Wandertage in den Alpen / Nationalpark Les Écrins

Wieder einmal waren wir in Frankreich unterwegs, um eine neue Region zu entdecken – das Massif des Écrins. Schon bei der Ankunft in Val-des-Prés wurden wir von einem eindrucksvollen Bergpanorama begrüßt. Das gewaltige Massif mit 150 Gipfeln über 3000 Metern Höhe schottet sich vom Massentourismus erfolgreich ab. Insgesamt drei atemberaubende Wanderungen konnten wir bei gutem Sommerwetter unternehmen. Am letzten Tag besichtigten wir den Botanischen Garten am Col du Lautaret, da es im Tal gewitterte und regnete, so dass die geplante Wanderung ausfallen musste. Ein Rundgang durch die Altstadt von Briançon schloss die Urlaubsreise des Sommers 2024 ab. Gesund kamen wir am 13. Juli in Montpellier an und hatten all die vielen Eindrücke zu verarbeiten!

Nationalpark Écrins Tag 1: La Vallée d’Entre-les-Aigues

Ausgeruht und voller Vorfreude begaben wir uns zum Ausgangspunkt der Wanderung, die ihren Höhepunkt in einer Berghütte finden sollte. Im Vorfeld der Reise lasen wir im Internet davon, dass die Refuge des Bans für frischen Blaubeerkuchen bekannt sei. Ob wir davon naschen könnten? Zunächst waren wir gespannt, wie die Straßenverhältnisse bis zum Parkplatz sein würden, denn da hatten wir schon so manche Überraschung erlebt! Aber die Anfahrt verlief ohne Überraschungen. Wir waren offensichtlich nicht die einzigen Wanderfreunde und immer wieder begegneten wir Mitstreitern. Ralf und ich waren so sehr fasziniert von der Blumenvielfalt und den Blicken auf die in der Ferne liegenden Gletscher, dass wir anfangs gar nicht richtig vorwärts kamen vor lauter Staunen. Sind wir hier in Kanada? Diese Frage sollten wir uns angesichts der Wasserläufe, Wälder und Weite noch öfter stellen. Stetig ging es weiter bergan. Es wurde steiler und schmaler. Ketten waren zur Sicherheit an einigen Felsen angebracht. Ab und zu mussten wir Bäche überspringen, wenn keine Balken sie überbrückten. Dann standen wir sogar vor einem Schneefeld! Dank unserer guten Ausrüstung war das Überqueren allerdings kein Problem. So langsam kam die Hütte auf einem Bergsporn ins Sichtfeld. Wir erreichten sie nach einem letzten steilen Anstieg und wurden von den lebhaften Betreibern begrüßt. An einem runden Tisch unter einem Sonnenschirm fanden wir einen Schattenplatz und kamen dort mit einem älteren Wanderfreund ins Gespräch. Er entpuppte sich als Bretone und war in nur 2h den Berg hinaufgeklettert. Nun wartete er auf seine Tochter mit Familie, die ebenfalls unterwegs waren. Unterdessen bestellten wir Kaffee, Blaubeerkuchen und für jeden ein Crêpe! Was für ein Genuss, so hoch oben zu schmausen!
Nach der Stärkung und einer Ruhepause hieß es wieder, ins Tal abzusteigen. Inzwischen waren die Bäche durch Schmelzwasser voller und manchmal wurde es schwieriger, hinüber zu gelangen. Ich passte höllisch auf, nicht hinein zu fallen! Aber alles ging gut! Unterwegs bemerkte Ralf, dass das Akku seines Telefons leer war, so dass ich die weitere Aufzeichnung übernahm und es deshalb zwei Teile der Wanderung gibt. Und noch etwas bemerkte mein Liebster: Seine schönen Lederwanderschuhe waren dabei, sich aufzulösen bzw. die Sohle löste sich an verschiedenen Stellen ab. Zum Glück hielten sie an diesem Tag noch durch. In Briançon begaben wir uns in eine Schuhmacherwerkstatt, wo ihm von einer sehr freundlichen Meisterin mitgeteilt wurde, dass die Schuhe nicht zu retten seien! Was tun? Wir hatten unterwegs ein renommiertes Sportgeschäft gesehen, in dem Ralf erneut kompetente Beratung zuteil wurde. So kaufte er sich schließlich ein paar neue Wanderschuhe. Auf geht’s zur zweiten Runde!

