Wandern am legendären Cirque de Navacelles

Jonathan aus den USA kam zu einer Stippvisite nach Montpellier und nahm einige Tage Quartier bei uns. Ich versuchte, dabei meine englischen Sprachkenntnisse aufzufrischen, lernte Brushmarker und Luna kennen. Gemeinsam mit unserem Gast gingen wir auf Wanderschaft. Rund um den legendären Cirque de Navacelles befinden sich einige Wanderwege und dank Komootine gelang die Planung. Nach 10 Jahren Leben in Frankreich erkundeten wir nun die Gegend im Quellgebiet der Vis und wurden nicht enttäuscht! Der mehr als 400 Höhenmeter zählende Aufstieg bereitete keinerlei Schwierigkeiten. Das Picknick am Rande des verwilderten Flusstales der Vis gab zu vielerlei Spekulationen Anlass. Die sehr gut erhaltene Mühlenruine am Wasserfall der Flussquelle war ebenso eine Überraschung wie ein Smalltalk mit einem kurenden, französischen Rentner. Alles im allen war es ein Highlight, in dieser besonderen Gegend zu wandern. Die alten Anekdoten sorgten noch immer für Lacher und wir waren sicherlich nicht das letzte Mal am wunderschönen, beeindruckenden Cirque de Navacelles. 🙂

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Altersgerechte Wanderung

Sonne war angesagt, anfangs noch mit Hochnebel. In der Tat sah der morgendliche Teil des Wegs aus wie im Altweibersommer. Apropos « alt » – dies sollte meine letzte Wanderung mit 55 werden, denn mein Geburtstag steht vor der Tür [eifrig mit dem Zaunpfahl wink]. Auch Birgit zählt einen Lenz mehr. Also sollte es heute eine altersgerechte Wanderung werden… 😉
Der erste Wegabschnitt lockte mit schönen Orchideen und sanfter Steigung hinauf zum alten Kastell, das sich in Privatbesitz befindet. Was macht man nur mit solch einer Ruine? Haftet man, wenn etwas passiert? Ösen am Rande des Areals ließen erahnen, dass gelegentlich Kletterer ihr Glück versuchen. Der zweite Wegabschnitt führte hinab zum Fluss Crieulon, der sich Dank einer Talsperre zu einem kleinen See angestaut hat. Das Wasser sah allerdings etwas trüb aus, so dass das avisierte Jungbrunnenbad leider ausfallen musste. Also müssen wir es vorerst bei weiteren altersgerechten Wanderungen belassen. 😮

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Sanfte Frühlingswanderung

Für den heutigen Sonntag war endlich sonniges Wetter vorhergesagt! Gestern Abend planten Ralf und ich daher einige Wanderungen, von denen wir heute morgen eine auswählten: die Besteigung des Mont Haut in der Nähe von Montoulieu, einem kleinen Örtchen unweit von Montpellier. Wir erreichten den Ausgangspunkt nach knapp 45′ Autofahrt, parkten auf einer Wiese und liefen einen bequemen Forstweg entlang. Der Aufstieg zum Gipfel war später dann ganz nach meinem Geschmack: kraxeln, kraxeln, kraxeln. 🙂 Herrliche Blicke zu den Cevennen und zum Meer, zu den Serannen und zum Pic Saint-Loup sowie variationsreiche Vogelstimmenkonzerte bestimmten einen großen Teil der Wanderung. Picknick mit Aussicht, teilweise heftige Windböen und tanzende Schmetterlinge sind ebenso bemerkenswert. Nach dem Durchqueren eines Weilers gelangten wir zum Auto zurück. Auf dem Balkon gab’s später Kaffee im Blumengarten. 🙂

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Berliner Frühjahrsbesuch – Teil 2: Paris

Nachdem wir einige Tage im Süden Frankreichs auf Tour waren, fuhren wir mit dem TGV in die französische Hauptstadt Paris. Ralfs Eltern hatten bisher keine Gelegenheit, Eiffelturm & Co. einen Besuch abzustatten. Über AirBnB mieteten wir eine Wohnung im Stadtteil Saint-Denis. Die gleichnamige Metrostation sowie die Bushaltestelle diverser Stadtrundfahrtlinien waren nur wenige Meter entfernt. In der Wohnung konnten wir uns Essen zubereiten, ausruhen, diskutieren, Karten spielen usw. Morgens holte Ralf frisches Baguette und Croissants vom Bäcker zur Stärkung. Abends gab’s Bierchen oder ein Gläschen Rotwein. Wettermäßig hatten wir ebenfalls Glück und die Sonne schien für uns! Am 1. Maifeiertag begleiteten wir die beiden Reiselustigen zum Flughafen Orly; von dort flogen wir jeder in unsere Heimat zurück. Eine harmonische, aufregende, erlebnisreiche Woche war vergangen, an die wir uns gern erinnern werden!

