Der Glücksweg

Herrlichstes Herbstwetter mußten wir einfach zum Wandern nutzen. Ralf schlug eine Tour über ca. 16 km und 550 Höhenmeter in den Cevennen vor. Zum Frühstück bereitete Ralf Pancakes aus meinen am Vortag produzierten crasheiern zu. Sehr lecker mit Brombeermarmelade und Zitronenlikör. Nach knapp 2 Stunden Anfahrt gelangten wir zum Parkplatz von Fayverolles, wo wir von zwei minderjährigen Kätzchen begrüßt und beschnuppert wurden. Gleich zu Beginn des Weges stand das Schild chemin de bonheur – zu deutsch Glücksweg. Der gut markierte Weg führte uns durch blühende Heidekräuter, saftig grüne Kastanienwälder und verträumte Ortschaften. Nach dem Durchqueren von Les Plantiers verließ uns scheinbar das Glück: Wir verbiesterten uns auf einem Pfad, der in einem dichten Farngestrüpp endete. Nicht nur meine panische Angst vor Wildschweinen bewegte uns schließlich zum Umkehren. Dies war goldrichtig. Nur 50 m weiter, hinter einer Kurve, stießen wir auf den offiziellen Weg! Die Verirrungen hatten uns eine gute Stunde Zeit und einiges an Kraft gekostet. Nach dem erneuten heftigen Aufstieg genossen wir den Blick auf die Landschaft und die Weite der Cevennen. Brombeersträucher hielten ihre süßen Früchte für uns bereit. Eine Blindschleiche kreuzte unseren Weg. Geier zogen ihre Kreise. Eine kleine Regenhusche verdampfte auf unseren verschwitzten Wanderbeinen und ein Regenbogen flimmerte in der Luft. Der gemächliche Abstieg zog sich hin und so kamen wir erst im Finstern zu Hause an. Schnell kochten wir uns ein Abendessen und saßen noch lange auf dem wohltemperierten Balkon.

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