Heiße Tage in Florida

Eine Dienstreise sollte mich für eine Woche nach Florida führen, um dort auf der 7. Xanthomonas Genomik-Tagung einen Vortrag zu halten. Um mich auf die Tagung einzustimmen und der langen Reise noch etwas Urlaubsfeeling abzugewinnen, flog ich schon ein paar Tage im voraus. Doch der erste Flug wurde seitens AirFrance abgesagt und alles verschob sich um einen Tag. In Florida angekommen, erwartete mich Jonathan in einem knallroten Chevrolet Camaro Convertible! Eine Nacht verbrachten wir im Marriott Tampa Westshore-Hotel, um tags darauf zu einem komfortablen AirBnB in der Nähe von Orlando zu fahren. Inzwischen war es Mittagszeit und wir wurden im Fresh Kitchen fündig, wo man sich aus verschiedenen Komponenten selbst ein Menü zusammenstellen kann.
Jonathan hatte ein paar Ausflüge geplant. Am Samstag fuhren wir zum Kolokee Trail, einem knapp 9 km langen Rundweg durch subtropische Vegetation in Gesellschaft von Alligatoren. 😮 Und wirklich bekamen wir eines dieser Reptile zu Gesicht – allerdings in gebührender Entfernung. Nach einem kleine Snack machten wir uns auf den Rückweg, als es zu donnern anfing. Das Gewitter kam rasch näher und bald standen wir mittendrin. Welche Bäume sollte man meiden, welche nicht? Wer weiß das schon, wenn keine Buchen, Linden oder Eichen um einen herum stehen, sondern lauter subtropisches Gewächs?! Es half alles nichts, wir beschleunigten unsere Schritte und klitschnass kamen wir am Auto an. Es brauchte Tage, bis die Schuhe wieder trocken waren…

Am nächsten Morgen hatten wir uns mit einer Freundin von Jonathan, Emily, die er aus seiner Zeit in Montpellier kannte, verabredet. Sie hatte einen Ausflug zum Split Oak Trail vorgeschlagen, den wir aufgrund der vorhergesagten Hitze auf die Vormittagsstunden legten. Acht Kilometer führten uns durch Wälder und an zwei Seen vorbei, die mich an die Umgebung von Berlin erinnerten. Wir fanden den Split Oak – eine mächtige, vom Blitz geteilte Eiche. Emily erzählte von ihrer Arbeit als Sprachtherapeutin und wir versuchten, ihr unsere Projekte zu erläutern. Anschließend fuhren wir zurück nach Orlando, aßen bei den Hungry Pants frisch zubereitete Menüs und besuchten danach eine Gedenkstätte am Pulse Nachtclub, wo sich vor genau sechs Jahren ein Massaker ereignet hatte. Da ich mich seit meiner Ankunft etwas erkältet fühlte – meiner Ansicht nach eine Folge des eiskalt klimatisierten Langstreckenflugs – testete ich mich vorsichtshalber auf Covid. Oh Schreck, der Test war positiv!

Montag fuhren wir bei 100 Grad (Fahrenheit -> knapp 38 Grad Celsius) nach Clearwater Beach, wo wir im Sheraton-Hotel eincheckten. Jonathan war inzwischen auch positiv. So meldeten wir uns von der Konferenz ab und verbrachten die meiste Zeit der folgenden vier Tage in unseren Hotelzimmern. Da wir aber das Auto noch für einen weiteren Tag ausleihen konnten, unternahmen wir einen letzten gemeinsame Ausflug und fuhren zum John Chestnut Sr. Park. Dort führte ein schöner Rundweg über sumpfiges Gelände; auch vor Alligatoren wurde wieder gewarnt. Aber wir sahen nur unzähligen Eichhörnchen, verschiedene bunte Vöglein und eine größere Schildkröte, die im Wasser schwamm.

Die Tage im Hotel zogen sich hin. Leider konnte ich die Tagung nicht online verfolgen. Nur meinen eigenen Vortrag durfte ich per Zoom halten, doch leider sah ich keinen der im Saale Anwesenden. Einen Morgen nutzte ich für einen Spaziergang in der Nähe des Hotels, den ich « Lost Paradise » taufte. Das verlorene Paradies, denn die Zivilisation hat sich auf den Stränden breitgemacht und wartete auf geldträchtige Touristen, die in der Sonne ihre Zeit totschlagen wollten. Vom Ufer eines breiten Kanals, der zwei der benachbarten Inseln voreinander trennte, sah ich ein riesiges Tier unter der Wasseroberfläche entlanggleiten. Es sah aus wie eine seeehr große Robbe, ca. 2,5 Meter lang. Vielleicht eine Seekuh?

Am Freitag ging meine Zeit in Florida zu Ende. Wie schon die Anreise entpuppte sich auch der Rückflug als Albtraum. Der erste Flug war verspätet, der zweite abgesagt… AirFrance bot mir einen Flug drei (!) Tage später an. Doch was sollte ich in New York? Wo schlafen, wovon leben? Der Service der großen Fluggesellschaften ist inzwischen am Nullpunkt angelangt. « Glücklicherweise » bot mit Delta Airlines einen Ersatzflug für den nächsten Tag an, nachdem ich nachts von 1 bis 5 Uhr am Serviceschalter ausgeharrt hatte. Nach schlafloser Nacht in New York bestieg ich abends den Flieger nach Paris, der wiederum verspätet war, so dass ich den Anschluss nach Montpellier verpasste. Da ich nicht noch eine schlaflose Nacht auf einem Flugplatz verbringen wollte – wie von AirFrance vorgeschlagen – sprintete ich zum Taxi und nahm den nächsten Zug nach Montpellier. Erschöpft, aber glücklich fiel ich am Abend in die Arme meiner Liebsten. 🙂

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Deutschlandurlaub 2022: Dritte Woche

Etappenwanderung im Schwarzwald auf dem Alb- und dem Wolfssteig

1. Etappe: Waldshut-Albbruck-Görwihl

Am letzten Maitag begann nach einem ausgiebigen Frühstück unser Wanderabenteuer, welches ich mir seit langem gewünscht und von Ralf organisiert wurde. Unser Auto und überflüssiges Gepäck konnten wir in der Tiefgarage des Hotels « Waldshuter Hof » während der Wandertage stehen lassen. Das war sehr komfortabel!
In der Fußgängerzone erwachte das Leben. Wir kauften noch Proviant und begaben uns dann zum Bahnhof von Waldshut. Der Albsteig nimmt in Albbruck seinen Anfang. Wir stiegen in den Zug um 9h16 und konnten bereits 9h30 in Richtung Görwihl, unserem Tagesziel, losgehen .
Lebhaftes Vogelgezwitscher begleitete uns. Zahlreiche Utkieks – Ausblicke von Felsen (Peterkanzel, Kaiberfelsen) über die Landschaft sowie eine offene Kirche in Tiefensee gehörten neben dem Höllbachwasserfall (8m50 Höhe) und dem Zufluss des Höllbachs in die Alb zu den Höhepunkten des Tages. Wir registrierten allerdings zahlreiche umgefallene sowie abgestorbene Bäume und mussten desöfteren auf zerfahrenen Wegen stolpieren – dies zeugte von Unwettern, unter denen der Schwarzwald zu leiden hatte.
Am Nachmittag erreichten wir das Hotel « Alde Hotz » und tatsächlich öffnete uns ein alter Griesgram die Tür. Drinnen schien die Zeit stehen geblieben zu sein, aber das Zimmer für eine Nacht war sauber und gemütlich. Der Alte Hotz eröffnete uns auch sogleich, dass es entgegen der Reservation kein Frühstück gäbe, ganz zu schweigen von Abendessen. So machten wir uns nach erfrischender Dusche auf in den Ort. Dort entdeckten wir sowohl einen Bäcker als auch ein Restaurant. In letzterem aßen wir leckeren Wildgulasch mit Spätzle und Rotkohl. Unter einem großen Baum nahe der Kirche, in deren Innerem ein Labyrinth auf den Boden aufgezeichnet war und die sehr farbenfrohe, bunte Fenster hat, stand ein grün gestrichener ausgedienter Kühlschrank. Er war in einen Bücherschrank umfunktioniert worden. Ralf nahm sich einen schmalen Band heraus und da der Tag noch jung war, las er ihn vollständig durch. 🙂
Nachdem den ganzen Tag die Sonne schien, gab es am Abend einen recht kräftigen Regenschauer.

2. Etappe: Görwihl-Klosterweiher

Zunächst hieß es, das Bäckerfrühstück zu testen und Picknick zu organisieren, was gut klappte. Bei idealem Wetter und frisch gestärkt begann der Tag mit einem Abstieg zum Höllbach. Im ständigen Auf und Ab liefen wir weiter bis zur Teufelsküche. Danach ging es über Blumenwiesen weiter auf sehr matschigen, ungepflegten Wegen. In Immeneich, wir lernten später, dass der Ortsname tatsächlich mit Immen/Bienen zu tun hat, machten wir eine Pause auf einer wunderbaren Relaxbank an der Kapelle. Anschließend bewältigten wir einen sehr steilen Anstieg; jeder in seinem Rhythmus. Bevor wir den Dachsberg erklommen, gab es ein Picknick am Waldrand an einer Alpenpanoramatafel. Inzwischen hatte sich der Himmel zugezogen und außer der Dampfsäule des Atomkraftwerkes bei Waldshut war nichts Besonderes am Horizont zu sehen. Wo sind denn die Alpen? Wir kamen an einem Mehrfamilienhaus mitten im Wald (wer baut hier so ein Haus?) vorbei und standen völlig unerwartet vor einem Tor. Nebenan auf der Weide standen ziemlich große Rinder… Was tun? Ein Verbots- oder Warnschild war nicht zu sehen. Wir beschlossen, hindurch zu gehen, und das erwies sich als richtig. Am Ende des Wiesenweges überstiegen wir einen Elektrozaun. Nun war es nicht mehr weit bis zum Klosterweiher. Als wir am Landgasthaus « Klosterweiherhof » ankamen, begann es zu regnen. Wir wurden sehr freundlich begrüßt und eingewiesen. Im kleinen, gemütlichen Wanderzimmer fanden wir sogar einen Wasserkocher vor und brühten erstmal einen Kaffee auf. Mit dem elektrischen Gerät war auch die Teeration für den nächsten Tag gesichert! Nach dem Duschen mussten wir einige Zecken entfernen, was Dank meiner Sanitätstasche kein Problem war.
Das Abendessen nahmen wir im Restaurant des Klosterweiherhofes ein: Ralf wählte Zanderkracherli im Bierteig und ich die Tagessuppe plus geräuchertes Forellenfilet mit Toast. Schmeckte alles sehr lecker. Ein Abendspaziergang am Klosterweiher vervollständigte diesen anstrengenden, aber schönen Wandertag!

