Dritte Etappe: im Burren (23.-27. Juni)

Von Glengarriff ging es die Westküste entlang gen Norden (245 km). Zunächst streiften wir den Ring of Kerry, ein wahrlich schöner Flecken, doch auch ein beliebtes Reiseziel voller Touristenbusse. Wir fuhren weiter und schauten uns unterwegs die Burg Bunratty Castle und das daneben angelegte Freiluftmuseum an (Birgit als nicht sehr strenge Lehrerin). Wie Menschen vor noch nicht allzu langer Zeit lebten – wie schön ist es doch heutzutage dagegen. Gegen Abend erreichten wir unser nächstes B&B: Sea Haven in Liscannor. Liscannor ist bekannt als der Geburtsort des Ingenieurs und U-Boot-Bauers John Philip Holland. Ein erster Spaziergang durchs Dorf führte uns an Pubs, dem Submarine-Restaurant, der Schule (Birgit diesmal als ausgelassene Schülerin) und einigen Siedlungshäusern vorbei, bei denen wir nicht sicher waren, on sie bewohnt sind oder nicht. Krise?!?

Nach der langen Fahrt von Vortag dürstete es uns nach Bewegung. Der Wanderführer beschrieb eine verlockende Tour durch den Burren, ein riesiges Gelände voll erodierter Kalksteinblöcke (19 km, 400 Höhenmeter). Wir parkten in Meeresnähe, folgten ein Stück der Straße, um dann auf einer sogenannten Green Road entlang der Küste bis zum Black Head (mit unsichtbarem Leuchtturm 😉 ) zu wandern. Dann ging es querfeld- oder besser quersteinein, über unzählige Kalksteinplatten, entlang keltischer Siedlungsspuren (ein Ringfort und mehrere Grabstellen), bis hinauf auf den Gleninagh Mountain. Von dort ein Abstieg quer durchs Land, bis wir endlich im Caher Valley auf eine Straße trafen, die Birgit in straffem Tempo gen Ausgangsort entlangschritt. Aber auch Ralf kam, wenn auch mit müden Beinen, am Parkplatz mit Meerblick an.

Genug gelaufen und « Dank » regnerischen Wetters am Morgen, entschlossen wir uns am nächsten Tag zu einer Autorundtour (87 km), um weiter in die Geschichte der Region einzutauchen. Erster Anlaufpunkt war das Burren Visitors Center in Kilfenora. Kilfenora ist bekannt für seine Kathedrale und keltischen Hochkreuze. Nächste Stopps waren die Ruine Lemanagh Castle, die Carran Church mit Friedhof und 1000 Krähen, ein Feldweg (von dem aus wir den Poulawack Cairn suchten), das Caherconnell Stone Fort (das wir schließlich ignorierten « Dank » des saftigen Eintrittspreises und der Tatsache, das wir tags zuvor gratis durch ein solches Fort gewandert waren) und der angeblich meistfotografierte irische Dolmen Poulnabrone. Derweil hatte sich das Wetter gebessert und wir fuhren zum Carran Loop Walk, einem der bestens ausgewiesenen Wanderrundwege (9 km, 200 Höhenmeter).

Unser letzter Tag in Liscannor sollte uns zu den berühmten Cliffs of Moher führen (15 km, 200 Höhenmeter). Vom Ortsrand liefen wir auf Feldwegen zum Hag’s Head, wo schließlich der Weg oberhalb der Klippen beginnt. Je näher wir dem bequemen Zugang vom Parkplatz kamen, desto voller wurde der Weg. Wir waren glücklich, ein kleines Wiesenstück mit Kliffblick für unser Picknick gefunden zu haben, bevor wir den Rückweg antraten. Zum Abendessen fuhren wir in ein sympathisches Restaurant, Stonecutters Kitchen, das Birgit am ersten Tag entdeckt hatte. Danach steuerten wir nochmals die Cliffs of Moher an, um dort den Sonnenuntergang zu verfolgen – mit weit weniger Touristen als am Tage. Schilder mit der Telefonnummer der Samariter – « Need to talk? » – lassen vermuten, dass die Klippen auch ein beliebter Ort für Selbstmörder sind. 😮 In Anbetracht der Tatsache, wie diese Attraktion touristisch verwertet wird, haben wir unsere ganz persönlichen Lieblingsklippen anderenorts gefunden.




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