Nationalpark Écrins Tag 2: La Vallée des Fonts de Cervières

Nachdem wir am Vortag eine Aller-Retour (Hin- und Zurück) Wanderung unternommen hatten, stand diesmal eine Rundtour auf dem Programm. Die Anfahrt führte erneut durch Briançon, von wo es weiter Richtung Ostsüdost bis zum Ende des Tals namens La Vallée des Fonts de Cervières ging. Ausgehend vom Weiler Les Fonts folgten wir dem Bach Torrent de la Cerveyrette stromabwärts auf schönem Waldweg durch Lärchenbestand. Nach knapp zwei Kilometern begann dann der Aufstieg, der sich erst in Kehren durch den Wald schlängelte und später durch offenes Gelände mit unzähligen Blumen zum Abfluss des Lac des Cordes führte. Bis dahin hieß es, knapp 500 Höhenmeter zu überwinden. Wir genossen das Panorama am Bergsee, bevor wir uns für den Weitermarsch rüsteten, auf dem es nochmals 100 Höhenmeter zu überwinden galt. Oben am Pass angekommen (2580 m), wehte uns ein kräftiger und kühler Wind um die Nasen. Fürs Picknick mussten wir uns ein windgeschütztes Plätzchen etwas abseits suchen. Erneut ließen wir unsere Blicke über die beeindruckende Bergwelt gleiten.
Anschließend senkte sich der Weg hinab ins Tal des Torrent de la Cerveyrette. An einem Abzweig entschieden wir, den GR-Fernwanderweg zu verlassen und auf einen Abstecher zum Ravin des Coutiers zu verzichten. Laut unserer Karte hätte der von uns gewählte Weg einfacher sein sollen (durchgezogene Linie statt Strichellinie). Doch staunten wir nicht schlecht, als wir im Tal eintrafen und vor dem reißenden Bach standen, über den kein Steg führte. Was tun? Wanderer am gegenüberliegenden Ufer beäugten uns skeptisch… Ein Stück stromaufwärts nach einem geeigneten Übergang suchen? Dazu wurde das Ufer zu steil. Wie sieht’s ein Stückchen stromabwärts aus? Hm, da geht der Bach in einen Wasserfall über. Steine hineinwerfen? Sah auch nicht sehr zielführend aus. Also beschlossen wir, den Bach barfuß und mit Unterstützung unserer Wanderstöcke zu durchwaten. Was für ein Abenteuer! Glücklich erreichten wir die andere Seite des Baches und liefen stolz zurück zum Ausgangsort unserer Tour, wo wir von weitem ein Auto der Gendarmerie sahen. Waren sie wegen uns gerufen worden? Beruhigend, dass sie schon vor unserer Ankunft im Dorf davon fuhren. Auch wir machten uns bald auf die Rückfahrt, stoppten aber nochmal am Rande eines ausgedehnten Moorgeländes mit mehreren Wandermöglichkeiten, um unsere letzten Kirschen zu naschen. An der gegenüberliegenden Felswand konnten wir einen Bunker ausmachen. Wie mögen die Soldaten da nur hineingelangt sein? Gut, dass diese Zeiten vorbei sind! Und ja, meine neuen Wanderschuhe hatten ihre erste Bewährungsprobe mit Bravour bestanden!

Nationalpark Écrins Tag 3: La Vallée de la Haute-Romanche

Unsere dritte Alpenwanderung begann auf 2057 m Höhe am Pass Col du Lautaret. Bequem fanden wir einen Parkplatz und den Einstieg zur Rundtour, die zunächst dem GR50-Fernwanderweg oberhalb der Fernverkehrsstraße nach La Grave (eines der schönsten Dörfer Frankreichs mit Seilbahn zum La Meije Gletscher!) und zum Lac du Chambon folgte. Nach gut 4 km erreichten wir den Weiler Le Pied du Col (Der Fuß des Passes), wo wir uns an einer Quelle erfrischten. Die Temperaturen kletterten eifrig an diesem Wandertag! Wir passierten einen Zeltplatz und einen kleineren Badesee, den Plan d’Eau d’Arsine, bevor wir im Tal der Romanche langsam wieder an Höhe gewannen. Vor dem großen Aufstieg hieß es, uns zu stärken. Um so mehr freuten wir uns, einen bequemen Picknickplatz im Schatten eines einzelstehenden großen Baumes gefunden zu haben. Langsam wurde der Weg steiler und steiler und länger und länger… 400 Höhenmeter galt es, am Stück zu bezwingen. Belohnt wurden wir mit tollen Blicken auf die gegenüberliegenden Gletscher, dem Glacier de l’Homme und dem Glacier du Lautaret. Ein recht bequemer Höhenweg, teilweise oberhalb größerer Hangabbrüche und zum Schluss hin durch dschungelartiges Unterholz, führte uns zurück zum Lautaret-Pass. Dort angekommen, waren unsere Beine zu müde, um auch noch den Alpengarten zu besuchen. Vielleicht ein anderes Mal (s.o./s.u.)?