3. Etappe: Klosterweiher-Albstausee-Höchenschwand

Unsere Tour startete mit der Querung des Ortes Wittenschwand. Überall blühte es wunderbar und mit dem heiteren Himmel über uns wanderten wir guter Dinge bis zum Bildsteinfelsen. Hier erfuhren wir einiges über die Zeidlerei, Bienen und Klotzbeuten. Vom Felsen liefen wir weiter über einige geröllige Wege bis zum Albstausee, wo wir uns ein Päuschen auf einer Relaxbank und später das Picknick am Ufer genehmigten. Meine Schultern beschwerten sich heute ziemlich regelmäßig über die Rucksacklast. Daraufhin suggerierte ich meinem Liebsten für die nächste Mehrtageswanderung einen Gepäcktransfer. 🙂 Nach den ausgiebigen Ruhezeiten machten wir uns mit neuer Kraft an die Umrundung des Stausees und balancierten auch über einen Bach, ach, und da strauchelte ich, versuchte das Gleichgewicht zu halten… aber die Schwerkraft und die Sorge ums Handy waren größer: Ich klatschte rein ins Nass! Irgendwie brachte ich es fertig, mich schnell wieder aufzurappeln und da es nur Wasser war, konnte ich meinen Weg, fluchend zwar, fortsetzen. Die Kleidung von Käferchen Tollpatsch trocknete schnell. Über eine lange Holzbrücke kamen wir zum Waldrand. Der Aufstieg des Tages auf schönem weichen Waldboden begann sogleich. Eine Regenhusche brachte uns dazu, die Regensachen anzulegen. Endlich kam Höchenschwand in Sicht und wir bezogen ein großes Zimmer mit Balkon im Hotel « Cortina ». Nach der obligatorischen Dusche mit Zeckensuche unternahmen wir einen ausgedehnten Rundgang durch den Kurort. Wir landeten in einem Café und schlemmerten Törtchen sowie Milchkaffee. Bis zum italienisches Abendessen lasen wir auf dem Balkon und ordneten unsere Sachen für den nächsten Tag.

4. Etappe: Höchenschwand – Waldshut

Unsere letzte Etappe war auch die Längste: 22km und 1050 Höhenmeter bzw. Abwärtsmeter und auch nochmal 380m in die Höhe! Ich gestehe, dass ich ganz schönen Respekt davor hatte, aber wir bewältigten die Wanderung ohne Probleme! Wir sind in Form!
Durch den Kurpark gelangten wir am Morgen zum Wolfssteig, denn den Albsteig verließen wir nun. Er führt ja weiter bis zum Feldberg und zurück nach St. Blasien, aber das heben wir uns für später mal auf.
Während wir so guter Dinge durch den Morgen spazierten, öffnete sich plötzlich vor uns das Schweizer Alpenpanorama! Das war sehr beeindruckend! Wir versuchten es im Foto festzuhalten, aber das war schwierig.
Der Wolfspfad ist über lange Zeit ein wunderschöner Single Trail und hält allerlei Animationen/Informationen für Familien mit Kindern und andere neugierige Wanderer bereit. An der Dumrighütte fanden wir ein Märchenbuch, einen Sandkasten mit Tierspurstempeln und mehrere Bänke zum Ausruhen. Nun ging der Wolfssteig in den Wolfspfad am Wolfsbach über. Wieder begegneten wir keinem Menschen! Ein kürzerer Aufstieg nach Nöggenschwiel brachte uns zum Schwitzen. Da kam die Wasserfontäne zum Erfrischen gerade recht! Inzwischen zogen dunkle Wolken auf, Gewitter drohte. Auch da hatten wir Glück, denn just am Wegesrand stand die Heubachkapelle und bot uns Schutz, bis sich die Wetterlage beruhigt hatte. Immer wieder regnete es. Jedoch zögerten wir, unsere Regenkleidung anzuziehen. Zudem verspürten wir langsam auch Hunger. Wir hofften auf ein trockenes Plätzchen und wirklich kamen wir zu einer Bank vor einem großen Holzreservoir. Aber kaum hatten wir uns nieder gelassen, tropfte es schon wieder los. Wir bauten uns ein kleines Dach und ließen uns die Wurstsemmeln trotz allem schmecken. Ein Reh beobachtete uns – oder beobachteten wir es?
Frisch gestärkt begaben wir uns zum hoffentlich letzten Aufstieg des Tages. Ralf hatte etwas Vorsprung, als ein Autofahrer hielt und mir eine Mitfahrgelegenheit anbot; ich hatte ihm wohl leid getan. 😉
Oh! Was war das? Ein Kirschbaum mit dunkelroten Früchten! Waren sie schon reif? Und ob! Wir labten uns daran, bevor wir im strömenden Regen auf einem Teersträßchen bis zum Wildparkgehege bei Waldshut wanderten. Der Wanderweg führte mitten durch den Park, wie wir nach einigem hin und her bemerkten. Nachdem wir verschiedene Treppensteige getippelt waren, erreichten wir gegen 17h15 glücklich und auch geschafft das Hotel « Waldshuter Hof »! Hier genehmigten wir uns am Abend das 3-Gänge-Menü und einen Grappa Nonino sowie Walnussgeist – oder war es doch eher Himbeergeist? Egal!
Das Wanderabenteuer war zu Ende. Auf uns wartete das Abenteuer Heimreise. Wir hatten weder den Beginn der Pfingstferien in Deutschland noch das Urlaubsziel Frankreich in Betracht gezogen und waren umso erstaunter, dass wir 1,5h im Stau an der Mautstelle in Mulhouse stehen mussten, um 2,90 Euro Maut zu entrichten! C’est fou! Das ist verrückt!

