Impressionen aus Indien: Parks

Im letzten Beitrag zu unserer Indienreise werde ich mich den Parkanlagen widmen. In Anbetracht der allgegenwärtigen Hektik, gepaart mit Schmutz und Lärm, boten diese ideale Bedingungen für Verschnaufpausen bzw. um einigen Stunden zu entspannen. Die Tage in Hyderabad erlaubten es uns, mehrere Parks zu erkunden. Diese waren vergleichsweise sauber und auch nicht überlaufen, was sowohl an den (für uns geringen) Eintrittspreisen als auch an den Sicherheitskontrollen lag. Recht betrachtet, musste man für jeden Park Eintritt zahlen. Für die berühmteren Parks wurde für Ausländer ein Aufschlag erhoben, der das zehn- bis zwanzigfache des Eintrittspreises für Inländer betrug – und dennoch mit 100 Rupien = 1,20 Euro bescheiden ausfiel. Im Sanjeevaiah-Park, der sich auf einer Halbinsel im Hussain-Sagar-See befindet, durfte man nicht fotografieren und selbst die Mitnahme eines Fotoapparats war untersagt. Doch als während der Taschenkontrolle unsere Fotoapparate beanstandet wurden und wir drauf und dran waren, trotz bezahlten Eintrittsgelds umzukehren, wurden wir als vertrauenserweckende Ausländer dezent durchgewunken. Warum man dort nicht fotografieren durfte, erschloss sich uns allerdings nicht, doch wir hielten uns an die Vorschriften. (Mit Handys konnte man übrigens munter fotografieren, doch unsere Modelle geben das nicht her. 😮 ) Von vier anderen Parkausflügen können wir jedoch per Bildreportage berichten – siehe hier:

Lumbini-Park
Am Sonntag spazierten wir durch Hyderabad. Zunächst ging es entlang einer vierspurigen Straße am Ufer des Hussain-Sagar-Sees zum Lumbini-Park, einem kleinen Vergnügungpark, der zur plastikfreien Zone deklariert wurde. Das heißt, man durfte keine Getränke in Plastikflaschen mitnehmen. Es sei denn, man bezahlte einen Pfand in Höhe des Eintrittspreises (10 Rupien = 12 Eurocent), den man am Ende gegen Abgabe der leeren Flasche erstattet bekam. Irgendwie putzig, man musste also sein Getränk austrinken oder aufs Pfandgeld verzichten! Andererseits konnte man aber im Park Plastikgetränkeflaschen kaufen. Vielleicht gegen Pfand? Wahrscheinlich haben wir das System nicht ganz verstanden. Nun denn, vom Park aus konnte man zur Insel im Hussain-Sagar-See mit Buddha-Statue und Wandfries fahren. Mehr gab es da auch nicht zu sehen. Und die Wasserqualität schien ebenfalls bedenklich zu sein.
Vom Lumbini-Park aus wollten wir anschließend zum Birla-Mandir-Tempel laufen, der sich auf einem Hügel befindet. Welch Herausforderung! Tuck-Tuck-Fahrer wollten uns immerzu irgendwohin fahren. Der « Spaziergang » am Straßenrand war nicht wirklich erquicklich und der Weg zum Tempel war unklar und zog sich hin. Als wir uns schließlich auf ein Tuck-Tuck einlassen wollten und einstiegen, schlug uns eine Welle von Schweißdunst entgegen. Und der Fahrer wedelte mit Prospekten eines Perlenladens… (Hyderabad ist die Hauptstadt des Perlenhandels in Indien.) Aber wir wollten zum Tempel und keine Perlen kaufen! Sicher hätte der Fahrer eine nette Provision kassiert, aber wir sprangen flink wieder aus dem Fahrzeug heraus und ich meinte nur: « Sorry, you messed it up! » (Du hast’s vermasselt!). Kurz dahinter zweigte eine Passage voller Souvenirstände ab und zeigte uns den Weg bergauf zum gut besuchten Tempel. Da wir unsere Kameras nicht der dortigen Aufbewahrung anvertrauen wollten und Fotoapparate im Tempelbereich untersagt waren, gingen wir beide einzeln, eine nach dem anderen, in den sehr sehenswerten Tempel aus weißem Marmor. Auch hatte man von dort oben einen guten Blick über die Stadt. Schaut selbst!

