Gera
In Gera wurden wir von Nicole, Christian, Florian und Julius zum Kaffee mit frischem Rhabarberkuchen erwartet. Die beiden Jungs (12 J/9 J) waren sehr aufgeschlossen und verblüfften uns ein ums andere Mal. Es war eine so herzliche und warme Atmosphäre, dass wir uns rasch willkommen fühlten. Zwar herrschten ziemlich kalte Temperaturen, aber in Zwiebelschalenmanier gekleidet und mit dicken Socken in Wanderschuhen trotzten wir den Widrigkeiten der kühlen Maitage beim abendlichen Ausgang. Zum Hofwiesenparkfest, welches gerade in Gera stattfand, erwarteten wir Höhepunkte wie 2019 schwimmende Kerzen auf der Weißen Elster und das Ballonglühen! Dies wollten wir unbedingt miterleben. Thüringer Bratwurst, Röhrendetscher, Glühwein und Tanzeinlagen halfen uns, nicht vorzeitig wegen Zähne klappern aufzugeben! Noch nie war ABBA so schön. 🙂 Es wurde ein rundum gelungener Abend!
Am Sonntag frühstückten wir gemütlich mit Familie Voigt, bevor wir gemeinsam zum Otto-Dix-Haus fuhren. Der Künstler gilt als einer der wichtigen, historischen Persönlichkeiten der Stadt Gera. Die Ausstellung war kurzweilig und interessant. Danach luden uns unsere Gastgeber noch zum zünftigen Thüringer Klöße Essen ein. Nach dem üppigen Mahl verabschiedeten wir uns, denn nun erwartete uns das ehemalige Panorama Interhotel in Oberhof. Da half auch Julius’ Aussage: « Ihr könnt ruhig solange bleiben wie ihr wollt! » nichts. Die Koffer wurden verstaut und nach dem Gartenrundgang ging es endgültig weiter in den tiefen Thüringer Wald.
Oberhof
Wieso Oberhof? Diese Idee entwickelten wir, nachdem uns Thomas und Kerstin von ihrem Aufenthalt im Ahorn-Ressort-Hotel in Friedrichroda berichtet hatten. So bekamen wir Lust auf den Thüringer Wald und buchten ein Zimmer mit Halbpension für eine Woche in Oberhof. Die Wettervorhersagen waren nicht gerade positiv; sogar von Schnee und Glatteis war die Rede! Wir hatten ja keine Winterreifen und so hofften wir, dass alles nicht so schlimm werden würde! Die Fahrt von Gera in den Wintersportort verlief ohne Komplikationen. Im Hotel empfingen uns Wärme und ein gemütliches Zimmer mit weitem Blick. Schwimmbad, Sauna und super leckeres Essen sowie freundliche Bedienung in den Hotelrestaurants sorgten für eine erholsame Urlaubswoche.
Aktiv waren wir auch, wie ihr an den unten aufgezeichneten Wanderrouten erkennen könnt. Zum Glück hatte ich vorsorglich Mütze und Handschuhe eingepackt, so dass mir Schneeregen und kalter Wind nichts anhaben konnten. Für Ralf « bastelten » wir eine Mütze aus seinem Outdoorschal. Damit war auch er gut geschützt. Aufgewärmt wurde sich mit Tee – wir hatten extra einen neuen Wasserkocher in Dtl. gekauft 😉 – sowie in der Hotelsauna. Seltsamerweise waren wir dort fast immer allein, obwohl das Hotel über 488 Zimmer verfügt! Gestört hat uns dies natürlich nicht!
An meinem Geburtstag regnete es stark. Der geplante Besuch des Oberhofer Wellnessbades fiel auch ins Wasser, da es gerade in der Maiwoche wegen Renovierung geschlossen war! So bummelten wir durch den Urlaubsort, Ralf nutzte die Zeit, um sich neue Wanderschuhe zu kaufen und am Abend sahen und hörten wir die Oper « Das Schloss Dürande » im berühmten Meiniger Theater.
Weimar
Für diesen Tag war Dauerregen in Oberhof und Sonnenschein in Weimar vorhergesagt worden. Daher entschieden wir uns für eine Fahrt ins Tal. Vorsorglich kauften wir bereits im Internet Tickets für das neue Bauhausmuseum, denn von Freunden hatten wir erfahren, dass ein Besuch sonst problematisch werden könnte. Nach einer kurzen Irrfahrt durch die schlecht ausgeschilderte Stadt gelangten wir schließlich pünktlich zum Museum (man bekommt ein Zeitfenster beim Reservieren der Eintrittskarten vorgegeben). Die Ausstellung gefiel uns sehr. Danach nahmen wir einen Imbiß am Ufer des Weimarhallenteiches ein und anschließend liefen wir ein wenig durch die sonnige Innenstadt. Zum Abschluß fuhren wir zur ehemaligen Villa der Familie van de Velde, dem Haus Hohe Pappeln. Auch hier waren wir von der Architektur und dem schönen Garten begeistert. Als wir nach Oberhof zurückkehrten, regnete es wirklich wie aus Kannen. Schön, dass wir uns für Weimar entschieden hatten!
Nach diesen erlebnisreichen Wochen und den vielen Ereignissen hieß es nun wieder Abschied von Deutschland zu nehmen. Die Heimfahrt war angenehm und führte uns direkt nach Hause in unseren Kokon nach Montpellier, wo uns der von Lionel gehütete und gepflegte Balkon begrüßte. Wir werden noch sehr, sehr lange von der schönen Zeit zehren und freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen!