Das erste Mal in Afrika

Im Juli war ich das erste Mal in Afrika, genauer gesagt in Burkina Faso, einem der ärmsten Länder der Welt. Vorher herrschte unter den Reiseteilnehmern einige Aufregung: Welche Krankheiten sind endemisch, welche Impfungen dringend empfohlen, welche Komplikationen können auftreten, wie ist die Sicherheitslage, braucht es speziellen Schutz??? Eine Reisewarnung des deutschen Außenministeriums und Unruhen ein paar Wochen zuvor (meuternde Armeeeinheiten) taten ein übriges… Nichtsdestotrotz machten wir uns auf die Reise und wurden von unseren westafrikanischen Kollegen herzlich empfangen, per üblichem « Schläfengruß ». Nach dem Hotelbezug ein ersten Bier im Freien – ohne Malariamücken und bei ausgelassener Stimmung ringsum schwanden unsere Befürchtungen zusehens.

Tags darauf fuhren wir von der Haupstadt Ouagadougou in die zweitgrößte Stadt, Bobo Dioulasso. Per Bus 360 km auf teils löchriger, teils EU-finanzierter Ausbaustrecke, mit Besuch der « heiligen Krokodile » und Irritationen ob der Polio-Opfer. Drei Tage konzentrierter Arbeit folgten, mit konstruktiven Diskussionen, Besuch mehrerer Institute und Ausflug in ein Reisanbaugebiet. Schön für uns Forscher, dass er dort reichlich Krankheitssymptome zu « bewundern » gab, verursacht von Bakterien, Viren und Pilzen. Ein wenig Zeit für einen kurzen Abstecher zu den berühmten Kaskaden blieb uns dennoch… und dort trafen wir weitere Touristen, ein ungewöhnlicher Anblick in diesem Land.

Auf unseren Fahrten durch Burkina sahen wir die typischen kreisförmigen Lehmhütten, Dörfer und Gehöfte ohne Elektrizität, buntgekleidete Frauen auf den Feldern und Märkten sowie den kunstvollen Transport diverser Waren auf dem Kopfe der Frauen und Mädchen. Hunger, wie wir ihn jüngst in Ostafrika zu sehen bekamen, konnten wir nicht spüren, und die Menschen machten einen durchaus lebenslustigen Eindruck. Aber gemessen an unseren Gewohnheiten erschien mir das Leben dort doch sehr trostlos, eintönig und beschränkt.

Durchfall und Appetitlosigkeit zum Ende der Reise ließen den Abschied nicht schwerfallen – und vor allem die Freude auf das Wiedersehen meiner Liebsten ließen den Rückflug wie im Fluge 🙂 vergehen. Schaut selbst, welche Eindrücke aus diesem fernen Land ich mitgebracht habe…

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