Kolumbien: Kaffeeregion

Erster Tag. Am Dienstag ging’s per Flieger über einen Kordillerenzug nach Pereira, wo wir von unseren Reiseveranstaltern, Benita und Wolfgang, am Flughafen abgeholt wurden. Von dort ging es direkt ins malerisch gelegene Thermalbad von Santa Rosa de Cabal. Nachdem wir uns ausgiebig im heissen Wasser geaalt hatten, fuhren wir in unser Feriendomizil für die Woche in der Kaffeeregion, der Estacia el Caney. Dort wurden wir von Maria und Sid herzlich empfangen und Maria kochte uns ein schmackhaftes Abendessen: Fisch an Reis und Blumenkohl, begleitet von einem gemischten Salat.

Zweiter Tag. Tags darauf fuhren wir nach Salento, wo wir in einen Jeep umstiegen und zur Finca von Don Elias fuhren. Dort erfuhren wir Interessantes zum Kaffeeanbau und der Weiterverarbeitung der roten oder gelben Bohnen. Von der Qualität seines Fincakaffees durften wir uns anschliessend selbst überzeugen. Wieder in Salento angekommen, spazierten wir durch die farbenfrohen Gassen und schossen viele Fotos. 🙂 Nach einem leckeren, typischen Mittagessen mit scharfer Suppe mit Banane, frittierten Maisbällchen, Bananenrösti, Forelle (für Birgit) und Chorizo (für Ralf) ging es weiter nach Finlandia, einem weiteren, farbenfrohen Dorf der Kaffeeregion. Unterwegs unternahmen wir einen kleinen Spaziergang in den Dschungel, doch die dort ansässigen Brüllaffen liessen sich weder blicken noch hören 😮 . Wieder in unserem Feriendomizil angekommen entspannten wir uns im hauseigenen Pool. Am Abend kochte Maria für uns leckeres Hühnchen unter Salsasauce.

Dritter Tag. Heute ging es ins Tal der Cocora. Cocora ist der Name einer indigenen Prinzessin und heisst so viel wie « Stern des Wassers ». Mit Benita gingen wir auf Wanderschaft, während Wolfgang am Auto zurückblieb und nur kleinere Erkundungen unternahm. Insgesamt wanderten wir 6 1/2 Stunden, zunächst über Almwiesen, die mit Wachspalmen übersät waren, später durch Regenwald (wo es auch mal Regenschauer gab). Auf einer Bergfinca gab es heisse Schokolade mit Käse. Dazu verputzten wir unser mitgebrachtes Picknick. Es gab viel zu entdecken: Mehrere Arten Kolibris, jede Menge farbenprächtiger Schmetterlinge sowie eine Cusumbo-Familie – zu deutsch Nasenbären. Am Ende verriet uns Komoot, dass wir 15 km und 700 Höhenmeter zurückgelegt hatten – nicht schlecht!

Vierter Tag. Heute ging’s hoch hinaus, wie ihr euch bei Komoot selbst überzeugen könnt: 4200 m! So weit oben waren wir noch nie (ausser im Flugzeug 😉 ). Kurz hinter Pereira gerieten wir in eine Polizeikontrolle. Zwar hatten wir unsere Pässe im Hotel gelassen, doch der freundliche Polizist akzeptierte schliesslich auch unsere Personalausweise. Weiter ging es in Richtung Nevado del Ruiz, dem mit knapp 5400 m zweithöchsten, aktiven Vulkan auf der Nordhalbkugel. Um uns an die Höhe zu akklimatisieren, legten wir einen Zwischenstopp bei knapp 3800 m ein und tranken einen Kokatee und kosteten vom Kokakeks 😮 . Von der Nationalparkstation ausgehend stiegen wir noch ca. 60 m hinauf und erreichten knapp 4200 m. Immer wieder bot sich ein überwältigender Blick hinüber zum Nevado del Ruiz, der weisse Rauchwolken aus seinem Inneren entliess…
Auf der Rückfahrt legten wir einen Stopp in Manizales ein, einer Stadt mit knapp einer halben Million Einwohnern, deren Skyline in 2000 m uns beeindruckte. Nach der Vulkaneinsamkeit bot die quirlige Stadt einen starken Kontrast. Vom Busterminal ausgehend nahmen wir die Stadtseilbahn und fuhren hinauf ins Zentrum. Dort verspeisten wir in einem Schweizer Restaurant kolumbianische Snacks 🙂 . Zügig ging es zurück in unser Urlaubsdomizil, wo wir uns ein weiteres Mal im Pool entspannten.

Fünfter Tag – auf den Spuren von Indiana-Jones. Wer kennt Brujita, die « lustige Hexe »? Wir kennen sie seit heute! Per Jeep fuhren wir von Pereira 17 km hinab ins Tal des Rio Cauca. Dort stiegen wir um in die lustige Hexe. Und schliesslich schwebten wir in einer handbetriebenen Gondel über den Fluss ans andere Ufer, wo wir ein gemütliches Picknick einlegten. Danach ging es retour und den Nachmittag verlebten wir am und im Pool. Der Abend wurde schliesslich von einem Candlelight-Dinner gekrönt 🙂 .

Sechster Tag. Heute war Bio-Tag. Mit dem Jeep fuhren wir ins hübsche Bergdorf Marsella. Von dort ging es mit dem Jeep zur Finca von Fernando, auf der wir einige Stunden verbrachten. Unterwegs sammelten wir zwei weitere Reisende ein, die mit eigenem Jeep in Südamerika unterwegs sind. Auf der Finca wurden wir zunächst in den Prozess der Schokoladenherstellung eingeweiht. Nach einem ausgiebigen Rundgang durch die Pflanzungen von Fernando, Kaffee, Kakao, Zitrusfrüchte, Avocado, Mango, Bananen, Paprika, Tomaten und diverse Heilpflanzen und Kräuter gab es ein typisch kolumbianisches Mittagessen mit Sancocho-Suppe, Reis, Fleisch und gedünsteten Zwiebeln. Abgeschlossen wurde das Mahl mit einem Tinto (schwarzer Kaffee) und unseren selbstgemachten Pralinen.
Zurück in Marsella verfolgten wir die letzten Minuten des Südamerikameisterschafts-Spiels Kolumbien-Peru. Auf der zentralen Plaza konnte man das Spiel live verfolgen – die meisten Kolumbianer waren in Shirts ihrer Nationalmannschaft gekleidet. Das 0:0 stimmte nicht sehr optimistisch und ein eventuelles Weiterkommen hängt nun vom Ergebnis Venezuela gegen Brasilien ab. Wir drücken die Daumen für Venezuela. Vor der Rückfahrt statteten wir noch dem Kulturzentrum einen Besuch ab, das sich in einem ehemaligen Schulgebäude befindet und mit interessanten Ausstellungsexponaten und Betätigungsmöglichkeiten für die Jugendlichen aufwartet.

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