Birgit hatte mal wieder ihr Arbeitswochenende, das sie alle vier Wochen heimsucht, und ich war allein zu Haus. Da gibt es immer was zu erledigen oder auch einfach nur Muße, um sich die Füße zu vertreten. Diesmal lag ein Überraschungspäckchen zur Abholung bereit – eine Herausforderung der besonderen Art. Paketdienste wie DHL haben es sich ja angewöhnt, ihre Sendungen bei irgendwelchen Partnergeschäften zu deponieren. Ich ging also zu Mr Bricolage, doch als ich meinen deutschen Personalausweis vorlegte, wurde mir die Aushändigung verweigert. Entweder französischer Personalausweis, französische Aufenthaltsgenehmigung oder internationaler Reisepass. Welch Idiotie, denn als EU-Bürger können wir in Frankreich einreisen, leben, wählen – alles ohne Reisepass. Der ist doch nur außerhalb Europas und vielleicht demnächst in Großbritannien vonnöten. Nun denn, der Ladenangestellte weigerte sich hartnäckig und alles Bitten und Betteln half nichts. So musste ich nochmal nach Hause, um den Pass zu holen – gut, dass ich einen habe! Um mich Beschweren zu können, entwarf ich noch ein Schreiben, auf dem mir besagter Angestellter die Ausgabeverweigerung quittieren sollte. Doch als ich erneut zum Laden kam, drückte sich dieser in den Regalen herum und ich wurde von einem Kollegen bedient, der mir das Päckchen anstandslos aushändigte – gegen Vorlage des Personalausweises! Tja… so verging der Samstagvormittag.
PS. Das Päckchen enthielt einen Adventskalender für Birgit. 🙂
Sonntag wurde das Brot knapp und ich musste unbedingt zum Bäcker. Wieder ein Grund, raus an die frische Luft zu gehen. Lieblingsbäcker Nr. 1, 2 und 3 haben zwar sonntags geschlossen, aber es gibt immer noch ein paar emsige Backstuben, die auch sonntags ihre Ware feilbieten. Ein Brot namens Cévenol sollte es diesmal sein, das uns am Abend sättigen würde. Und wie immer gab es noch dies und das auf dem schönen Spaziergang zu entdecken… Schaut selbst!