Olà, voilà – die Reisebeschreibung ist da! Der letzte Tag harrt noch seiner Veröffentlichung aus technischen Gründen! À plus!
Da Birgit Weihnachten arbeiten wird, haben wir uns entschieden, ein paar Tage der Vorweihnachtszeit gemeinsam auf Mallorca zu verleben. Wir haben eine schöne und zentral gelegene AirBnB-Wohnung gemietet und erkunden Palma und die Umgebung per pedes und per Mietauto. Einen ausführlichen Bericht wird es wohl erst nach unserer Rückkehr geben, aber hier wollen wir schon mal ein paar erste Eindrücke mit euch teilen. Viel Spaß!
Wie versprochen, beginne ich heute mit einer ausführlicheren Reisebeschreibung. Die beiden Abendspaziergänge zeigen die romantische Adventsstimmung in Palma. Die Stadt hatte Ralf bereits während einer Dienstreise fasziniert, so dass er beschlossen hatte, mit mir gemeinsam noch einmal auf die Insel zu fliegen. Ich kann Ralfs Meinung hundertprozentig teilen – Mallorca hat sehr viel mehr als die bekannten Klischees zu bieten! Im Dezember waren weniger Touristen dort, was natürlich von Vorteil war!
Das Ambiente in den kleinen Gassen mit ihren Geschäften und Restaurants nahm uns gefangen. Schmunzelnd beobachteten wir die Einheimischen, die pünktlich zwischen 18h und 20h als Prozession oder wie zu einer Maidemonstration familiär zum Einkaufen oder nur so durch die Straßen zogen und genauso plötzlich wieder verschwanden wie sie aufgetaucht waren! Sprachen wurden viele gesprochen und wir lernten sogar einige Brocken spanisch, die ich jetzt in der Residenz anwenden kann. Wir haben einige Bewohner, die nur diese Sprache sprechen, obwohl sie schon lange in Frankreich leben.
Ich hatte mich im Vorfeld der Reise mit den Ausflugszielen Mallorcas beschäftigt und schlug einen Besuch des Klosters Valdemossa vor. Hier verbrachten Chopin und seine Lebensgefährtin George Sand einen Winter. Die Geschichte bewegte mich und ich wollte diesen Ort gern kennen lernen.
Mit dem Mietauto fuhren wir ca. 20 Minuten über Land bis an den Rand der Tramuntana, dem herrlichen Gebirge, das sogar zum Weltkulturerbe deklariert wurde. Vom Parkplatz aus liefen wir durch den kleinen Ort, in dem u.a. die Heilige Catarina Thomas geboren wurde. Was genau sie zu einer Heiligen gemacht hat, das blieb uns verborgen. An den Häusern sind zumindest viele Kacheln mit ihrem Abbild oder Situationen aus ihrem Leben angebracht worden und ihr Geburtshaus ist jetzt eine Kapelle.
Das Kloster Valdemossa ist ein Schmuckstück – besonders durch die kleinen Gärten, die zu jeder Mönchszelle gehören. Herrliche Blicke von dort über das Land und absolute Ruhe – nur einige Kriterien für eine gute Erholung, die die beiden französischen Künstler im 19. Jahrhundert hier ebenso suchten und teilweise fanden.
Besonders interessant fanden wir die Ausstellung zum Forscher und Wissenschaftler Ludwig Salvator von Österreich – nie gehört diesen Namen! Dabei hat er sehr, sehr viele Bücher geschrieben und war ständig auf Reisen! In einem weiteren geschmackvoll restaurierten Ausstellungsraum erschlossen wir uns Werke von Miró, Picasso u.a. Malern.
Mit einer heißen Schokolade und inseltypischen Kartoffelkuchen wärmten wir uns in einem Bistro auf, bevor wir zurück nach Palma fuhren.
Abends aßen wir in einem koreanischen Restaurant, wo wir den letzten freien Tisch ergatterten. Tofu, BioEi, scharfe Saucen, gebratenes Gemüse, Frühlingsrollen u.v.m. ließen wir uns bei sanfter Musik und weihnachtlicher Beleuchtung schmecken.
Eine Insel ist bekanntlich von viel Wasser umgeben und somit gehören ein Strandspaziergang und Wellen gucken zu einem Reiseprogramm auf Mallorca unbedingt dazu. Mit dem Bus, das Auto hatten wir am Vorabend wieder abgegeben, fuhren wir in Richtung Norden der Stadt. An der Endstation begann unsere Tour, die Ralf zuvor bei Koomot grob geplant hatte. Das Wetter war sonnig, die Temperaturen mild und unsere Laune hervorragend. Ich legte bald eine kleine Zeichenpause ein, während sich Ralf die Sonne aufs Haupt scheinen ließ. Danach begann ein wunderbarer Kraxel-Abenteuerweg immer am Rand zum Illegalen, denn manchmal waren wir uns nicht sicher, ob wir uns gerade auf Privatgelände befanden. Wir kletterten über Felsen, Treppen und Terrassen. Da die meisten Hotels geschlossen waren, konnten wir unbehelligt diese schöne Wanderung machen! Mit den Öffentlichen ging es wieder zurück in die Ferienunterkunft und nach einer angemessenen Pause starteten wir erneut, um die Kathedrale von Palma zu besichtigen. Doch welche Enttäuschung: Das imposante Bauwerk war sonntags nur am Vormittag geöffnet. Schade, aber ein Grund mehr, Mallorca nochmals zu besuchen. Schließlich unternahmen wir einen ausgiebigen Stadtspaziergang und gelangten u.a. in das sog. Windmühlenviertel. Hier erstaunten uns Massen von mittelalten, amüsierwilligen Tanzmäusen und ihre Pendants, die in langen Schlangen auf Einlass in eine Bar oder ähnliches harrten. Das ebenfalls angelegte Mühlenmuseum hatte schon bessere Tage gesehen und war offensichtlich seit geraumer Zeit geschlossen. Wir stiegen trotzdem die schmale Treppe aufs Dach und hatten so einen schönen Blick auf den Hafen von Palma.
Schließlich besichtigten wir die ehemalige Handelsschule, die in einem kirchenähnlichen Bau untergebracht war und schlenderten über einen Spezialitätenmarkt.
Abendessen nahmen wir im La Botana ein, einem quirligen Restaurant, wo wir mit Handschlag begrüßt und später zu einem Zitronenlikör eingeladen wurden. Eine sehr empfehlenswerte Lokalität.