Nationalpark Écrins Tag 4: Der Alpengarten von Lautaret und Rundgang durch Alt-Briançon

In der Nacht hatte es bereits geregnet und die Wettervorhersage war nicht sehr motivierend. Trotzdem wollten wir zu einer kürzeren Tour im Vallée de la Clarée bei Névache aufbrechen. Doch als wir zum Auto gingen, vernahmen wir Donnergrollen. No way! Kurzentschlossen beschlossen wir, stattdessen nach Briançon zu fahren. Ein Stadtbummel geht immer. Unterwegs kam uns dann die Idee, nochmals zum Lautaret-Pass zu fahren und den dortigen Alpengarten zu besuchen. Etwas besseres konnte uns nicht einfallen! Kurz vor dem Pass regnete es nochmal kräftig und am Pass angekommen, waberten dort noch Nebelschwaden um die Berge herum. Doch kurze Zeit später machten sich Radler und Biker zur Abfahrt bereit und wir vermuteten, dass sie per App über die Wetterlage informiert waren. So machten auch wir uns auf den Weg zum Aussichtspunkt und zum botanischen Garten. Es sollte eine mehrstündige Reise durch alle Bergregionen der Welt werden. Wir waren begeistert von der Anlage des Gartens, den Ausblicken, den vielen Pflanzen und farbenfrohen Blumen und den interessanten Informationen zu den einzelnen Regionen. Anschließend stärkten wir uns auf dem Picknickplatz vor dem Alpengarten und erstanden ein paar Spezialitäten der Region im Atelier du Lautaret.

Nach diesen tollen Eindrücken fuhren wir zurück nach Briançon, um uns die Altstadt und einen Teil der umfangreichen Festungsanlagen von Vauban anzuschauen. Wir waren offensichtlich nicht die einzigen, die vermutlich wetterbedingt diesen Plan hegten. Mit Mühe fanden wir einen Parkplatz und so konnten wir auf Entdeckung gehen. Zunächst folgten wir den Befestigungen aufwärts und erreichten einen Aussichtsplatz, von dem aus wir die weiter oben gelegenen Festungsanlagen, eine Verbindungsbrücke sowie die neueren Stadtteile von Briançon überblicken konnten. Dann tauchten wir in die Altstadt ein und genossen wie bereits am ersten Wandertag ein Crépe. 🙂 Zum Abschluss betrachteten wir noch einige der vor der Stadtmauer ausgestellten historischen Fotos zum Wintersport, bevor wir uns auf die Heimfahrt machten. Die Region und die Ferienunterkunft haben uns sehr gefallen und vielleicht kehren wir nochmal zurück in diese Gegend. Wer weiß?!

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Ankunft in den Alpen

Für die letzten Sommerurlaubstage hatten wir eine FeWo in Val-des-Près im Ecringebirge, welches zu den Alpen gehört, gemietet. Nach einer entspannten Fahrt durch die Schweiz ging es dann durch die französischen Alpen. Um zum Ferienort zu gelangen, schickte uns unser Navi nochmal kurz nach Italien. Zu spät bemerkte Ralf, dass wir dafür durch den Fréjus-Tunnel fahren mussten, für den die Betreiber üppige 54 Euro Maut kassierten. 😮 In Italien ging es auf schmaler Straße hinauf zum Pass und auf französischer Seite hinab in Richtung Névache. Am späten Nachmittag kamen wir schließlich am Ferienort an. Die Straßen waren dort so eng, dass eine Ampelregelung installiert werden mußte. Per Telefon nahmen wir Kontakt mit der Vermieterin auf, die uns kurz darauf begrüßte und das Domizil übergab. Es war wunderbar kühl in den Räumen, was wir die nächsten Tage noch zu schätzen wußten. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, unternahmen wir einen ersten Erkundungsgang durch den Alpenort, wo wir bereits das Bergpanorama bewundern konnten. Am Ufer des Flusses La Clarée ließen wir uns kurz nieder, wir pflückten Blumen und freuten uns auf die kommenden Wandertage.

