Zu Besuch in Berlin

Mein Vati hat im Januar Geburtstag. Und da mir die Zeit bis zum Sommerbesuch zu lang war und es einen Direktflug von Marseille gibt, entschloss ich mich zu einem Besuch in Berlin. Es stellte sich heraus, dass Reisen heutzutage wie Lottospielen ist. Die Hinreise war überschattet von Autobahnblockaden « Dank » der französischen Bauernproteste und vom Streik der Deutschen Bahn, einschließlich S-Bahn, in Berlin. Der BlaBlaBus sparte sich daher den Halt in Nîmes und fuhr von Montpellier direkt zum Flughafen Marseille. Der Rest der Hinreise verlief dann reibungslos. Dafür kostete mich die Rückreise einige Nerven, da der Flug um fast zwei Stunden verspätet war und ich beinahe den Zug nach Montpellier verpasst hätte. Das macht keinen Spaß! 🙁
Der erste Tag in Berlin war geprägt von « Peter’s » Sauerbraten und den Finalspielen der Handball-EM der Männer. Deutschland unterlag Schweden beim Spiel um Platz 3 nach einer katastrophalen ersten Hälfte « verdient » mit 31:34. Und Frankreich sicherte sich in einem packenden Duell gegen Dänemark mit 33:31 nach Verlängerung die Goldmedaille.
Am Montag unternahmen mein Vati und ich eine Rundreise durch Berlin. Wir fuhren mit der Straßenbahn bis zum Alexanderplatz, nahmen dann die neue U-Bahn der Linie 5 bis zum Roten Rathaus. Spontan statteten wir diesem altehrwürdigen Gebäude einen Besuch ab und verewigten uns mit einem Eintrag im Besucherbuch. Da das Restaurant Julchen Hoppe wegen Reparaturen erst verspätet öffnete, kehrten wir im Gasthaus Zum Nussbaum ein und stärkten uns an gutbürgerlicher Küche, also Bulette bzw. Leberkäse mit Spiegelei und Bratkartoffeln. Dazu gab’s natürlich ein frischgezapftes Bier. 🙂 Danach liefen wir durch den Innenhof des wiederaufgebauten Berliner Stadtschlosses und durchs Foyer des Humboldt Forums. Auf der gegenüberliegenden Seite angekommen nahmen wir die U-Bahn von der Museumsinsel bis zum Bundestag. Die Sonne lachte und mein Vati genoss die Stunden mit mir. So tippelten wir bis zum neuen Berliner Haupfbahnhof, setzten uns in die Straßenbahn der Linie M5 und fuhren zurück nach Hohenschönhausen, wo wir rechtzeitig zu Kaffee und Baumkuchen ankamen.
Der dritte Tag galt einem Ausflug nach Woltersdorf, wo Peter im Restaurant Liebesquelle einen Tisch am Fenster für uns reserviert hatte. Mein Vati und ich verspeisten Ochsenbäckchen, während Peter sich an einem Schnitzel gütlich tat. Nach einem kurzen Abstecher zum Garten in Herzfelde fuhren wir zurück nach Hohenschönhausen, wo wir erneut vom Baumkuchen naschten.
Am letzten Tag meiner Deutschlandreise brachte mich mein Vati zum Flughafen, wo uns nach der Gepäckaufgabe noch Zeit für einen Kaffee blieb. Mein Becher war bald ausgetrunken und es hieß, Abschied nehmen. Diesmal fiel mir der Abschied besonders schwer nach der schönen gemeinsamen Zeit mit meinem Vati. Wenn doch das Reisen nicht so kompliziert und nervend wäre (siehe oben) …

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