Rückblende. Im November letzten Jahres war ich mit Boris und weiteren Kollegen in Vietnam, um ein neues Projekt auf den Weg zu bringen: SUNRISE – SUrveillance Network for RIce health in South East asia. Da wir schon mal so weit im Osten waren, nutzten wir die Gelegenheit, um unsere Kollegen in Nanning (China) zu besuchen. Zwei chinesische Studenten hatten in den vergangenen Jahren bei uns in Montpellier promotiert: Yanhua und Shuai.
Am 3. Dezember kamen wir nach 12-stündiger nächtlicher Bahnfahrt in Nanning an und wurden von Shuai am Bahnhof erwartet und per Taxi ins Hotel gebracht. Zu Mittag trafen wir unsere Kollegen bei einem ersten Arbeitsessen. Kulinarisch wurde wieder vom Feinsten aufgetafelt – und die Abende bescherten so manches Gambei.
Tags darauf lag eine Konferenz mit Gastrednern aus Irland und Frankreich an. Der Saal war gut gefüllt und gespannt folgte man den Vorträgen. Abends wieder lecker Essen. 🙂
Unser letzter Tag in China diente der Erholung nach neun arbeitsreichen Tagen und vor einer 42-stündigen Rückreise, verzögert aufgrund von Schneeproblemen in Paris. Ein Ausflug mit Shuai führte uns nach Yangmei, einem alten Dorf ca. 30 Kilometer von Nanning entfernt. Auf der Fahrt überquerten wir per Autofähre einen Fluss und sahen viele Zuckerrohr- und Maniokplantagen. Das Dorf selbst war weniger spektakulär; das Gebäude aus der Ming-Dynastie war nett, aber nicht unwerfend. Das Beste war eigentlich, Ruhe zu finden – und etwas Sonne! Denn all die Tage zuvor war es grau und fast täglich hatte es geregnet.
Am Morgen des Nikolaustages – die Schuhe waren leer! – hieß es, Abschied zu nehmen und per Bus und Flugzeug über Hanoi und Paris zurück nach Montpellier zu meiner Liebsten zu reisen. Der Reisebus war sehr komfortabel. Letzte Blicke ins moderne China, Autobahn, Grenzkontrolle, Landstraße und schließlich ein betrügerischer Taxifahrer (mit manipulierten Taxometer) in Hanoi, dem ich den vollen Preis vorenthielt und erklärte: « That’s more than enough! »