Drei Tage in Berlin

Ende Oktober war es soweit. Ich hatte den letzten Direktflug nach Berlin gebucht, um meinem Vater in der herbstlichen Jahreszeit etwas Gesellschaft zu leisten. Diesmal lief alles wir am Schnürchen und Freitagabend wurde das erste Berliner Pilsner genossen. Tags darauf standen ein kleinerer Einkauf und Küchenaktivitäten an. Am Nachmittag fuhren wir zum Friedhof, um auch meiner Mutti einen Besuch abzustatten. Der Parkfriedhof hatte sich herbstlich geschmückt und lange saßen wir noch auf der Bank und erzählten…

Am Sonntag machten wir uns auf den Weg nach Niederfinow, um das neu gebaute Schiffshebewerk zu bestaunen. Imposant und modern erhebt es sich neben dem alten Bauwerk, dessen Errichtung bereits 1906 geplant, aber erst 1934 abgeschlossen wurde. Anschließend fuhren wir ins Restaurant Steinbeck, in dem sich Vater einen Falschen Hasen wie bei Muttern schmecken ließ. Nach einer abwechselungsreichen Fahrt durch den herbstlichen Barnim trafen wir rechtzeitig zum Kaffee in Herzfelde ein, wo uns Christina, Peter und leckerer Apfelkuchen erwarteten. 🙂

Am dritten Tag meiner Berlinreise zog es uns nochmals zum Friedhof. Doch diesmal besuchten wir den jüdischen Friedhof in Weißensee, der den größten seiner Art in Europa darstellt. Erstaunlich, dass er die Zeit des Hitlerfaschismus weitgehend unbeschadet überstehen konnte. Eine Reihe berühmter Persönlichkeiten fand auf diesem Areal seine letzte Ruhestätte. An prominenter Stelle findet sich das Grab des deutsch-jüdischen Widerstandskämpfers und Kommunisten Herbert Baum (1912-1942). Desweiteren fand ich die Gräber des Komponisten Louis Lewandowski (1821-1894), des impressionistischen Malers und Grafikers Lesser Ury (1861-1931) und des Schriftstellers Stefan Heym (1913-2001), der 1994/95 Alterspräsident des Deutschen Bundestags war. Das war ein interessanter Vormittagsausflug. Anschließend fuhren wir zu Peter und Christina nach Marzahn. Tags darauf begleitete mich mein Vater noch zum neuen Flughafen Berlin-Brandenburg, wo wir von der Besucherterrasse das Rollfeld überblickten und noch einen letzten Kaffee bei Starbucks tranken. 🙂

Ce contenu a été publié dans 2022, Deutschland, Ralf, avec comme mot(s)-clé(s) , . Vous pouvez le mettre en favoris avec ce permalien.