Stadtbummel zum Weihnachtsmarkt

Eine Woche vor Heiligabend ließen Witterung und Zeitplan einen Bummel zum Weihnachtsmarkt zu. Unterwegs zauberte uns die eine oder andere Dekoration ein Lächeln ins Gesicht. Dieses Jahr gab’s auf dem zentralen Place de la Comédie wieder einen richtigen Baum zu bestaunen, nachdem uns in den letzten Jahren immer mal künstliche Konstruktionen überraschten. Im Pavillon Populaire schlenderten wir durch den zweiten Teil der Fotoausstellung im oberen Stockwerk, da uns die gesamte Ausstellung beim ersten Besuch erschlagen hätte. Ausgestellt war Fotografie aus Frankreichs zweiter Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sehr abwechslungsreich. Danach lockte es uns auf den Weihnachtsmarkt und der obligatoriosche Glühwein durfte nicht fehlen. Birgit entschied sich diesmal für die Variante in Rosé, während ich beim klassischen Rotwein blieb. Für die Kleineren standen drei Fahrgeschäfte zur Auswahl. Innerlich aufgewärmt spazierten wir zurück nach Hause, wo wir im Eingangsbereich von einer saisonalen Dekoration empfangen wurden. Immer wieder nett, was sich die Leute ausdenken, um etwas Freude zu verschenken. Mit diesem Beitrag wünschen wir allen Besuchern unseres Blogs Frohe Weihnachten!

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Kleine Nachlese vor dem Neuen Jahr

An einem der letzten sonnigen Herbsttage zog es mich vormittags hinaus: Meer oder Lac du Crès? Da über dem Meer Nebelschwaden auszumachen waren, entschied ich mich für den allseits bekannten See. Das war eine sehr gute Entscheidung, denn ich profitierte nicht nur von den goldenen Blättern, den schönen Spiegelungen und den mit Reif verzierten Pflanzen, sondern ebenfalls von einer Überraschung: Eine Fotoausstellung zum Thema Allemagne/Deutschland war rund um den See aufgebaut worden! Es begann eine « Jagd » nach den Motiven und ich habe sie fast alle gefunden. Bei einem Konzertbesuch im Kulturhaus Agora in Le Crès erfuhren wir später, dass das Motto der jetzigen Kultursaison unser Heimatland ist! Was für eine schöne Idee!

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Kunst in Montpellier

Nach längerer Pause fanden in diesem Jahr wieder einmal la fête de la lumière – das Lichterfest in der Innenstadt von Montpellier sowie die Tage der offenen Ateliers statt. Bereits im Vorfeld hatte mein Liebster die Programme studiert und einen Parcours für uns vorbereitet. Nicht vorbereitet waren wir auf die Menschenmassen, die am Samstag die Metropole überfluteten. Aber wir fanden dann doch stets ein Schlupfloch und konnten die meisten der wunderschönen Installationen bewundern!
Ruhiger ging es am Sonntag vormittags in den Künstlerstuben zu. Wir waren wieder einmal über die Vielfalt in den Ateliers erstaunt, konnten viele gute Gespräche führen, bekamen Anregungen und ich suchte mir Ohrringe in einer Mosaikwerkstatt aus, die nun extra für mich angefertigt werden. Ob sie wohl auf dem Gabentisch liegen werden? Nach etlichen Stunden des Kunstgenuss’ liefen wir heim und ließen den Tag gemütlich bei einem 1. Advent-Käffchen ausklingen.

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Noch mehr Meer im Novembersommer

Da im Herbst bekanntlich die Jagdsaison in Frankreich auf Hochtouren läuft, konsultierten wir unsere Wanderkarten dahingehend, Wälder zu vermeiden. Bei Agde fanden wir eine gut ausgebaute und markierte Strecke, die sowohl am Strand als auch im Hinterland einiges zu bieten hatte.

