Der Berg rief …

… uns und wir stiegen hinauf. Das verlängerte Wochenende – in Frankreich ist am 15. August Feiertag – verbrachten wir in der Ardèche. In einem Wanderheim mit Restaurant mieteten wir ein Zimmer. Bereits der erste Tag hielt eine Überraschung bereit: Das Château de Portes – auch das Schiff der Cévennen genannt – tauchte plötzlich am Straßenrand auf. Eine ausführliche Besichtigung mit Kunstausstellung schlossen wir mit einem zünftigen Picknick ab. Anschließend besuchten wir das Dorf Garde-Guérin, nachdem wir am See von Villefort beeindruckende Straßenführungen bewundern konnten. Abends erwanderten wir einen nahegelegenen Gipfel und legten unfreiwillig einige hundert Meter Umweg zurück. Stimmte unsere Karte nicht? Nudelsalat und tschechisches Bier – letzteres frisch eingeführt von meinem Bruder – stärkten uns am ersten Abend.

Der Samstag stand ganz im Zeichen von Höhenmetern (720) und Kilometern (21) durch die imposante Bergwelt der Ardèche. Einsame Wege, verwunschene Bäche, fruchtige Beerensträucher, lilafarbene Heidekrautflächen, stierende Rinderherden, weite Ausblicke, singende Vogelschare, malerische Picknickplätze, Stille – was will der Wanderer mehr?! Wir schienen allein auf der Welt zu sein. Verblüffend: Am Parkplatz begegneten wir zwei deutschen Pärchen. Morgens einem ebenfalls nach Frankreich ausgewanderten und abends einem gerade angekommenen Paar, das Urlaub machen wollte. Ersteres organisiert Ardèchereisen und wir bekamen ein Büchlein mit Tipps und Kochrezepten geschenkt. Letzteres fragte uns: Kennen Sie sich hier aus? Was kann man denn hier machen? Ralf, auf dessen Stirn Fragen Sie mich! geschrieben steht, gab schmunzelnd gern Auskunft. Nach dem wunderbaren Wandertag aßen wir im Restaurant und fielen satt und zufrieden in die Betten.

Den Abreisetag nutzten wir bei herrlichstem Sonnenschein für eine kleine Tour durch den Wald, wo wir Himbeeren naschten und plauderten. Die Rückfahrt ging durch Cévennenland und -tal. Ein letztes Picknick auf einer alten, römischen Steinbrücke mit Blick über traumhafte Landschaften. Die Berge riefen und glücklich erholt kehrten wir nach Montpellier zurück.

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