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Der Albsteig im Schwarzwald – 2. Abschnitt

Im Jahre 2022 erwanderten wir den ersten Abschnitt des Albsteigs sowie den Wolfssteig. Nun sollte der zweite und angeblich schönere zweite Abschnitt folgen. An vier Tagen wollten wir dies bewältigen. Habt ihr Lust zu sehen, wie es uns ergangen ist? Na dann los!

Albsteig Tag 1

Bedeckter Himmel am Morgen entsprach dem Vorhergesagten. Kurz nachdem wir St. Blasien in Richtung Wald verlassen hatten, begann es auch schon zu nieseln. Wir präparierten vorsorglich die Rucksäcke und etwas später auch uns gegen Nässe. Der Regen erfrischte uns und die Natur. Wir wunderten uns dann aber doch über die laufenden Beregnungsanlagen an einem Holzstapel, den wir passierten. Nasslager sowie weitere Erklärungen waren auf einem Schild zu lesen. Auf einer Umleitung ging es weiter und langsam bekamen wir Lust auf Picknick und eine Wanderpause. Durch den Regen konnten wir allerdings keine der zahlreich installierten Bänke nutzen. Endlich kam eine Schutzhütte in Sicht. Wir hörten schon von weitem Kinderstimmen, und siehe da, eine Schulklasse machte hier ebenfalls Rast. Mit ihren Lehrern hatten sie ein Lagerfeuer entzündet, Gemüse geschnippelt und waren dabei, ein Süppchen zu kochen. Ganz pfadfindermäßig wurden Holz und Kräuter ringsum gesammelt. Schnell kamen wir ins Gespräch und uns wurde am langen Tisch ein Plätzchen frei gemacht. Gestärkt verabschiedeten wir uns und auch die Schauer ließen langsam nach. Durch ein Birkenwäldchen ging es unserem Ziel entgegen. In Menzenschwand überraschte uns der Hinweis auf eine Radonquelle, die in einem Bad therapeutisch genutzt werden kann. Am Gasthof Hirschen besorgten wir uns den Zimmerschlüssel aus einer Box mittels Code, da Ruhetag war. Dies bedauerten wir angesichts der Speisekarte, fanden jedoch später im Ort Ersatz. Nachdem wir uns eingerichtet und erfrischt hatten, machten wir noch einen Rundgang durch Menzenschwand. Dabei besichtigten wir die moderne Kirche aus Beton, deren Eingang wir erstmal suchen mussten, und erfreuten uns am Spiel einiger Mini-Mühlen, die im Garten eines Schwarzwaldhauses zu betrachten waren. Wie die Engel schliefen wir nach dem üppigen Abendessen im Restaurant des Hotels Großbach und träumten vom Sonnenschein am kommenden Tag.

Albsteig Tag 2

Blauer Himmel mit weißer Wolkendeko versprach uns einen angenehmen Wandertag. Nach dem Frühstück machten wir uns gestärkt auf den Weg. Zunächst folgten wir dem Geißenpfad und gelangten zum beeindruckenden Menzenschwander Wasserfall. Von dort ging es weiter über einen kraxeligen Panoramaweg bis zu einem Abzweig. Auf der Lichtung dort machten wir erstmal eine Pause auf einer überdimensionalen Bank mit herrlichem Blick hinab ins Tal. Danach ging es stetig bergauf bis zum Feldberg. Nach insgesamt zehn Kehren, Ralf hat sie gezählt, kamen wir am Pass an. Von hier sollte ein Pfad zu unserer Unterkunft führen, den wir jedoch nicht finden konnten. So liefen wir am Straßenrand bis zum Berghotel « S`Jägermatt ». Wir bezogen ein feines, kleines Zimmer mit Balkon. Nach der Dusche waren wir frisch genug für einen Spaziergang durch den Ort, der allerdings fast ausschließlich aus Hotels, Restaurants und einer Einkaufspassage bestand. In letzterer wollten wir am nächsten Tag unsere Proviantvorräte auffüllen. Ein riesiges Parkhaus zeugte davon, wie gefragt der Feldberg als Ausflugsziel sein muss! Die große Frage des Tages war nun noch: Wo werden wir das EM-Fussballspiel Spanien gegen Deutschland sehen können, denn die Zimmer hatten keinen TV! Der Wirt konnte uns nicht weiterhelfen, meinte aber, dass er eine Gruppe zu Gast hätte, die vielleicht die Übertragung anschauen würden. Und so war es dann auch! Das Ergebnis ist ja bekannt, obwohl wir alle die Daumen gedrückt hatten, kickte Spanien unsere Fußballer mit einem tragischen Tor in der 1. Minute der Verlängerung aus dem Wettbewerb!