Der Wind war frisch, aber die Novembersonne strahlte den ganzen Tag.
Bei der Anfahrt wurden wir von einer Straßensperrung wegen einer Großbaustelle überrascht, so dass wir erstmal einen alternativen Parkplatz ausfindig machen mussten. Nachdem wir das bewerkstelligt hatten, liefen wir los und wurden schon bald durch ein fest verschlossenes Tor erneut am Wandern behindert. Also nochmal zurück auf Los! Am Kanal du Midi und der bereits bekannten Rundschleuse ging es bis zur Einmündung in den Fluss Herault. Von dort immer schön geradeaus zum Meer! Bananenpause auf einer Sonnenbank mit weitem Blick auf den Leuchtturm, Grau d’Agde, Cap d’Agde und viele imposante Segelboote. Gestärkt liefen wir über den Strand und bogen dann ab Richtung Boddengewässer, Salzwiesen zurück zum Ausgangspunkt. Etliche fest verankerte Hausboote riefen das Interesse meines Liebsten hervor, der so sehr von einer Reise auf einem solchen Boot träumt. 🙂

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Novemberausflug mit der Bahn nach Narbonne

Wenn einer eine Reise tut, dann kann es zu Verspätungen kommen und so geschah es einst meinem Liebsten. Daraufhin bekam er einen Reisegutschein von der Französischen Bahn SNCF, dessen Gültigkeit sich dem Ende näherte. Schon öfter hatten wir über einen Besuch der Stadt Narbonne gesprochen. Die Kathedrale Saint Just sahen wir manchmal von der Autobahn aus. Gesagt getan! Wir reservierten mit einigen Komplikationen (das Einlösen von Gutscheinen ist jedes Mal eine Herausforderung!) die Zugtickets und wir planten bereits im Vorfeld einen interessanten Rundgang. Ralf baute einige überraschende Abzweigungen wie den zum Alten Friedhof sowie in den Botanischen Garten mit sehr verschiedenen Zitrusfrüchten ein, bevor wir ins Zentrum und damit zur Kathedrale gelangten. Ich muss gestehen, dass ich ein klein wenig enttäuscht von dem Bauwerk war. Von weitem wirkt es so gewaltig und riesig, aber als ich drinnen war, erschien es mir viel simpler. Sehr schön waren der Klosterhof und der Garten mit Rosen.
Nach dem Kathedralenbesuch machten wir einen Abstecher zum Horreum, was unterirdische Gänge aus der Römerzeit sind. Die Mittagspause begann gerade, jedoch hatten wir auch gar nicht die Absicht, das Horreum zu besichtigen. Im Garten saß ein Kätzchen im Grünen und ließ sich durch uns gar nicht stören!
Weiter ging es durch die Gassen über das Palais des Bischofs zum Marktplatz. Der Rathausturm hatte eine große rote Schleife um den steinernen Bauch gewickelt bekommen. Ja ist denn schon wieder Weihnachten? Im kleinen, etwas abseits gelegenen Restaurant « La salle verte » aßen wir sehr lecker zu Mittag! Gestärkt folgten wir den Uferwegen am Kanal de la Robine, querten die Markthalle und stiegen in die Krypta der Kirche Heiliger Paul hinab.
Unser letztes Ziel war das Museum im Geburtshaus von Charles Trenet, der in den 40iger Jahren das französische Chanson aus der Taufe hob. Dies war sehr interessant und ich versuchte mich im Karaoke. 🙂 La mer …
Nun wurden unsere Füße müde und die Abfahrtzeit des Zuges zurück nach Montpellier rückte näher. Wir tippelten noch einmal am Kanal entlang zum Bahnhof. Ein sehr schöner, lohnenswerter Ausflug ging mit einer pünktlichen Rückreise zu Ende.

