Leben in Zeiten von Corona

Leider ist unser Blog nun etwas verwaist und das wird wohl auch noch ein Weilchen so bleiben. Seit Dienstag, dem 17. März, haben wir Ausgangssperre. Nun, wir dürfen das Haus noch verlassen, aber dafür muss man ein Formular ausfüllen und einen entsprechenden Grund angeben, als da wären:

  • Weg zur Arbeitsstätte, falls die Arbeit nicht per Home Office erledigt werden kann und es aus beruflichen Gründen unbedingt erforderlich ist;
  • Einkauf von Waren des täglichen Bedarfs in dafür vom Staat autorisierten Geschäften;
  • Aus gesundheitliche Gründen;
  • Aus triftigen familiären Gründen, um Hilfsbedürfige zu unterstützen oder Kinder zu betreuen;
  • Kurze Aufenthalte außerhalb der Wohnung, um allein sportlichen Aktivitäten nachzugehen oder Hunde auszuführen.

Am Sonntag wurde zu den Wahlurnen gerufen. Im ersten Wahlgang zum Bürgermeisteramt setzte sich der derzeitige Bürgermeister Philippe Saurel an die Spitze mit 19,1% der Stimmen, gefolgt vom Kandidaten eines Mitte-Links-Bündnisses (16,7%). Die Grünen (das Original, es gibt insgesamt drei grüne Parteien) kamen entgegen der vielverspechenden Prognose nur auf 7,4%, der Kandidat der regierenden Macron-Partei nur auf 6,1%, und die rechte ex-Front National kam gerade mal auf 4,8%. Nur Kandidaten mit mehr als 10% der Stimmen kommen in die Stichwahl, die also zwischen drei Wählervereinigungen ausgetragen werden wird. Wann, ist fraglich, da der zweite Wahlgang, der für den 22. März vorgesehen war, aufgrund der Coronavirus-Epidemie auf unbestimmte Zeit verschoben wurde.

Mein erster Spaziergang in Zeiten der Ausgangssperre führte mich einmal weit um den Block, um zu schauen, ob die Post noch bzw. wieder geöffnet ist. Birgit hatte bereits am Montag festgestellt, dass sie geschlossen war. Und in der Tat, sie ist noch immer und bis auf weiteres geschlossen. Drinnen wartet ein Einschreibbrief darauf, von uns abgeholt zu werden – vermutlich die Zulassung für unser neues Auto. Wir haben zwar eine provisorische Zulassung, die ist aber nur für einen Monat gültig, also bis zum 8. April. Danach werden wir wohl ohne gültige Papiere fahren müssen. Höhere Gewalt!

Nicht nur die Post war geschlossen, auch Birgits Friseur (wie werden wir wohl bald aussehen, etwa wie die nichtrömischen Mitwirkenden der Oberammergauer Passionsspiele, die sich ein Jahr lang nicht die Haare schneiden lassen dürfen?) war geschlossen, die Apotheke hatte einen Sonderschalter für Personen mit Verdacht auf COVID-19 eingerichtet und auch der Kinderspielplatz in unserem Park lag verwaist da. Traurig traurig – da hilft nur Zusammenhalten und etwas Sonnenschein. In diesen Sinne: Passt auf euch auf und bleibt gesund!

Ce contenu a été publié dans 2020, Birgit, Frankreich, Ralf, avec comme mot(s)-clé(s) . Vous pouvez le mettre en favoris avec ce permalien.