Albsteig Tag 3

Die Sonne weckte uns und da höchstwahrscheinlich Regenschauer am Nachmittag bevorstanden, machten wir uns beizeiten auf den Weg zum nächsten Etappenziel, den Präger Böden. Dies ist ein uriges Gasthaus mitten im Wald. Trockenen Fußes erreichten wir das Plateau des Herzogenhorns. Weit, still und ursprünglich: Das macht das Herzogenhorn aus. Mit seinen 1.415 Metern ist es der zweithöchste Gipfel im Schwarzwald. Nur der Feldberg mit seinen 1.493 Metern ist höher. Der Blick von dort oben war umwerfend und Ralf schrieb uns erstmal ins Gipfelbuch ein. Im Windschatten eines Felsens genehmigten wir uns auf einer Relaxbank eine Picknickpause. Von dort sahen wir sogar die schneebedeckten Alpen in der Ferne. Unsere Wanderherzen schlugen höher! Der Wind begann aufzufrischen. Wir rissen uns vom Anblick des Schwarzwaldes los und wanderten zunächst ziemlich steil hinab durch einen Buchenwald. Unten angekommen drohten schwarze Regenwolken. Also Regencapes raus und weiter ging es durchs blühende, grüne Land. Bald setzte heftiger Regen ein. Klitschnass erreichten wir die Herberge und wurden rasch in den Trockenraum im Keller geführt. Was für eine Wohltat, die nassen Klamotten ausziehen zu können! Nachdem wir uns getrocknet und ein wenig ausgeruht hatten, genehmigten wir uns Käffchen und Käsekuchen. Der Tag war noch jung, TV nicht vorhanden. Was tun? Ich fragte die Wirtin nach Kartenspielen o.ä. und siehe da, es gab wirklich eine kleine Auswahl von Amusements. Wir entschieden uns für SkipBo de Luxe. Später trudelte eine Gruppe Biker ein, die am Nebentisch lauthals über Gott und die Welt diskutierten. Zum Abendessen wählte ich Kartoffelpuffer und Ralf labte sich am Strammen Max. Wie würde sich das Wetter morgen auf der letzten der vier Etappen gestalten? Wir hofften auf eine Wanderung mit Sonnenschein.

Albsteig Tag 4

Die Biker saßen morgens bereits am Frühstückstisch und bejubelten ein spezielles Rührei, das von der marokkanischen Praktikantin serviert wurde. Wir setzen uns diskret und stärkten uns für die letzte und längste Etappe zurück nach St. Blasien. Feuchte Schwaden stiegen aus den Wäldern, aber der Regen hatte aufgehört. Die Vögel sangen wunderbar und ihr Gesang begleitete uns hinauf und wieder hinab bis zum Kaltenbacher Wasserfall. Das Örtchen Bernau lugte durch die Bäume und wir bogen auf einen Weg, der von hölzernen Skulpturen gesäumt war. Auf einem Picknickplatz an der Alb mit Spielplatz und Wasserzugang nahmen wir eine kleine Zwischenmahlzeit zu uns. Wir querten Unterlehen, einen Holzplatz und gelangten wieder tiefer in den Wald. Lange liefen wir, ohne dass eine Bank zum Picknick einlud. Schließlich entdeckten wir eine Brücke und justament daneben ein Plätzchen zum Ausruhen, wo wir schmausen konnten. Danach war der Albsteig wegen eines Steinschlags gesperrt und wir folgten der Umleitung, die idyllisch an einem Weiher und einem Häuschen vorbei bis zu einem Sägewerk führte. Bald entdeckten wir das Dach des Doms von St. Blasien. Aber erst mussten wir noch einmal auf und ab durch den Wald, bevor wir wieder auf dem Domplatz vor dem Hotel standen. Geschafft! Und wir hatten auch noch Zeit, uns auf den erhofften Kinobesuch vorzubereiten! Nach einem Imbiß suchten wir voller Erwartung den Kursaal auf. Wir waren die ersten Gäste, die sich für den Film « Ein ganzes Leben » interessierten. Nach und nach füllte sich der Saal. Gerührt verließen wir ihn ca. 2 h später wieder und ließen das Erlebte in uns ruhen. Der zweite Abschnitt des Albsteigs hat uns sehr gefallen und sicher werden wir weitere Wanderungen im Schwarzwald unternehmen, aber dann vielleicht bequem mit Gepäcktransport!

