Urlaubsvertretung, COVID und Personalmangel im Heim bescherten mir einige arbeitsintensive Wochen in diesem Sommer, so dass ein kleiner Erholungsaufenthalt in der Natur willkommen war! Mein Liebster zögerte nicht lange und mietete eine Unterkunft besonderer Art auf einem Campingplatz, der unmittelbar am Fluss Lot lag. Es war gleichzeitig ein Test, ob wir auf kleinem Raum zurecht kämen, denn wir haben einen Traum. 😉
Am Freitag machten wir eine schöne Wanderung von La Canourgue aus über Saint-Saturnin de Tartaronne – Orte mit dem gleichen Namen gibt es übrigens einige, wie wir während einer weiteren Wanderung erfuhren. Der Weg hinab war eine echte Kraxelei wie in den Höllenschlund! Das Schlösschen in der Ortsmitte von Saint-Saturnin wird gerade von einer Familie renoviert. Als Familiensitz? Zur Vermietung?
Auf dem Rückweg passierte mir mal wieder ein Malheur: Ich tapste mitten in ein Schlammloch, welches vorher nicht zu erkennen war, und hatte hernach einen blauen und einen schlammgrauen Wanderschuh. 😮
Immer ich hab Pech …
In Canourgue kauften wir uns Heidelbeerkuchen und ließen ihn uns auf einer Bank am Flüsschen Urugne schmecken.
Samstag, 28. August
Wir schliefen wie in einem Adlerhorst und wachten erst 9h30 auf – Ausruhen war also bitter nötig! Nach dem Frühstück auf der Terrasse fuhren wir nach Saint-Saturnin-de-Lenne. Hier befindet sich neben den Resten eines gallo-römischen Thermalbades auch ein Gedenkstein, der anlässlich eines Treffens von Einwohnern der verschiedenen Saint-Saturnins aufgestellt worden ist. 🙂
Diese Wanderung war eine echte Pilgerballade mit schönen Wegen durch Wiesen- und Weideland, durch verschlafene Ortschaften und entlang unzähliger Brombeerhecken, deren Früchte zum Teil bereits süß und saftig waren. Immer wieder naschten wir und hielten inne.
Am Nachmittag blieb noch Zeit für eine Besichtigung des Ortes Saint-Geniez-d’Olt. Darüber wird euch Ralf später noch berichten.
Sonntag, 29. August
Bei gefühlten 15°C und gut eingepackt frühstückten wir nochmals auf der kleinen Holzterrasse. Anschließend gingen wir zum Fluss, wo sich Kühe am frischen Wasser labten und uns neugierig betrachteten. Nach der Schlüsselübergabe fuhren wir nach Vieurals. Der verschlafene Ort liegt auf einem Hügel in 1100m Höhe. Die Wanderung hatte wiederum einen ganz anderen Charakter, denn es ging in Serpentinen durch einen urigen Buchenwald hinab in das Flusstal des Merdason und danach steil hinauf zu einem imposanten Ausguck. Abenteuerlich war es auch, denn obwohl es eine gelbe Wegmarkierung gab, war der Weg oft nur zu erraten und wir mussten einige Klettereien veranstalten, was besonders mir gefiel. Ich mag kraxeln! Nicht so sehr mag ich frei laufende Kühe, denen wir an einem Waldstück begegneten. Aber sie ließen uns passieren, so dass wir ohne Probleme zum schönen Aussichtspunkt gelangten. Ein Pausenfreund hatte dort sogar eine Bank aufgestellt! Der Rückweg zog sich an blumengeschmückten Weiden und über Hügel hinweg zurück nach Vieurals.
Bei der Rückfahrt nach Montpellier über Millau beobachteten wir unzählige Paraglider, die das schöne Sonntagswetter für einen Sommerflug nutzten. Daheim trugen wir wegen der Fahrstuhlbauarbeiten unsere Sachen per pedes die Treppen hinauf. Zum Glück war der Balkon taubenfrei und da fiel mir wirklich ein Stein vom Herzen! In diesem Jahr sind die Biester unerträglich!