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Deutschlandurlaub 2022: Zweite Woche

Mit den Jüngsten in Nossentin

Endlich! In diesem Frühjahr konnten wir mit unseren beiden jüngsten Enkelmädchen ein paar gemeinsame Ferientage verbringen. Als Ziel hatten wir die Mecklenburger Seenplatte, genauer den Ort Nossentin am Fleesensee gewählt. Nach der Mittagspause in Neuruppin, wo wir riesige Pizzen versuchten zu verspeisen (die Reste wurden freundlichst eingepackt und dienten für zwei weitere Imbisse), bezogen wir unser Quartier auf dem Hof der Familie B. Zwei Mädchen waren dort zu Hause und sie freundeten sich schnell mit unseren beiden an. So gab es bspw. einen gemeinsamen lustigen Spieleabend mit Hut-auf-Hut und das Kaninchen Pünktchen wurde ebenfalls verwöhnt. Das Wetter war durchwachsen, teilweise recht kühl, aber dank guter Kleidung blieb das Nebensache. Wir machten Spaziergänge zum See, sammelten Schnecken, Federn und mehr, die Mädchen tauften ihre neuen Gummistiefel und hatten viel Spaß auf diversen Spielplätzen.

Wir unternahmen eine Fahrt mit dem Schiff « Diana » von Waren/Müritz aus und fuhren mit dem Bus vom Bolter Kanal aus wieder zurück. Auf dem Schiff gab es Leckereien und eine Malsession, um uns die Zeit zu verkürzen. Aber Spielplatz geht immer – selbst im Regen. 🙂
Ein weiterer Ausflug führte uns in den Affenpark, wo wir hautnah die putzigen Gesellen beobachten konnten. Vor dem Gelände des Parks befindet sich eine Sommerrodelbahn, die ebenfalls von uns genutzt wurde. Die letzte Fahrt machten wir etwas später kurz vor unserer Abreise; sozusagen als würdigen Abschluss der Ferienwoche.
Auch dem nahe gelegenen Wisentgehege statteten wir einen Besuch ab. Oma, was sind Wis Enten? Kindermund, beim Lesen über die Wisente(n)! Wir beobachteten die beeindruckenden Tiere bei der Fütterung und lasen die interessanten Erklärungen in einer Ausstellung. Ein gläserner Ameisenhaufen fesselte ebenso die Aufmerksamkeit unserer Kleinen wie die im Schatten liegenden Hirsche, die durch ein Fernrohr beobachtet werden konnten. Der Hit war allerdings der große Kletterspielplatz! Gefühlt stundenlang kletterten, schaukelten und spielten wir dort.
Neben den Aktivitäten im Freien bastelten und malten wir auch gern. So entstanden kleine Aquarelle und das Schattentheater « Peter und der Wolf ». Dies wurde für mich als Ehrengast von den Mädchen und Ralf am letzten Abend uraufgeführt!
Zu schnell verging die Zeit, aber es gab ja noch die Rückfahrt. Wie gesagt, wir fuhren ein letztes Mal mit der Sommerrodelbahn und hielten in Ferch an, um dort im Strandpavillon zu essen. Nach einem Zwischenstopp in Piesteritz bei den Urgroßeltern brachten wir die Mädchen zu ihren Eltern und verabschiedeten uns, nicht wissend, wann wir uns das nächste Mal sehen würden.

Ein Wochenende in Dannigkow

Das letzte Maiwochenende verbrachten wir bei Christian und seiner Familie in Dannigkow. Es gab selbst belegte Pizza und abends Popcorn – ebenfalls selbst gemacht in einem lustigen Gerät, das mich sehr zum Lachen brachte. Wie verabredet fuhren wir mit den Fahrrädern zum Pretziner Wehr, was ich mir schon lange gewünscht hatte. Die zweite Tour am Sonntag zur Klusenbrücke musste wegen zu starkem Wind leider abgebrochen werden. Wir lernten das neue Familienmitglied Odin kennen und versuchten unsere Fahrkünste am Traktorsimulator zu testen.
Ina kochte eine leckere Jägerpfanne und wir plauderten noch lange mit ihr am Sonntagabend. Am kommenden Morgen brachen wir zur letzten Etappe in den Schwarzwald auf.