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Abendspaziergang durch Sankt Blasien

Nach unserer Ankunft in St. Blasien und dem Einchecken im Dom-Hotel nutzten wir das Restaurant für eine Kaffeepause. Ralf wählte die Schwarzwälder Kirschtorte, während ich mich für eine Käsetorte entschied. Danach unternahmen wir mit Regenschirm und guter Laune einen Spaziergang durch den kleinen Kurort. Obwohl, die Kurklinik wirkte stillgelegt und soll wohl zu einem Luxusappartmenthaus umgebaut werden. Auf einem Plakat lasen wir, dass am Tag unserer Rückkehr eine Kinovorstellung im Kursaal vorgesehen sei. Das Buch von Robert Seethaler « Ein ganzes Leben » war verfilmt worden und wir nahmen uns vor, zum Abschluss des Schwarzwaldurlaubs, ins Kino zu gehen. Würden wir rechtzeitig zurück sein? Am Abend labten wir uns nochmals im hoteleigenen Restaurant und konsultierten den Wetterbericht. Dieser sagte durchwachsenes Wanderwetter für die nächsten Tage vorher. Wir waren gut gerüstet und nun gespannt auf die nächsten Tage!

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Auf dem Weg zur 4-Tage Wanderung im Schwarzwald

Nach der Ferienwoche mit Nele und Mona reisten wir über Wittenberg und Bretzfeld nach St. Blasien, dem Ausgangsort für unsere diesjährige Rucksackwanderung. In vier Tagen wollten wir den zweiten Abschnitt des Albsteigs bewandern. Auf dem Weg dorthin hielten wir für einen kurzen Spaziergang am Wasserschloss Sulz/Glatt. Leider war es gerade nicht von Wasser umgeben, aber seine Umgebung gefiel uns dennoch. Von einem roten Johannesbeerstrauch an einem Gartenzaun mopste Ralf für uns eine Handvoll von den reifen Früchten.
Anschließend fuhren wir weiter zum Hauptquellfluss der Donau – Breg – auf der 1078 Meter hoch gelegenen Martinskapelle, 100 Meter von der Wasserscheide Rhein/Donau entfernt. Dort setzte bereits Regen ein, der im Laufe des Tages stärker wurde. Wir, als alte Wanderhasen, ließen uns jedoch davon nicht abhalten und genossen den frischen Grasduft!

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Enkelurlaub in der Lausitzer Seenlandschaft

Unser diesjähriger Sommerurlaub bestand wieder aus mehreren Etappen. Nach einem Kurzbesuch in Tübingen bei Philipp holten wir Nele und Mona in Nudersdorf zu einer Ferienwoche in Hoverswerda ab. Das Lausitzer Seenland stand schon einmal auf dem Programm, was aber durch Virus C vereitelt wurde! Nun hatten wir uns erneut informiert und einiges für die gemeinsamen Tage geplant. So durchstreiften wir den Findlingspark Nochten, lösten Quizfragen im Zoo und im Schloss von Hoyerswerda (leider konnte die Kassiererin uns am Ende nicht den gesuchten Lösungssatz mitteilen! Peinlich!), besichtigten die umfangreiche sowie sehr interessante Ausstellung im Schloss Senftenberg (auch hier galt es, Rätsel zu lösen, die mit kleinen Preisen belohnt wurden!) und wir konnten fast jeden Tag in einem der Seen baden und planschen! Dort fehlte es an Schatten, so dass wir sehr aufpassen mussten auf Haut und Haar.