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Käse’s Rundfahrt mit Felipe und Sara

Seit Ende September habe ich zwei Doktoranden als Gastwissenschaftler in meiner Arbeitsgruppe: Sara aus Madrid (Spanien) und Felipe aus Montevideo (Uruguay). Wie üblich hatte ich eine Rundfahrt durch die Gegend nördlich von Montpellier geplant, um den Gästen etwas von der schönen Umgebung zu zeigen. Meine neu auserkorene Streckenführung taufte ich « Käse’s Rundfahrt ». So hieß in meiner Kindheit eine große Runde auf den Berliner Gewässern, die wir jedes Jahr einmal mit dem Boot befuhren – und die ich als ziemlich langweilig in Erinnerung habe. Viel lieber fuhr ich zum Baden, anstatt stundenlang im Boot zu sitzen und von der Sonne gebrutzelt zu werden. Witzigerweise erfuhr ich erst vor ein paar Monaten, dass es im Vorkriegsberlin ein Reiseunternehmen namens Käse gab, das seinerzeit Rundfahrten anbot. William Käse war 1905 von Hamburg nach Berlin gekommen und hatte dort ein Unternehmen für Stadtrundfahrten gegründet, zuerst mit Pferdewagen, schon bald mit Autobussen. Der Name « Käse’s Rundfahrten » bekam im Berlin der Kaiserzeit schnell « Kultstatus » und wurde regelrecht zum Synonym für Stadtrundfahrten. Aus dieser Zeit musste sich der Begriff « Käse’s Rundfahrt » über meine Großeltern in unseren Familienwortschatz geschlichen haben…
Um neun Uhr sammelte ich Sara und Felipe bei Saint-Eloi ein und wir fuhren zuerst nach Saint-Jean-de-Buèges, einem verträumten, abseits gelegenen Dorf am Rande der Cevennen. Nach einem Rundgang durch die Gassen und Besuch des Burggartens fuhren wir weiter über Ganges und Gorniès zum legendären Cirque de Navacelles. Die beiden waren beeindruckt von dieser einzigartigen Landschaft! Danach ging es zu einem kleinen Steinkreis und einem Dolmengrab aus dem Neolithikum, zwei weitere Höhepunkte unserer Rundfahrt. Als letzte Station hatte ich das mittelalterliche Dörfchen La Couvertoirade ausgesucht. Nach unserem Rundgang durchs Dorf schlug ich vor, Crêpes zu essen, wovon beide begeistert waren. Die Rückfahrt nach Montpellier entlang der Autobahn bei Lodève ging so schnell, dass sogar noch Zeit blieb, um einen Abstecher zum Lac du Salagou einzuschieben. Auch diese Landschaft fand ihre Liebhaber. Es ist schon toll, wieviele verschiedene Landschaften wir hier in Frankreichs Süden auf recht kleinem Gebiet vorfinden, die uns immer wieder zum Entdecken und Entspannen einladen. Voll schöner Eindrücke lieferte ich meine zwei Gäste gegen 19 Uhr wieder in Montpellier ab, um dann meine Liebste von ihrem 12h Dienst im Altersheim von Baillargues abzuholen.

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Drei Tage in Berlin

Ende Oktober war es soweit. Ich hatte den letzten Direktflug nach Berlin gebucht, um meinem Vater in der herbstlichen Jahreszeit etwas Gesellschaft zu leisten. Diesmal lief alles wir am Schnürchen und Freitagabend wurde das erste Berliner Pilsner genossen. Tags darauf standen ein kleinerer Einkauf und Küchenaktivitäten an. Am Nachmittag fuhren wir zum Friedhof, um auch meiner Mutti einen Besuch abzustatten. Der Parkfriedhof hatte sich herbstlich geschmückt und lange saßen wir noch auf der Bank und erzählten…

Am Sonntag machten wir uns auf den Weg nach Niederfinow, um das neu gebaute Schiffshebewerk zu bestaunen. Imposant und modern erhebt es sich neben dem alten Bauwerk, dessen Errichtung bereits 1906 geplant, aber erst 1934 abgeschlossen wurde. Anschließend fuhren wir ins Restaurant Steinbeck, in dem sich Vater einen Falschen Hasen wie bei Muttern schmecken ließ. Nach einer abwechselungsreichen Fahrt durch den herbstlichen Barnim trafen wir rechtzeitig zum Kaffee in Herzfelde ein, wo uns Christina, Peter und leckerer Apfelkuchen erwarteten. 🙂

