Krea[k]tivwochenende

Dicke Regenwolken hatten sich fürs Wochenende angekündigt. Schön, dass Birgit von ihrem Kursleiter erfahren hatte, dass am Wochenende Tage des PAAM sind: Parcours d’Ateliers d’Artistes de Montpellier. So nutzten wir den Samstag zu zwei Atelierrundgängen. Am Vormittag blieben wir in der Nähe unseres Quartiers und besuchten vier Ateliers im Stadtteil Les Beaux Arts (Schöne Künste – nomen est omen). Zuerst lernten wir den Metallkünstler Arnaud Labarge kennen, der aus alten Gasflaschen und ähnlichem Schrott phantasievolle Gebilde zusammenschweißt. Im selben Atelier sahen wir Zeichnungen und Tuscharbeiten von Corinne Bandeira de Mello. Im nächsten Atelier erwarteten uns Fotoarbeiten von MIMA, die sie zum Teil digital nachbearbeitet hatte. Anschließend ging es zu Francine Bassède, deren kleine und größere Tuscharbeiten und Aquarelle, Leporellos und Erinnerungsbüchlein uns sehr gefielen. Die letzte Station führte uns ins Atelier von Corinne Galy und Taos Talata mit ihren figurativen Grafiken und zeichenbesetzten Malereien.

Am Nachmittag machten wir uns ein weiteres Mal auf den Weg in die Stadt. Per Bus und Bahn ging es zum Boulevard du Jeu de Paume, wo wir ins Dachgeschoss des Künstlers MAHI stiegen. Dort erwartete uns ein bezauberndes Reich aus Assemblagen, Collagen und Gemälden. Danach ging es in ein kleines Straßenatelier, dessen Betreiber Raphaël Segura uns mit dem Rezitieren von Preisen auf den Wecker fiel. Die nächste Station bescherte uns großformatige geometrische Farbkompositionen von Les Adobes and das kleine Hofatelier von Bojidarka mit unzähligen Porträt- und Aktzeichnungen. Anschließend besuchten wir den Urenkel eines offiziellen Kalligrafen des chinesischen Kaisers Guang Xu, den taoistischen Poeten, Schriftsteller und Kalligrafen Shanshan Sun. Sein Vorgehen kann man auch auf verschiedenen Videos verfolgen (Video 1, Video 2, Video 3). Das letzte Atelier wurde uns von den beiden Grafikern François Bouët und PATÜK vorgestellt, die uns eine umfangreiche Sammlung von phantastischen Wesen sowie Porträts von Zweigen und Hydranten präsentierten. Nach all dem Kunstgenuss machten wir noch einen Abstecher ins Nef, eine Boutique für Gegenwartskunst in einer alten Kirche, bevor wir wieder nach Hause stiefelten.


Auch für Sonntag war wieder Regen vorhergesagt, insbesondere in Richtung des bergigen Hinterlands von Montpellier. Andererseits juckten unsere Wanderwaden. So entschlossen wir uns zu einer kürzeren Tour in der Nähe des Lac du Salagou. Von Octon ausgehend zog sich der Weg geruhsam bergauf, vorbei an den Ruinen des Schlosses von Lauzières, die wir schon einmal vor ein paar Jahren im Rahmen des Tages des Kulturerbes besichtigt hatten. Höhe- und Wendepunkt der Tour war die Chapelle Notre-Dame de Roubignac. Der Rückweg bot eine unerwartete Überraschung, als der Weg plötzlich von einem Seil gesäumt wurde und über einen gutgefüllten Bach führte. Dank Seil und Könnerschaft blieb uns ein Fuß- oder Ganzkörperbad erspart. 🙂 Gut durchgelüftet und voller Herbstimpressionen kehrten wir zurück zum Auto, das uns bequem nach Hause brachte.

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