Kreativ waren wir auch: Modenschau, Steine bemalen, Experimentieren mit Cyanopapier und Kochen. Es war eine intensive und sehr schöne Zeit mit den Mädels, die wir zuletzt noch nach Jena begleiteten, wo Nele mit ihrer Mannschaft bei der Deutschen Meisterschaft im Floorball der U15 teilnahm! Dort trafen wir ebenfalls Claudia und Henning und verbrachten einen gemütlichen Abend zusammen.

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Sommerwanderung mit Karin

Wir nutzten Karins Anwesenheit ebenfalls für eine Trainingswanderung bei Saint-Guilhem-le-Désert. Von der Teufelsbrücke ging es zunächst steil hinauf auf ein Plateau, von wo aus wir später einen schönen Blick auf den mittelalterlichen Ort hatten. Die Sonne meinte es ziemlich gut, so dass wir immer wieder schattige Plätzchen zum Ausruhen aufsuchten. Eigentlich wollten wir nach der Wanderung noch im See an der Teufelsbrücke baden, aber wir waren allesamt so geschafft, dass wir dies sein ließen und nach Hause fuhren. Nach einer erfrischenden Dusche schmausten wir Käse auf dem Balkon und spielten zu dritt eine Partie Scrabble.

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Streifzug durch Architektur mit künstlerischen Höhepunkten

Mehr oder weniger per Zufall las ich davon, dass in Montpelliers Innenstadt erneut das beliebte Architekturfestival stattfinden würde! Der Zufall wollte es auch, dass meine Schwester Karin zu dem Zeitpunkt bei uns weilte. So luden wir sie zu einem gemeinsamen Rundgang ein, wo wir alle ausgewiesenen Höfe mit ihren Installationen abklapperten und selbst kreativ wurden. Die Pläne hierfür hatte ich bereits im Vorfeld im Touristeninformationsbüro erstanden. Bei sonnigem Wetter und gut gelaunt absolvierten wir gemeinsam den Parcours, der mit Cidre und Galette seinen Abschluss fand.

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Montagsspaziergang

Der Sommer ist da! Es herrschen angenehme Temperaturen, so dass ich mich am frühen Nachmittag zu einem Stadtbummel aufmachte. Meine Ziele waren das Touristenbüro und der Botanische Garten. Im Office de Tourisme bekam ich die erhofften Pläne für das ab morgen stattfindende Architekturfestival sowie weitere Prospekte. Danach ließ ich mich ein wenig durch die Gassen der Innenstadt treiben und hörte u.a. dem lustigen Kinderchor vor der Oper zu. Schließlich lenkte ich meine Schritte in Richtung des Botanischen Gartens. Ich hatte vor, dort zu zeichnen bzw. zu skizzieren. Na, ich schaute vielleicht nicht schlecht, als ich vor dem Tor stand und nicht reinkam! Klaro! Montags sind die Museen, etliche Restaurants und Geschäfte geschlossen! So ein Pech! Also marschierte ich nach Hause und dort beschäftigte ich mich dann mit unserem näherrückenden Urlaub!

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Trainingstour im Tal der Vis

Unsere Mehrtagewanderung durch den Schwarzwald rückt näher und so begaben wir uns erneut auf eine Wanderung zu deren Vorbereitung. Um den Trainingseffekt zu erhöhen, nahm Ralf einen 1,5 kg Sandsack und ich meine Fotokugel mit auf den Weg. Es herrschte bestes Wanderwetter und der Aufstieg gestaltete sich sehr bequem. Wir verspürten kaum Anstrengung. Wunderschöne Blüten säumten den Weg. Wir sahen neben zahlreichen Orchideen eine Burgruine, Schmetterlinge und erfreuten uns an den fröhlichen Vogelgesängen. Teilweise waren die Pfade etwas zugewachsen oder führten über Schotterberge. Wir genossen immer wieder die schönen Ausblicke übers Land und die Felsenformationen. Am Abend gab es zur Belohnung Apéro und Pizza auf dem Balkon. Nun bleibt uns noch ein Sonntag, an dem wir trainieren werden.

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