1. Tag – Rundfahrt mit Bus und Boot

2. Tag – Montmartre

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Berliner Frühjahrsbesuch – Teil 1: Montpellier

Ende April begrüßten wir erneut Gäste aus Deutschland: Horst und Margot, Ralfs Eltern, weilten eine Woche bei uns. Sie folgten unserer Einladung anlässlich eines runden Geburtstages sowie ihrer Diamantenen Hochzeit, die sie im Januar diesen Jahres begingen. Ralf holte sein Elternpaar nach dem Direktflug von Berlin nach Marseille mit dem Auto ab. Leider war das kleine Dörfchen Miramas-le-Vieux hoffnungslos überlaufen, so dass Plan B herhalten musste: marktfrische Erdbeeren am Wegesrand.

Das Wetter gestaltete sich während ihres Aufenthaltes wechselhaft, aber immer so, dass wir etwas unternehmen konnten. Da ich am WE ihrer Ankunft Dienst hatte, organisierte Ralf am Sonntag eine Stadtrundfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln quer durch Montpellier und seine Umgebung. Dabei kam es zu interessanten und lustigen Begegnungen, von denen mir am Abend eifrig berichtet wurde.

Den sonnigen Nachmittag am Montag, den 24. April, nutzten wir für einen Spaziergang um den See im Vorort Le Crès. Nach einem üppigen Spargelessen zu Mittag kam die Bewegung an der frischen Luft gerade recht! Der See war gut gefüllt, so dass die Insel wieder inselgemäß von Wasser umspült war. Die schwimmenden Federbällchen entpuppten sich als winzige, wohl gerade erst geschlüpfte Entenküken. 🙂 Lange saßen wir auf einer Bank und beobachteten das Treiben auf dem See sowie auf den Spazierwegen.

Am Dienstag, den 25. April, fuhren wir ins Tal der Ardèche und besichtigten den Ort Aiguèze. Er gehört zu den sog. schönsten Dörfern Frankreichs. Von dem Pfad hinter der Stadtmauer hatten wir bereits einen schönen Blick über das Flusstal. Nach einem schmackhaften Mittagsmahl – Kalbsschnitzel sowie Steak haché – ging es auf Fahrt zum Felsenbogen, der stets viele Besucher anlockt. Noch war Vorsaison und wir fanden bequem Parkplätze sowie Möglichkeiten zum Spazieren gehen.

Am Mittwoch, den 26. April, stürmte und regnete es zeitweise. Wir machten uns dennoch auf den Weg nach Sète, denn dies war ein langgehegter Wunschort von Horst. Von der Bergkuppe aus bestaunten wir das Umland, besuchten die Kapelle und fanden abseits des einsetzenden Touristentrubels ein nettes Plätzchen im Restaurant am Museum der Künste zum Essen. Anschließend erlaubten sonnige Abschnitte einen kurzen Strandbesuch, bevor wir über Beziers heimfuhren. Der anvisierte Besuch der Schleusentreppe musste ausfallen, da das Areal völlig umgebaut wird. Wegen der Bauarbeiten ist der Zugang noch bis Juli 2017 geschlossen. Ralf zeigte seine Fahrkünste und beförderte uns über einen Geheimweg zum Infoplatz. 🙂 Da wir die Tour nicht aufgezeichnet haben, gibt es vorerst keine Fotos davon. Wir arbeiten daran und hoffen, demnächst wieder Galerien erstellen zu können!

Donnerstag, den 27. April, gratulierten wir Margot zunächst zu ihrem Geburtstag und Ralf kochte das Geburtstagsessen – Lachs mit Fenchelgemüse – in der heimischen Küche. Pünktlich zur Spaziergangszeit kam die Sonne und erlaubte das Flanieren auf der Promenade des Küstenortes Le Grau-du-Roi. Schiffe anschauen, Kinder beobachten und den Wind im Haar – ein schöner Nachmittag am Mittelmeer wurde dies. Zuletzt kaufte Margot kleine Mitbringsel und wir schlenderten durch die alten Gassen. Am Abend führten wir das am Vorabend begonnene Kartenturnier weiter, aus dem Horst als Sieger hervorging!

