Unsere zweite Station der Adventwoche in Portugal war die Stadt Coimbra. Hier ging ich mit Somaye, der Ehefrau eines iranischen Doktoranden, auf Entdeckung, denn Ralf hatte nun zu arbeiten. Er leitete die 1. Jahrestagung der sog. COST-Action, die Wissenschaftler aus Europa zusammenführt, um gemeinsam über Themen wie spezifische Pflanzenkrankheiten zu diskutieren und Forschungsergebnisse vorzustellen. Über 70 Teilnehmer hatten sich zu dieser Konferenz angemeldet. Nach dem Frühstück trennten sich also unsere Wege und am Abend kamen wir zum Austausch und zum Dinieren wieder zusammen.
Erster Tag:
Zwar regnete es immer wieder, was Somaye und mich aber nicht davon abhielt, durch den alten Stadtkern zu schlendern. Wir schauten in diverse Andenkenläden, besichtigten Kirchen und das älteste Kloster Portugals. Am Nachmittag überquerten wir den Fluss Mondego, der die Stadt in zwei Teile teilt. Die Zeit war schon recht fortgeschritten, so dass wir beschlossen, die Sehenswürdigkeiten links vom Ufer am nächsten Tag zu erkunden. Da Ralf am Abend zu einem Arbeitsessen verpflichtet wurde, schloss ich mich der deutschen Delegation zum Besuch einer Tapas-Bar an. Der Wirt war so überwältigt von den 9 Gästen mitten in der Woche, dass er jeden mit Handschlag begrüßte und uns einen Sonderpreis machte. Wobei gesagt werden muss: Die Preise in Portugal liegen oft sowieso unter den von uns gewohnten! Dies ist dem niedrigen Lohnniveau im Land geschuldet.
Zweiter Tag:
Dieser begann ebenfalls wieder mit Regenschauern. Wir hatten uns vorgenommen, die Fonte des Amores – Fontäne der Tränen zu besichtigen. In Coimbra trug sich eine tragische Liebesgeschichte zwischen Inês und Pedro zu. Ein Park mit alten Bäumen, einem Mauerrest und einer Quelle erinnert daran. Im Touristenbüro erhielten wir ausführliche Erklärungen zu weiteren Sehenswürdigkeiten. Gestärkt haben wir uns später im Bistro « The World needs Nata » – « Die Welt braucht Natas ». Nata – das sind kleine Küchlein mit Vanillepuddingcreme gefüllt. Warm gemacht und mit Puderzucker oder Zimt bestreut solo lecker. 🙂 Ein Spaziergang durch den botanischen Garten, der zur Universität gehört, rundete den erlebnisreichen Tag ab. Am Abend durften Somaye und ich am Gala-Diner teilnehmen. Da war ein Geschnatter und eine Lebhaftigkeit an den Tischen, was vom guten Klima während der Konferenz zeugte!
Dritter Tag:
Bevor wir am Nachmittag nach Porto weiter reisten, nutzte ich den Vormittag, um das Gelände der alten Universität anzuschauen. Besonders beeindruckten mich die Bibliothek und die gefliesten Wände der Kirche! Mit dem Zug ging es später in die am Duoro liegende Stadt Porto.