Zwei Freundinnen auf Tour

Ein Wunsch ging in der letzte Woche in Erfüllung: Meine Schulfreundin Liane kam zu uns nach Montpellier. Nachdem sie vor 5 Jahren den August zu heiß zum Reisen befunden hatte, empfahlen wir ihr dieses Mal den sonst hier sehr sonnigen November. Doch wir hatten die Rechnung ohne den November gemacht! Ausgerechnet in seiner letzten Woche zeigte er sich grau, stürmisch und regnerisch. Nun gehören wir nicht zu denen, die aus Zucker sind und sich bei schlechtem Wetter grämen. Ausflüge und Spaß hatten wir also reichlich. Habt ihr Lust, uns zu folgen? Peu à peu werde ich den Bericht vervollständigen. Also immer schön scrollen!

1. Tag – Odysseum

Regen, Regen, Regen … So nahmen wir die Straßenbahn und fuhren ins Odysseum. Dort besuchten wir das Aquarium, wo besonders die Kommandobrücke Liane begeisterte. Nochmal! Nochmal! Nochmal! Böse schauende Haie, bunte quirlige Fischschwärme, Pinguine und Südseeflair ließen uns das trübe Wetter vergessen. Bei einem Galette und Cidre wärmten wir uns auf, ehe wir den Tag mit einem Bummel durch die Geschäfte ausklingen ließen.

2. Tag – Sète

Was brilliert denn da ins Fenster? Soleil? Sonne? Das passte gut, denn wir wollten in die Hafenstadt Sète fahren. Zuerst ging es hinauf zur Kapelle Notre-Dame-de-la-Salette. Von deren Vorplatz aus verschafften wir uns einen Überblick über die Stadt. Anschließend wandelten wir durch einen Park und fuhren dann hinab bis zum Friedhof le Marin. Von hier aus kann man das Meer, Leuchttürme und das Amphitheater sehen. Die Mittagszeit war längst vorüber, ehe wir schließlich in Sète auf Nahrungssuche gingen. Ein netter Restaurantbesitzer hatte wohl Mitleid mit uns und ließ uns gegen 15 Uhr ein leckeres Menü servieren – Tartare de boeuf und Café gourmand, hm, lecker. Wir konnten sogar auf der Terrasse nahe dem Kanal speisen. Gestärkt ging es auf Stadtbummel und wir erstanden so manche Kleinigkeit.

3. Tag – Saintes-Maries-de-la-Mer

Meteo-France hatte am Vorabend des 28.11. alerte orange prognostiziert und wir stellten uns auf einen Haustag ein. Nach nochmaliger Recherche am Freitagmorgen hatte sich orange in gelb verwandelt. Obwohl in MPL heftiger Regen niederging, wagten wir nach dem Erwerb von Leckereien und einem Weihnachtsbaum einen Ausflug nach Saintes-Maries-de-la-Mer. Die Wolken lichteten sich dank heftiger Windböen. Das Meer warf sich temperamentvoll gegen und über die Schutzwälle. Ein außergewöhnliches Licht und die Aussicht auf einen café gourmand ließen uns die kühlen Widrigkeiten überstehen. Liane freute sich an den Stieren, Pferden und Flamingos während der Fahrt und den Booten im kleinen Hafen. Abends aßen wir Quiche und verkosteten Käse.

4. Tag – Ausflug mit Ralf am Samstag

Es regnete nicht und es war Wochenende. Wir wollten nach La Couvertoirade fahren mit Abstecher zum Lac du Salagou. Beim Erzählen während der Fahrt merkten wir plötzlich, dass wir den mittelalterlichen Ort bereits gemeinsam besichtigt hatten! Wahrscheinlich müssen wir langsam eine Tabelle anlegen, mit den Ausflügen und den Besuchern! Aber Ralf und sein Navi sind flexibel, so dass er mich nach Sainte-Eulalie-de-Cernon lotste. Zu dieser Jahreszeit lag der Ort, der einst von den Templern besiedelt wurde, einsam, verlassen und doch romantisch im Tal. Wir ließen uns Zeit für Erkundungen. Anschließend besuchten wir einen Käsekeller in Roquefort und verkosteten mehrere Sorten des gleichnamigen Käse. Der Himmel trübte sich wieder ein, aber unsere Stimmung mitnichten. Der Tag klang mit Apéro, Pizza und einem Spiel Carcassonne aus.

5. Tag – Ausklang zum 1. Advent

Der letzte Besuchstag von Liane stand ganz im Zeichen des Einläutens der Weihnachtszeit. Nachdem Ralf das Bäumchen auf dem Balkon installiert und mit der Lichterkette versehen hatte, putzten Liane und ich es festlich heraus. Adventsgesteck und Kerzen, Stolle und Pyramide – einer gemütlichen Adventszeit stand nun nichts mehr im Wege. Am Nachmittag bummelten wir gemeinsam über den Weihnachtsmarkt im Zentrum von Montpellier. Eine lange Schlange an der Kinokasse verhieß nichts Gutes: Die von uns gewählte Vorstellung war im Nu ausverkauft. So gingen wir heim, zündeten die Kerzen an und ließen den Freundinbesuch ruhig ausklingen.

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