Das darauf folgenden Wochenende verlebten wir in Paris, von wo aus jeder wieder in sein Heim flog. Wir haben viel gelacht, Karten gespielt, Geschichten aus der Vergangenheit zum besten gegeben und einfach eine gute Zeit zusammen gehabt.

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Osterwochenende am Flüsschen Orb – Tag 3 / Montag

Gut ausgeschlafen packten wir unsere Sachen, frühstückten, plauschten noch etwas mit unserer Gastgeberin und fuhren dann durch bergiges Land nach Roquebrun. Dieser Ort ist bekannt für la fête du mimosa – das Mimosenfest im zeitigen Frühjahr. Schnell fanden wir einen Parkplatz und wechselten auf einer Bank mit Flussblick und Blauregenüberdachung das Schuhwerk. Der Wind hatte sich komplett gelegt; es wurde ein heißer Tag mit Sonnenbrandgefahr. Unser Tagesziel war die Kapelle Saint-Etienne, von wo aus man einen 360° Rundumblick bis zum Meer hat. Schwierig erwies sich wieder einmal, den korrekten Einstieg zur Wanderung zu finden. Mehrmals verglichen wir Karte, Komootine und die Örtlichkeiten, bis wir auf dem richtigen Wanderstieg waren. Froh entdeckten wir die blauen Striche und schwitzten dann auch beträchtlich. Mehrere Trinkpausen waren nötig, bis wir an der Kapelle ankamen. Hier wurden wir mit einem perfekten Platz auf Felsen belont und machten eine längere Pause. Der Abstieg zog sich hin, war oft steinig und lag unter der sengenden Sonne. Die Ralf-Buvette am alten Steinbruch kam da gerade recht. Ebenso der Sitz im Olivenbaum. Nach einer weiteren Stunde kam Roquebrun in Sicht und gegen 15 Uhr waren wir am Auto. Beide verspürten wir keine große Lust auf Ortsbesichtigung und verschoben dies auf einen späteren Zeitpunkt. Da Montpellier nur anderthalb Autostunden entfernt ist, liegt ein erneuter Besuch durchaus im Bereich des Möglichen.

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Osterwochenende am Flüsschen Orb – Tag 2 / Sonntag

Der Osterhase war durch das geöffnete Fenster auch zu uns herein geschlüpft und brachte kleine Überraschungen. Der 3-jährige Herbergssohn Mathéo erzählte uns beim Frühstück aufgeregt von der Eiersuche am Vortag im elterlichen Garten und wurde immer zutraulicher. Nach dem gemütlichen petit déjeuner starteten wir direkt von der Haustür in den sonnigen, aber noch immer recht stürmischen Tag. Am Dorfausgang folgten wir munter schwatzend einer Fahrstraße, die dann zu unserer Überraschung im Nichts an einer Hausruine endete! Stimmt, Wandermarkierungen hatten wir keine gesehen, aber der Aufstieg war doch so logisch! Uns blieb nichts weiter übrig als umzukehren und erneut Anlauf zu nehmen. Diesmal achteten wir beide genau auf die blauen Striche und Steinmännchen. Wir querten den Hameau La Treille und stiegen bis zu einer verlassenen und sehr heruntergekommenden Taubenzuchtstation hinauf. Ich hielt unterwegs eine Osterpredigt auf einem Jagdsitz und eine semi-charmante Dame machte uns auf ihren unbeschilderten Privatweg aufmerksam. Wir hatten ihn auf der Suche nach einem Picknickplatz eingeschlagen. Nachdem wir dies erklärt hatten, zeigte sie uns beruhigt ein Wiesenplätzchen auf ihrem Grundstück, wo wir speisen durften. Danach kamen wir gut voran und am Ende des Tages zeigte uns Komootine ein beachtliches Wanderergebnis. Der Abend klang gemütlich mit Terrassenessen, Lesen und Kartenspiel aus.