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Deutschlandurlaub 2022: Erste Woche

Erste Station: Berlin und Wittenberg

Am Samstag, den 14. Mai, starteten wir in unseren diesjährigen Frühlingsurlaub. Mehrere Stationen in Deutschland waren geplant: Wittenberg, Berlin, Nossentin, Dannigkow und der Schwarzwald. Leider erreichte uns auf unserem Zwischenstopp in Bretzfeld die traurige Nachricht vom plötzlichen Ableben meiner Mutti. Daraufhin passten wir die Reisepläne an und ich fuhr direkt nach Berlin, um meinem Vati in dieser schweren Zeit zur Seite zu stehen und auch, um meinem Bruder und meiner Schwägerin ein wenig von der Last zu nehmen, die dieses Ereignis mit sich brachte. Birgit wiederum fuhr wie geplant zunächst zu ihren Eltern und beging unseren 10. Hochzeitstag im kleineren Familienkreise am Ort unserer Eheschließung.
Am Donnerstag, den 19. Mai, verabredeten wir uns am Seddiner See. Birgit und ihr Bruder kamen aus Wittenberg, während ich mich von Berlin aus auf den Weg machte. Bei Kaffee und Kuchen verbrachten wir ein wenig Zeit am See, bevor Birgit und ich uns gemeinsam auf den Weg ins Hotel nach Berlin machten. Nach einem Spaziergang durchs angrenzende Wohngebiet mit dem schönen Holländerviertel und dem Weißen See genossen wir zum Abend die obligatorische Currywurst im Biergarten des Werner-Klemke-Parks.
Zu meinem Geburtstag durfte ich zunächst die Geschenke auspacken, bevor wir meinen Vati abholten und zu dritt zum Straussee fuhren. Dort hatte ich im Restaurant & Tagungszentrum « Am Fischerkietz » einen Tisch reserviert. Zu unserer Verwunderung fand dort aber eine geschlossene Veranstaltung statt. Wie sich herausstellte, waren wir die geschlossene Veranstaltung! 🙂 Auf der Terrasse über dem Straussee genossen wir leckeren Spargelsalat, Hecht an Gemüse sowie Forelle auf Schmorgurken und Bärlauchgnocchi zum Hauptgang. Zum Abend hatte ich Plätze im Konzerthaus am Gendarmenmarkt reserviert, wo wir abwechslungsreiche Klavierstücke von Alexander Skrjabin zu hören bekamen. Zuvor stärkten wir uns bei gebackenem Fenchel and Crème brûlée im Restaurant im Französischen Dom – Birgit verwirrte den Kellner mit der Frage nach « une table pour deux, svp »… 🙂
Der Samstag stand ganz im Zeichen neuer Entdeckungen in Berlin. Mit der U-Bahn fuhren wir bis zur Bülowstraße, wo wir ins Kleine Grosz-Museum wollten. Leider hatten wir kein Zeitfensterticket und mussten daher den Besuch auf später verschieben. Entlang des Landwehrkanals und vorbei am Berliner Zoo trugen uns unsere Füße zum Museum für Fotografie, wo wir uns eine Ausstellung von Candida Höfer anschauten. Danach labten wir uns an süßem Cheesecake im Amerika-Haus. Ein Outdoor-Einkauf in der Schillingstraße und Burger & Bier im Restaurant « Parkstern » in Weißensee rundeten diesen schönen Tag ab. 🙂
Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Familie. Mein Vati, mein Bruder mit Frau, Birgit und ich trafen sich am Müggelsee im Restaurant « Domaines », um nochmals meinen Geburtstag zu feiern. Anschließend fuhren wir in den Garten in Herzfelde, wo wir gemütlich den Nachmittag bei Kaffee und Kuchen verbrachten. Mit einer Bretzel auf dem Hotelbalkon klang auch dieser schöne Tag aus, bevor wir uns tags darauf auf dem Weg nach Nudersdorf machten, um unsere jüngsten Enkelkinder abzuholen.

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Geburtstagsbesorgungen

Ja, was man so alles auf der Suche nach ein paar Geburtstagsüberraschungen finden kann! Ziel war die Markthalle, um mich vom Gemüseangebot für ein kleines Abendmenü inspirieren zu lassen und um leckeren französischen Käse zu erstehen. Außerdem wollten noch zwei kleine Himbeertörtchen und eine Baguette (ja ja, Baguette ist weiblich!) besorgt werden. Aber wie die Füße so wollten, zog es mich mal wieder durch die Gassen von Montpellier auf der Suche nach neuen Graffitis. Diesmal gab’s sogar noch weise und anregende Sprüche dazu, so von Aristoteles, Kasimir Malewitsch und Philippe Petit. Welche illustre Versammlung!

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Sonne, Geröll und Sandsäcke

Heute, am Tag der Arbeit, gab es für uns die vorerst letzte Möglichkeit, für die Rucksackwanderung durch den Schwarzwald zu trainieren. Ich schlug zur Erhöhung des sportlichen Aspekts vor, die Sandsäcke, die uns sonst als Türstopper dienen, ins Gepäck zu nehmen. Dadurch erhöhte sich der Schwierigkeitsgrad, jedoch kamen wir so den tatsächlichen Gewichten unserer Rucksäcke näher. Ralf hatte 4 kg, ich knapp 2 kg Zusatzladung. Am Ende dieses Tages waren wir uns sicher, dass wir unser Vorhaben, vier Tage auf dem Alb- und Wolfssteig zu laufen, schaffen würden!
Nach dem Frühstück fuhren wir nach Brissac in der Nähe vom Tal des Hérault. Zu Beginn wurden wir von einer gepflegten, frühlingsgrünen Parkanlage sowie einer interessanten Kirche überrascht. Hier möchte ich mal picknicken!
Bald darauf ging es zügig bergan und die steinigen Wege sollten uns die ganze Zeit über begleiten! Wer hat nur all das Geröll hier verteilt? Meine Füße taten trotz fester Wanderschuhe ziemlich weh, aber nach der Wanderdusche war alles halb so schlimm! Zweimal noch ging es hinauf, wobei der letzte Anstieg steil und kraxelig eine größere Herausforderung, besonders für Ralf mit seinem Zusatzgepäck, darstellte. Dann wurde erstmal pausiert, der Rundblick genossen und gespeist! Ausgeruht und mit neuen Kräften stolpierten wir zur Madonnenstatue und waren von ihrer Größe beeindruckt. Von dort ging es stetig hinab; wir folgten einem Kreuzweg und kamen an einem Hameau mit größerer Kirchenanlage an, dem Sanctuaire de Notre-Dame-du-Suc. Dort fand gerade eine Zeremonie ihr Ende und es waren viele Autos unterwegs. Wir konnten zum Glück Abkürzungen auf teilweise geröllfreien Wegen nutzen und kamen direkt am Schloß von Brissac vorbei. Nach ungefähr sieben Stunden war unser Sandsacktraining beendet. Wir waren glücklich und geschafft!

