1. Tag – 13. Mai 2021: Entdeckungen in und um Conques
Schon seit langem hegte ich, Ralf, den Wunsch, einmal nach Conques zu fahren, um die dortige Klosterkirche zu besichtigen. Das lange Wochenende bot sich an, um diesem Ort einen Besuch abzustatten, und auf der Anfahrt kurz vor unserem Ziel kamen wir auf dem gut ausgebauten Parkplatz von Conques an. Man sieht diesem Örtchen sogleich an, dass es ein Touristen- und Pilgermagnet ist. Doch « Dank » Corona blieb die Zahl der Besucher im Rahmen und wir konnten diesen imposanten Ort in Ruhe genießen. Auch zwei Flaschen regionalen Weins wurden am Ende der Tour erstanden, um uns die Tage im Ferienhäuschen zu versüßen. Ich hatte auch eine « leichte » Rundwanderung durchs Tal und auf den gegenüberliegenden Bergzug geplant, die sich jedoch keineswegs als leicht entpuppte. Manches Mal mussten wir uns gegenseitig schieben und ziehen, um auf dem steilen Gelände nicht abzurutschen. Aber der Blick vom Gipfelkreuz auf das vor uns liegende Conques entschädigte uns für den mühsamen Aufstieg und ein schöner Kammweg schloss sich dem Ausblick an. Zurück am Parkplatz waren es nur wenige Fahrminuten, bis wir an unserer praktischen Unterkunft ankamen, wo wir uns für den Abend eine Pizza beim ansässigen Pizzabäcker bestellten. Und dazu gab’s dann – natürlich! – den leckeren Wein. 🙂
2. Tag – 14. Mai 2021: Wanderung durch Hügelland im Cantal
Der Morgen überraschte uns freundlicherweise mit Sonne, denn eigentlich war Dauerregen für mehrere Tage angesagt! Wir fuhren über Berg und Tal und erreichten nach 20 Minuten, oh Wunder, den von Komootine vorhergesagten Wanderparkplatz am Ende eines kleinen Dorfes. Herrliche Wolkenformationen sollten uns den ganzen Tag über begleiten.
Nach dem wir uns, abgelenkt von Weiden und Blumenwiesen, etwas vom Wanderweg entfernt hatten, kehrten wir um und fanden den Einstieg zu einem schmalen Pfad. Auf diesem liefen wir durch Kastanienwälder und auf Pilgerwegen bis zu einem munteren Bach. Diesen überquerten wir leichtfüßig und stiegen in Serpentinen wieder zum Plateau hinauf. Vielseitiger Vogelgesang begleitete uns, wir blickten über das Tal des Lot und erfreuten uns am blühenden Ginster. Auf einem Teersträßchen ging es an weidenden Kühen zurück zum Auto. Unsere Picknickplätze fanden wir unter einem schützenden Felsenvorsprung und auf bequemen Baumstümpfen am Wegesrand.
3. Tag – 15. Mai 2021: Ein Regentag im Aveyron
Samstag kam dann tatsächlich der seit Tagen angekündigte Regen bei uns an. So entschlossen wir uns zu einer Autofahrt durchs Tal des Lot, der auf Okzitanisch Olt genannt wird. Auf einer schmalen Straße fuhren wir durch eine unglaublich grüne Landschaft, wie wir sie in Montpellier nicht mehr kennen. Welch ein Genuss und Entspannung für die Computerbildschirm-geplagten Augen! Als erstes Ziel hielten wir in einem der schönsten Dörfer Frankreichs an: Estaing. Ob Giscard d’Estaing von hier stammte? Nein, er wurde in Koblenz geboren. Wie auch immer, wir spazierten kreuz und quer durch das malerische Örtchen und folgten ein wenig dem Fluss stromaufwärts. Anschließend fuhren wir ein weiteres viertel Stündchen, bis wir nach Saint-Côme-d’Olt gelangten. Unterwegs legten wir ein Auto-Picknick auf einem Fitness(?)-Parkplatz ein. Auch in diesem Ort wimmelte es bereits von durchnässten Pilgern. Ansonsten gab es nicht allzu viel zu entdecken und schon bald machten wir uns auf die Rückfahrt.
4. Tag – 16. Mai 2021: Spaziergang durch Castelnau-Pégayrols
Auf der Rückfahrt nach Montpellier fuhren wir zunächst zu einer Seenlandschaft bei Millau und hielten kurz am Lac Pareloup an. Das Wetter und auch der Ort waren jedoch recht unwirtlich, so dass wir alsbald weiter fuhren bis nach Castelnau-Pégayrols. Hier waren wir beinahe die einzigen Touristen, die trotz regnerischem Wetter und Nebel einen Rundgang wagten. Vor der Dorfkirche bewunderten wir ein Modell aus Stein, was von einem ortsansässigen Steinmetz vor einigen Jahren angefertigt worden war. Rosen rankten an vielen Häusern, die verschlafen und noch unbewohnt auf ihre Besitzer nach dem Winterhalbjahr zu warten schienen. Den Blick über das Tal der Muse verschleierte dichter Nebel und die Sonne schaffte es einfach nicht, ihn zu durchdringen. Dies ergab allerdings eine wunderbar mystische Stimmung. 🙂
Anlässlich unseres Hochzeitstages legten wir eine Picknickpause gut geschützt unter dem Dach der verwaisten Touristenstation ein. 😉 Daheim stießen wir dann auf uns und den gelungenen Ausflug an!