Botanischer Garten
Einen Tag waren wir per Taxi an den südlichen Stadtrand zum « Visa-Tempel » (Chilkur-Balaji-Tempel) gefahren. Von dort allerding keine Fotos, da in den Hindi-Tempeln Fotoverbot herrscht. Auf der Rückfahrt wollten wir eigentlich in den Mrugavani-Nationalpark, doch der war leider an besagtem Tag geschlossen. Stattdessen fuhren wir kurzentschlossen zum Botanischen Garten. Verglichen mit anderen Botanischen Gärten war dieser doch recht übersichtlich. Das Wasserpflanzenhaus war gesperrt; die Stromversorgung zeigen wir in unserer Bilderschau. Wie auch immer, es war ruhig und die Luft sauber – was will man manchmal mehr?!

Zoo
Nachdem wir schon die Flora im Botanischen Garten « bewundert » hatten, statteten wir wenige Tage später dem Zoo einen Besuch ab. Wir hatten uns wieder ein Auto samt Fahrer gemietet und waren zunächst in die Altstadt von Hyderabad gefahren, spazierten durch die Basarstraßen, bestiegen das Wahrzeichen Charminar, besichtigten die Mecca-Masjid-Moschee und erkundeten den Chowmahalla-Palast (ein paar Fotos hat Birgit unlängst hochgeladen). Anschließend fuhren wir zum Zoo. Die erste Überraschung war, dass es dort Saurier gab! Die zweite Besonderheit war, dass viele Tiere auf Schildern vorgestellt wurden, doch die Tiere dazu suchten wir vergeblich. 😮 Na gut, ein paar Tiere gab’s dann doch zu sehen, so ein paar Schildkröten, Krokodile, Elefanten (in einem Gehege, das den Charme an der Berliner Mauer vor dem Mauerfall hatte), Bären, Hirsche und diverse Vögel. Die Zeit reichte allerdings nicht aus, um alle Abschnitte des Zoos unter die Lupe zu nehmen, und auch für eine Fahrt mit dem Safaribus ins Raubkatzen-Wildgehege verblieb leider keine Zeit. Nun ja, wir wissen ja, wie Löwen und Tiger aussehen…

Shilpa-Ramam-Park
Am Vortag unserer Abreise führte uns der Weg in den Shilpa-Ramam-Park. Dort gibt es einen großen Markt mit vielen Buden, in denen handwerkliche Besonderheiten der verschiedensten Regionen Indiens angeboten werden, Holzschnitzereien, Schmuck, Stoffe, Kleidung und andere lokale Spezialitäten. Doch leider war dieser Bereich des Parks zu unserer Zeit verwaist. 🙁 Für das gesparte Geld konnten wir stattdessen am Flughafen tags darauf eine neue Geldbörse für Birgit und Kleidung für Neue erstehen. 🙂 Außerdem gibt es in dem Park einen Skulpturengarten und ein Museumsdorf. Auch fand nebenan gerade eine Hochzeit statt und wir wurden eingeladen, am Büfett teilzunehmen – da wir jedoch mehr als satt waren und unseren Fahrer nicht so lange warten lassen wollten, bedankten wir uns höflich und zogen uns zurück. Und siehe da, zu guter Letzt waren ein paar der ständigen Andenkenläden dann doch geöffnet und Birgit fand für sich eine schöne Tunika und ein Balkonkleid… Sicher werdet ihr diese im Frühsommer bewundern dürfen. 😮

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