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Osterspaziergänge

Das Osterwochenende gehörte uns und unserem Plaisir. Am Samstag hatten wir eine schöne Fotoausstellung im Pavillon Populaire besucht. Raymond Depardon hatte die Zeit nach dem ersten Lockdown genutzt und in der Umgebung von Montpellier in den Gemeinden – Communes – fotografiert. Diese Bilder, die in den Departements Aveyron, Lozère, Gard und Hérault aufgenommen wurden, entstanden im Sommer 2020 in einem Gebiet, das einst durch eine Genehmigung zur Gas- und Erdölexploration, dem « Permis de Nant », bedroht war. Ach, so viele dieser Orte haben wir selbst schon in den vergangenen Jahren besucht!
Am Sonntag sollte sich zu dieser Liste ein weiterer Ort gesellen: Soubès. Auf dem Weg vom Cirque du Bout du Monde kamen wir dort schon einmal entlang und hatten damals Kirschen am Straßenrand gekauft. Nun statteten wir dem Ort einen Besuch ab und nutzten ihn als Ausgangspunkt für eine Tour in die Berge. Ein sehr schöner Weg führte durch waldiges Gelände an zwei Dolmen vorbei. Danach überquerten wir eine idyllische Wiese. Während ich noch auf den Knien Fotos von Orchideen schoss, war Birgit schon zu einem kleinen Weiler gelaufen. Doch plötzlich Panik!! Eine Schlange schlängelte davon und Birgit befürchtete, gebissen worden zu sein. Tatsächlich fanden sich an ihrem Schienbein zwei kleine blutrote Pünktchen, ca. 7 mm voneinander entfernt. Oh Gott, was tun?! Nicht aussaugen, meinte Birgit. Wir versuchten uns damit zu beruhigen, dass die roten Punkte von den Dornen stammen könnten, die uns zuvor die Beine etwas zerkratzt hatten. Und wir beschlossen, am Abend anzustoßen, wenn alle noch am Leben und bei Sinnen sind. Dazu kam es dann auch… Nachdem der erste Schreck verflogen war, setzten wir unseren Weg fort und erreichten die Ruine einer Klosterkirche, an der wir bei einer Bananen-Keks-Pause ein wenig verweilten. Weiter ging’s zu einem Aussichtspunkt, der uns einen atemberaubenden Blick über das Tal der Lergue bot. Da dieser Ort zudem von Thymian gesäumt war, mussten die Bananenschalen entsorgt werden, um in der Tüte Platz für die Kräuter zu schaffen. In hohem Bogen wurden die Schalen ins Tal geschleudert – und erneut gab es ein Zusammentreffen mit der wilden Fauna: fast hätte Birgit ein Reh getroffen, das sich ins Unterholz geduckt hatte. Welch ein Tag! 
Nun lag der Rückweg vor uns, der im Zickzack ins Tal hinab führte. An einer Kehre fand ich zwei herumliegende Steine und baute uns einen kleinen Picknickplatz. Weiter ging’s! Ein schöner Pfad unterhalb kleinerer Felsen bot immer wieder tolle Blicke ins Tal. Am Ende durchquerten wir den charmanten Ort Soubès und krönten unseren Ausflug schließlich mit Kaffee und selbst gebackenem Himbeerkuchen. Voilà – la vie est belle! 🙂

Nach der recht anspruchsvollen Trainingsrunde vom Ostersonntag entschlossen wir uns zu einer etwas moderateren Tour durch die Garrigue bei Les Matelles. Die Anfahrt dauerte nur knapp eine halbe Stunde und auch ein Parkplatz war schnell gefunden. Bei herrlichem Sonnenschein marschierten wir frohen Mutes aus dem Ort. Der steinige und steile Aufstieg verlangte uns einiges an Konzentration ab. Belohnt wurden wir mit herrlichen Blicken über das Umland! Oh je, dann wieder diese Zaunanlagen, die aus dem Nichts auftauchen und wo wir nie wissen: Sind wir drin oder draußen? Auch diesmal hieß es wieder drüber und nüber steigen, denn der Weg war jedes Mal auf der anderen Seite. 🙂
Nach einem weiteren Anstieg stolpierten wir über einen versteckten Pfad zu einem imposanten Ort: Aussicht auf eine tiefe Schlucht. Schmetterlinge flatterten, Blumenkissen leuchteten lilafarben und wieder sangen die Vögel ihre schönsten Frühlingsmelodien! Wir verweilten und träumten ein wenig. Anschließend suchten und fanden wir einen in der Gegend bekannten Kletterfelsen, den Rocher du Clocheton (Glockenturmfelsen). Wir blieben allerdings vernünftig und betrachteten ihn nur von unten. 😉 Unseren Picknickplatz fanden wir zum Ende der Wanderung am Ufer des Flusses Lirou, der aber gerade völlig ausgetrocknet ist! Dennoch war es ein nettes Plätzchen, auch zum Herumklettern. Danach war es nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt und wir hatten am Nachmittag Zeit zum Relaxen auf dem Balkon und im Stübchen.