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Osterwochenende am Flüsschen Orb – Anreise Samstag

Das diesjährige Osterfest verbrachten wir kurzentschlossen in Berlin, pardon in Berlou im Nationalpark Haut-Languedoc. In unmittelbarer Nähe schlängelt sich der Orb durchs bergige Gelände und dank des schönen Frühlingswetters blühten u.a. Ginster, Orchideen und Zistrosen. Das Ferienzimmer mit Frühstück – kontinental und lecker – hatte Ralf sozusagen in letzter Minute gebucht. Die Eigentümerin baute es mit ihrem Mann in einem Gebäude eines ehemaligen Weingutes aus. Wir hatten eine kleine Terrasse für ein Abendpicknick, zum Lesen, morgens Vogelgesang sowie eine üppige Blütenpracht in Form von Flieder, Jasmin und Robinie zum perfekten Ausspannen zu unserer Verfügung.

Die erste Wanderung zum Angewöhnen machten wir auf dem Wege zur Unterkunft bei Vieussan, einem pittoresquen Dörfchen. Durch Obstanbaugebiet – Aprikosen und Kirschen – dann entlang Oberkante Flusstal zog sich der Weg ca. 250 Meter hinauf. Weiter ging es durch Weinfelder, wobei ein recht kühler Nordwind ein längeres Picknick im Freien verhinderte. Kurz ruhten und stärkten wir uns am Flussufer des Orb. Zum Abschluss kraxelten wir die Dorfstraßen von Vieussan zur Turmruine empor und entdeckten einige sympathisch anmutende Gîtes. Telefon und Mailadressen wurden festgehalten; man weiß ja nie! Gemütlich fuhren wir dann nach Berlou und abends verkosteten wir die regionale Küche im Restaurant Faitout vor Ort.

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Steiler, steiniger Auftakt

Schon seit Wochen fieberte ich dem Auftakt der Wandersaison entgegen, denn an meinen letzten arbeitsfreien WE regnete es permanent. Nun war endlich Sonne angesagt für Samstag und Sonntag. Nach dem von Kultur (Spargelessen, Ausstellungsbesuch, Theatervorstellung, Kartenspiel) geprägten Samstag, sollte es am Sonntag endgültig auf die Piste gehen. Mein Liebster hatte zwar 600 Hm angekündigt und gemeint, dass die Gegend wohl steinig sein würde, aber das wahre Ausmaß konnte er nicht erahnen! Nie wieder will ich so eine (An)wanderung machen!, jammerte ich beim zweiten steilen Aufstieg mitten durchs Gelände. Zum Glück hatten fleißige Wanderfreunde regelmäßig gelbe Zeichen an die Bäume gemalt, ansonsten wären wir wohl noch immer unterwegs 😉 Aber wir haben es geschafft und spüren heute unsere Muskeln. Auf dem letzten Abschnitt legte ich noch einen heftigen Fliegersturz aufs Knie hin und bin nun leicht lädiert. Meine Lieblingswanderhose ist endgültig zerstört, doch sie bewahrte mein Knie vor schlimmeren Verletzungen! Dafür bin ich wirklich dankbar! Am Osterwochendende soll es angenehmer und charmanter werden in der Gegend von Olargues! On verra!

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Entdeckungen via Vélo

Mein Liebster fragte mich heute morgen beim Abschied: Hast du was spezielles vor an deinem freien Tag? Ich antwortete: Auf jeden Fall rausgehn, evtl. Fahrrad fahren und es mir gut gehen lassen! Gegen 10 Uhr startete ich gut gelaunt mit meiner generalüberholten Rita. Zunächst wollte ich nur Brot kaufen und einen Brief einstecken, aber dann radelte ich beinahe automatisch nach Pompignane, über den Fluss le Lez und landete vor dem Rathaus. Ich hatte von einer Ausstellung zum Schicksal der Roma und Sinti im Foyer der Mairie gelesen und nun schaute ich sie mir an. Außerdem betrachtete ich die Porträts des ehemaligen Präfekten Montpelliers George Frêche, der vor 40 Jahren zum ersten Mal zum Bürgermeister gewählt wurde. Seinen Ideen, seinem Engagement und seinem Temperament hat die Metropole Montpellier einiges zu verdanken. Zwar beschlich mich kurz der Gedanke an Personenkult, aber er hat nun mal wirklich sehr viel getan, dass Montpellier so beliebt ist und viele Menschen hier leben wollen – siehe Foto Antigone!

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