Am dritten Tag meiner Berlinreise zog es uns nochmals zum Friedhof. Doch diesmal besuchten wir den jüdischen Friedhof in Weißensee, der den größten seiner Art in Europa darstellt. Erstaunlich, dass er die Zeit des Hitlerfaschismus weitgehend unbeschadet überstehen konnte. Eine Reihe berühmter Persönlichkeiten fand auf diesem Areal seine letzte Ruhestätte. An prominenter Stelle findet sich das Grab des deutsch-jüdischen Widerstandskämpfers und Kommunisten Herbert Baum (1912-1942). Desweiteren fand ich die Gräber des Komponisten Louis Lewandowski (1821-1894), des impressionistischen Malers und Grafikers Lesser Ury (1861-1931) und des Schriftstellers Stefan Heym (1913-2001), der 1994/95 Alterspräsident des Deutschen Bundestags war. Das war ein interessanter Vormittagsausflug. Anschließend fuhren wir zu Peter und Christina nach Marzahn. Tags darauf begleitete mich mein Vater noch zum neuen Flughafen Berlin-Brandenburg, wo wir von der Besucherterrasse das Rollfeld überblickten und noch einen letzten Kaffee bei Starbucks tranken. 🙂

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Mittelmeerwellen

Nachdem wir tags zuvor im Hinterland unterwegs waren, führte es uns am Sonntag mal wieder zum Meer. Außerhalb der Hochsaison gefällt es uns da immer wieder, da man so schön schlendern und sich den meist milden Wind um die Nase wehen lassen kann. Diesmal starteten wir am Rand von La Grande-Motte und schlugen den Weg in Richtung Plage du Petit Travers ein. Es herrschte ein buntes Treiben, denn einige Kite-Surfer nutzten den Wind für ihre Kunststückchen und auch ein paar Reiter galoppierten hoch zu Ross am Wasser entlang. Gut durchgelüftet machten wir uns wieder auf den Weg zurück in unser gemütliches Heim.

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Herbstimpressionen in und um Assas

Im Rahmen des Festivals « Musiques Ancienne en Pic Saint-Loup & Gorges de l’Hérault » waren wir am 13. Oktober in der romanischen Kirche Saint-Martial in Assas, wo das Ensemble Obsidienne Musik aus der Zeit von Richard Cœur de Lion (Löwenherz) spielte. Bei dieser Gelegenheit erinnerten wir uns, dass wir schon lange mal diesem Ort und seiner Umgebung einen Besuch abstatten wollten. Neun Tage später war es nun soweit. Der Herbst hatte die Natur voll im Griff: Beeren und Früchte leuchteten in verschiedenen Farben. Auch ein paar stattliche Pilze säumten den Weg, die wir gern dort beließen. Bevor wir nach Assas zurückkehrten, verbarg sich hinter Mauern ein geheimnisvoller Schlosspark. Dieser war nicht öffentlich zugänglich, denn dort befindet sich das « Atelier des Vendangeurs » (Werkstatt der Weinleser), eine Agentur für Architektur und ein Raum für kollaboratives Arbeiten. In Assas angekommen, stiegen wir zum Schloss hinauf und folgten neugierig einigen Gassen, in denen sich manch hübsches Detail bewundern ließ. Na schaut selbst, was wir im herbstlichen Assas entdeckt haben.

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Herbstspaziergang in Restinclières

Anfang Oktober war es mal wieder soweit, dass wir zur Domäme Restinclières fuhren, um dort einen Vormittagsspaziergang zu unternehmen. Inzwischen hatte sich der Herbst eingestellt und das Weinlaub bunt gefärbt. Oft schon waren wir in diesem Areal unterwegs, wobei wir immer wieder anderen Pfaden folgten. Diesmal stellten wir fest, dass der Weg zum Fluss Le Lez aufgrund von Bauarbeiten gesperrt war. Dort soll eine Fußgängerbrücke entstehen, die es uns ermöglichen wird, in Zukunft Wanderrunden entlang beider Uferseiten zu unternehmen. Darauf freuen wir uns schon jetzt – wir werden bei gegebenem Anlass berichten! 🙂

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