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Menhir – MenDa

Der Frühling und die Sonne waren endlich da! Was lag da näher, als mal wieder auf Wanderschaft zu gehen und unsere schöne Umgebung zu erkunden. Zudem rückt unser Vorhaben, vier Tage Rucksackwandern durch den Schwarzwald, ebenfalls näher.
Ralf, mein Lieblingsorganisator und anerkannter Freund von Menhiren, fand und plante eine schöne Runde bei Sumène für uns.
Nach einem typischen Wanderfrühstück mit Müsli fuhren wir los und kamen relativ zeitig in Saint-Roman-de-Codières an.
Es war der Tag des ersten Wahlganges der Präsidentenwahl und so ging es relativ lebhaft in dem kleinen Ort zu. Wir zogen unsere Wanderschuhe an und los ging es zunächst einmal durch die romantischen Gassen und dann zum ersten Aufstieg, der versteckt hinter der Buchhaltestelle lag! Schnell gewannen wir an Höhe und schon standen wir vor dem ersten Menhir. Am Ende des Tages hatten wir mindestens drei weitere sehr gut erhaltene Exemplare gesichtet und bewundert. Die erste größere Pause machten wir auf einem idyllischen Fleckchen an einem Bach. Auch für das Picknick fanden wir ein nettes Plätzchen mit Ausblick, bevor es im leichten Auf und Ab zum Ausgangspunkt zurück ging.
Was gibt es Schöneres, als das Laufen durch die erwachende Natur und dem Lauschen der Vogelgesänge?!

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Paris, Paris, wir waren in Paris!

Coronabedingt wurde uns im Januar eine Reise mit dem Zug nach Paris storniert, von wo wir weiter nach Deutschland fliegen wollten. Die bereits gekauften Zugfahrscheine konnten wir umtauschen und nutzten sie nun, um für eine 3-tägige Auszeit in Frankreichs Hauptstadt zu reisen. In einem funktionell und gemütlich eingerichteten Appartement fanden wir Unterkunft und erkundeten von dort mit der Metro sowie per pedes die Stadt der Liebe. Ralf hatte im Vorfeld sehr gut geplant, so dass fast alle unsere Wünsche berücksichtigt wurden. Habt ihr Lust uns zu folgen? Allez! On y va! Los geht’s!

Tag 1: Entdeckungen auf dem Weg zum Musée Marie et Pierre Curie

Nach dem Frühstück, Ralf hatte aus einer der umliegenden Bäckereien Croissants und Baguette besorgt, liefen wir zum Bahnhof Austerlitz. Heftiger, anhaltender Hubschrauberlärm ließ uns den Himmel absuchen. Es dauerte eine Weile, bis wir den Riesenbrummer entdeckten, der damit beschäftigt war, Bauteile zu befördern. Der Krach war wirklich enorm und wir bedauerten die Patienten im Hôpital de la Salpêtrière, die unmittelbar neben der Baustelle genesen sollten! Unterwegs kamen wir am Institut der Pariser Mode vorbei und wurden vom Slogan WANDERLUST überrascht. 🙂
Mit der Metro fuhren wir ein paar Stationen und begannen den Tag mit dem Besuch des Gartens Catherine Labouret. Herrliche Baumblüte, Wiesen im Winterschlaf sowie spielende Kinder bereiteten uns Vergnügen.
Vorbei am Museum, das Auguste Rodin gewidmet ist, ging es zur Alexanderbrücke und dem Kleinen Palais. Oh, und der Eiffelturm tauchte auf und wurde nicht nur von uns fotografisch festgehalten!
Im Kleinen Palais machten wir zunächst eine Stippvisite im Innenhof, bevor wir in die frei zugänglichen Ausstellungsräume gerieten. Hier kann man sich wirklich verlaufen oder einen Regentag verbringen. Zum Glück war das Große Palais wegen Rekonstruktion geschlossen, sonst … ?!
Bei stürmischen, kühlen Windböen, aber mit Sonnenschein ging es weiter in Richtung Louvre. Ein Teepäuschen gab es an einem der vielen Springbrunnen. He, und endlich gibt es das iPhone in Grün für Wanderfreunde 😉 – davon kündete ein riesiges Werbeplakat!
Dann überraschte mich Ralf mit einem Kleinod: Ein Blumenmarkt in besonderer Atmosphäre! Farbenfroh und nostalgisch, witzig und detailreich. Wir nahmen einen handgeschnitzten Eisvogel als Souvenir mit.
So langsam meldete sich der Hunger. In einer Seitenstraße fanden wir Platz in einem japanischen Restaurant, wo wir erstmals den Inhalt einer Bento Box probierten – einfach köstlich! So gestärkt nahmen wir Anlauf für das letzte Ziel dieses schönen Tages: dem Museum Marie und Pierre Curie. Ein wenig Wartezeit vertrieben wir uns mit der Betrachtung der Grafiken an der Hauswand. Leider gab es keine deutschsprachigen Erklärungen, dafür auf englisch, spanisch und sogar polnisch! Dennoch wirkte die Faszination des Labors und die Betrachtung der damaligen Forschungsbedingungen auf uns und ließ uns staunen.

