unterkunft und gab uns einige Hinweise. Nachdem wir uns eingerichtet sowie ein Käffchen auf der Terrasse getrunken hatten, schlug Ralf vor, den noch jungen Abend zu einem Spaziergang in Biarritz zu nutzen. Wir hatten schon oft von diesem Ort gehört und waren neugierig. Wir liefen insgesamt 7 km durch diesen charmanten, im Sommer sicher überlaufenen Küstenort und ließen uns anschließend im Domizil unsere selbst gebackene Quiche zu einem Glas Rotwein schmecken.

Tag 2 / 22.9.2024

Entgegen den Regenvorhersagen schien die Sonne, was uns natürlich freute, denn wir hatten einiges vor an diesem Urlaubstag! Zuerst begaben wir uns auf den Küstenwanderweg in der Domaine d’Abbadia. Wir hatten bald ein Schottland-Irland-Déjà-Vu, was durch die Abbey, Schafe und viel Grün bedingt war. Wir hatten ebenso ein La Réunion-Gefühl, denn der Wald ähnelte dem Urwald auf der französischen Insel. Immer wieder hielten wir inne, um die Möwen zu beobachten, die Felsplatten zu bewundern oder einfach aufs Meer zu schauen. Interessant fanden wir die ausgezeichneten Fotopunkte, die dazu dienen, die Erosion der Steilküste zu verfolgen. Jedermann kann seine Fotos für diese Forschung zur Verfügung stellen.

Nach einer kleinen Pause in der Unterkunft, wo wir die vermadderten Wanderhosen in die Waschmaschine stecken mussten, fuhren wir zum Botanischen Garten der fünf Kontinente. Da gerade Tag des offenen Denkmals war, konnten wir ihn gratis besuchen. Ein Labyrinth, Kakteen, Hortensien sowie ein Feuchtgebiet mit Bambus und Seerosen bildeten die Höhepunkte. Neugierig betrachteten wir eigenartige Gebilde, die rot und gelb netzartig unter Büschen hervorsprossen. Später erfuhren wir, dass es sich um die sog. Teufelslaterne oder das Hexenherz handelte. Auf dem Rückweg zum Auto nahmen wir einen Küstenweg, von wo aus wir einige farbenfroh gestaltete, typisch baskische Häuser betrachten konnten.

Zum Abschluss des Tages besichtigten wir den Küstenort Saint-Jean-de-Luz, wo wir auch ein baskisches Menü mit Blutwurst in einem Restaurant zu uns nahmen. Wir tingelten durch die Gassen, querten eine überdachte Flaniermeile, genannt Pergola, schauten zu Leuchttürmen und dem Fort de Socoa, welches vom berühmten Baumeister Vauban geschaffen wurde. Viele Lichter und das Rauschen des Meeres zauberten eine durch und durch romantische Atmosphäre!

Tag 3 / 23.9.2024

Auch  dieser Tag war freundlich und trocken. Es sollte ein langer Ausflugstag mit Zugfahren und Wandern werden. Wir fuhren zunächst ein Stück mit dem Auto bis zum Parkplatz am Museum des baskischen Kuchens. 🙂 Von dort wanderten wir durch einen Kastanienwald bis zum Bahnhof des Train de la Rhune. In einem offenen Wagen reisten wir 35 min durch eine raue Felsenlandschaft hinauf zum Gipfel La Rhune. Sofort umfing uns Brockenfeeling, will sagen, scharfer Wind, Kälte, aber schöne Aussichten aufs Umland. Die meisten Mitreisenden stürmten sogleich in die Restaurants, während wir uns umschauten und ein windgeschütztes Plätzchen fürs Picknick suchten. Oh, Steinmännchen bauen verboten, um die Umwelt nicht zu zerstören! Diese Aufforderung sahen wir zum ersten Mal und sie leuchtete uns auch ein. Nachdem wir uns hinter einem Fels in der Sonne gestärkt hatten, begannen wir den langen Abstieg zum Parkplatz. Pferde mit Fohlen standen teils wie Statuen am Weg, der ziemlich steil und geröllig alle Aufmerksamkeit von uns erforderte. In einem kleinen romantischen Wald pausierten wir kurz, bis es weiter hinab bis zum Ausgangspunkt ging. Erschöpft, aber glücklich kehrten wir in die Gemütlichkeit zurück.

Tag 4/ Abreise/ 24.9.2024

Der Abreisetag aus Urugne hieß nicht Ende des Urlaubs, denn wir würden weiterreisen nach Burgos in Spanien. Dorthin folgten wir einer Einladung von Sara, die vor 2 Jahren ein Praktikum unter Ralfs Ägide in Montpellier absolviert hatte. Sie war so erfolgreich und fühlte sich so wohl, dass sie uns einlud, ihre Heimatstadt kennenzulernen. So nutzten wir die Herbstauszeit, dieser nun nachzukommen. Doch bevor wir in Richtung Spanien aufbrachen, besichtigten wir Socoa mit dem Fort und bekamen tolle Meereswallungen zu sehen. Bunte Boote, Segelschüler, gepflegte baskische Architektur, eine Open-Air-Fotoaustellung zum Küstenschutz sowie das aufgewühlte Meer gingen uns zu Herzen und der Abschied fiel uns wirklich schwer. Vielleicht werden wir eines Tages noch einmal zurückkommen und länger bleiben im wunderschönen Baskenland!

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Dienstreise nach Porto

Mitte September stand mal wieder eine Dienstreise an. Diesmal sollte es nach Porto gehen. Wir waren 2017 schon mal dort und die Stadt am Douro hatte uns sehr gefallen. Da der Flughafen, scheinbar aufgrund von Bauarbeiten, für einen ganzen Tag gesperrt war, musste ich schon einen Tag früher anreisen. Dies gab mit die Gelegenheit, einmal kreuz und quer durch die Stadt zu spazieren. Stolze 12,5 Kilometer sollten es werden, mit Besuch der Igreja dos Carmelitas und des Hauptbahnhofs mit seinen Wandbildern, vorbei an der alten Stadtmauer, gefolgt von der Überquerung der Ponte Dom Luís I. Der zweite Teil des Stadtrundgangs führte durch die Vila Nova de Gaia (Neustadt von Gaia), mit Stärkung auf der Terrasse von Sandeman und dem Genuss dreier Pastel de Nata am Ufer des Douro. Auch schnupperte ich in drei Portweinkellereien hinein: Burmester, Calem und Taylor’s. Einen Jahrgang 1961 gab’s für schlappe 330 Euro die Flasche – nicht wirklich was für meinen Geldbeutel. Später kaufte ich eine Flasche Ruby Porto von Sandeman, Founder’s Reserve. Auch sehr lecker! Sehenswert waren die Phantastische Welt der Portugiesischen Sardinen und das Portugiesische Haus des Pastel de Bacalhau (eingesalzener Kabeljau). Zum Schluss ging es noch durch die Welt des Weines, ein kaum besuchtes Kultur- und Shoppingzentrum. Porto, eine tolle Stadt. Lasst euch verführen von seinem Charme!

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