Tag 2: Romantik und der furchtlose Johann

Der Sonntagsspaziergang begann im Museum des romantischen Lebens. Dieses hübsche kleine Museum, zu dem ein Gewächshaus mit integriertem Café und einem kleinen Garten gehören, widmet sich der Kunst und Literatur der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die letzten Besitzer waren die Nachkommen der Familie des Malers Ary Scheffer (1795–1858), der hier einst wohnte und damals die künstlerische und literarische Elite seiner Zeit empfing, wie George Sand, Frédéric Chopin, Eugène Delacroix, Gioachino Rossini, Franz Liszt, Richard Wagner und Charles Dickens. Und nun auch uns!
Stadteinwärts folgten wir Paris’ Straßen, umrundeten einen kleinen Park und stolzierten durch überdachte Passagen. Dort gibt es das Musée Grévin – ein Wachsfigurenkabinett – dessen Besuch wir für ein anderes Mal aufhoben. Vorbei an der Pariser Börse gelangten wir schließlich zum Palais Royal, einem meiner Lieblingsplätze in Paris. Überall stehen Stühle herum, die man hin und her tragen kann, um ein besonders schönes Plätzchen zu erwischen. Am besten sitzt es sich am zentralen Bassin mit seinem Springbrunnen. Am Ende des Platzes stehen 266 Säulenstümpfe unterschiedlicher Höhe herum – ein Kunstwerk des französischen Installationskünstlers Daniel Buren, auf dem die Kinder herrlich herumklettern können. 🙂
Weiter ging’s über den Bauch von Paris – Les Halles – zur Kirche Saint-Eustache, die eher wie eine Kathedrale anmutet. Orgelklänge begleiteten uns durch das riesige Kirchenschiff. Danach erklommen wir den Turm Johanns Ohnefurcht, der im 14./15. Jahrhundert lebte und 1407 durch die Ermordung seines Rivalen, Ludwig von Orléans, dem jüngeren Bruder des Königs, Berühmtheit erlangte. Doch ihm sollte es nicht besser ergehen! Im September 1419 wurde er zu einer Unterredung auf die Yonne-Brücke bei Montereau gelockt und dort hinterrücks erstochen. 😮 Andererseits war Johann Ohnefurcht auch ein Herrscher, der trotz seiner intensiven Beschäftigung mit Politik, Wirtschaft und Intrige Zeit und Lust daran fand, Musik, Künste und Bücher zu fördern. Eine Ausstellung ließ uns in die Welt des Mittelalters und das damalige Leben eintauchen.
Als « Bonus » hatte ich noch ein Kunsterlebnis in die Streckenführung aufgenommen: Das nachgestaltete Atelier von Constantin Brâncuși. Noch nie hatte sich ein Besuch ergeben, obwohl ich schon immer mal dort hin wollte. Einige seiner Skulpturen sind einfach genial schön und zeitlos! Glücklicherweise waren es nur vier Räume. 😉 Nach all den Straßenkilometern wurden die Füße doch langsam etwas müde. So waren wir froh, als wir die Metrostation Arts & Metiers erreichten, ein würdiger Abschluss dieses Spaziergangs, denn die ganze Station ist mit Kupferblech ausgekleidet und erinnert an das Unterseeboot Kapitän Nemos.

Tag 3: Ausstellungsbesuch und Kanalballade

Am dritten und letzten Entdeckungstag besuchten wir zunächst eine Ausstellung im Musée du Luxembourg, die Künstlerinnen gewidmet war, welche in den 20er Jahren zur Avantgarde gehörten und heutzutage relativ unbekannt sind. Die Exposition war sehr abwechslungsreich. Es war noch immer sehr kühl und wir waren froh, dass wir ohne zu warten ins Museum gelangten. Die Eintrittskarten hatten wir nämlich bereits im Internet im voraus reserviert.

Nach dem ausgiebigen Betrachten der verschiedenen Werke unternahmen wir einen ausgiebigen Spaziergang entlang des Kanals Saint-Martin. Ab und zu tröpfelte es, aber der Regenschirm konnte im Rucksack bleiben. Die Promenade mündete schließlich im Besuch des ausgedehnten Parks Buttes Chaumont. Dieser wurde in einem ehemaligen Gipsabbaugelände angelegt und muss demnächst umfassend renoviert werden. Die Witterungseinflüsse hinterließen ihre Spuren an den zum Teil mit Beton übergossenen Felsenformationen. Eine Hängebrücke und Sichtachsen erinnerten uns an den heimatlichen Park in Wörlitz. Unseren letzten Abend ließen wir gemütlich in einer Pizzeria in der Nähe unserer Ferienwohnung ausklingen. Wieder einmal hat uns Paris begeistert und es gibt noch soviel zu entdecken – à la prochaine alors! Bis zum nächsten Mal!

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Neues vom Mittelmeer

Nach meinem erfolgreich absolvierten Arbeitswochenende nutzte ich die heutige sonnige Mittagspause für einen Strandspaziergang bei Carnon. So oft war ich hier schon unterwegs und jedes Mal entdecke ich Neues. Strandgut, Minilandschaften und Strandblüten – all das fasziniert mich und die Weite des Meeres bringt Ruhe und Entspannung.
Geht auch hinaus und auf Entdeckung!

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