Spätsommer-Rundreise durch Deutschland

Kurzbesuch in Bensheim mit Spaziergang durchs Fürstenlager

Aus Anlass einer nachträglichen Geburtstagsfeier waren wir im August/September mit dem Auto auf Rundreise durch Deutschland. Unser erster Anlaufpunkt waren Sarah und Olaf, die in Bensheim ihren Lebensmittelpunkt haben. Nach unserer Ankunft im Hotel « Tobbaccon » erfrischten wir uns kurz und verbrachten anschließend einen gemütlichen Sommerabend mit Apèro und Grillen auf dem Anwesen unserer Freunde.
Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück hinaus nach Auerbach in das sog. Fürstenlager. Dies ist ein Park, wo einst eine Quelle für eine Kureinrichtung bzw. eine Sommerresidenz für Fürsten dienen sollte. Diese wurde aber nie vollständig fertig gestellt. Lediglich einige Häuser, ein Gasthaus, eine ganz mit Baumrinde verkleidete Eremitage sowie ein paar Skulpturen zeugen von diesem Traum aus dem Jahre 1790. Beeindruckend für uns war das üppige Grün, das den Augen so gut tat! Wir genossen die Ruhe, den Odenwaldblick und spazierten von einer Bank zur nächsten, um die schöne Landschaft auf uns wirken zu lassen. Auch hatten wir uns viel zu erzählen. Eine Streuobstwiese, deren Apfelbäume reife Früchte trugen, erweckte ebenso unsere Aufmerksamkeit wie ein Pfad, der von allerlei Neuanpflanzungen gesäumt war. Wir staunten über die Vielfalt der Obstbaumsorten. In Staunen versetzten uns die stattlichen Bäume, u.a. ein Riesenmammutbaum, in dessen Schatten sich junge Mädchen zum Picknick niedergelassen hatten. Zum Schluss ließen wir uns Kaffee und Kuchen am Kiosk schmecken. Nach einer erfrischenden Dusche, es waren über 32°C tagsüber, trafen wir uns erneut mit Sarah und Olaf am Abend zu einem Stadtspaziergang. Mit hessischen Tabbas stillten wir unseren Appetit, tranken frisch gezapftes Bier gegen den Sommerdurst und fielen gegen Mitternacht seelig ins Hotelbett. Am nächsten Tag ging die Reise weiter nach Berlin und anschließend nach Wittenberg.

Familienbesuche in Berlin und Wittenberg

Von Berlin aus unternahmen wir einen schönen Ausflug zum Heinrich-Schliemann-Museum in Ankershagen. Zuvor stärkten wir uns an echter italienischer Pizza bzw. mit Spinat gefüllten Ravioli im Havelkrug Granzin. Im Museum erfuhren wir dann allerlei Interessantes aus dem Leben und Wirken Schliemanns. Am zweiten Tag in Berlin fuhren wir zum Kleinen Müggelsee, wo wir im Restaurant « Neu-Helgoland » sowohl lecker zu Mittag aßen als auch noch zum Kaffee einkehrten. Die Zeit dazwischen schipperten wir mit einem Ausflugsboot rund um den Großen Müggelsee. Nach diesen harmonischen und erlebnisreichen Tagen in Berlin hieß es Abschied nehmen und wieder gen Süden zu fahren. Unsere nächste Station war Wittenberg, wo wir in der Piesteritzer Werksiedlung eine schöne Unterkunft bezogen. Bequem konnten wir per pedes Birgits Elternhaus erreichen und mit Ingrid und Fritz gemeinsame Zeit verbringen. Auch besuchten uns am Sonntag nacheinander die kleinen and später die großen Enkelkinder sowie deren Eltern. Er war schön, alle mal wieder gesehen und gesprochen zu haben.

Ab durch die Hölle!

Unsere nächste Station war Baden-Württemberg. In einem kleinen Dorf auf der Schwäbischen Alb bezogen wir Quartier. Zwei Tage standen uns für Ausflüge und Erkundungen zur Verfügung. Am ersten Tag fuhren wir an den Albtrauf oberhalb von Bad Urach. Durch die Hölle ging es zu den Gütersteiner Wasserfällen (wo ich meine Wandermütze verlor) und weiter bis zum gelben Fels. Der Rückweg führte am Landgestüt Marbach vorbei hin zum Rutschenfelsen, von dem aus früher gefällte Bäume auf besagte Weise ins Tal befördert wurden. Immer wieder boten sich aus luftiger Höhe schöne Blicke zur Ruine Hohenurach, zur Burg Hohenneuffen und zur Burg Teck.

Unterwegs mit Philipp

Für den nächsten Tag verabredeten wir uns mit Philipp in Reutlingen. Da uns der Vormittag noch etwas Zeit ließ, fuhren wir zunächst zum Schloss Lichtenstein. Wir erkundeten die nähere Umgebung dieses Schwäbischen Märchenschlosses, das uns auf einen späteren Besuch neugierig machte. Dann ging es nach Reutlingen, wo wir uns mit Philipp am Busbahnhof trafen. Wir schlenderten am Tübinger Tor vorbei zum Spendhaus, in dem wir uns eine Ausstellung von HAP Grieshaber zum Thema Bauernkrieg anschauten. Besonders gefiel uns das sog. Baumhaus im 4. Obergeschoss, das als Kreativbereich der Vermittlung von Kunst an die Heranwachsenden dient. Im Außenbereich des Restaurants « Alexandre » stärkten wir uns unter großen Schirmen vorm Nieselregen geschützt, bevor wir nach Unterjesingen fuhren und uns im Bereich des Keltermuseums eine Freiluftausstellung zum Bauernkrieg anschauten. Weder wussten wir, dass der Bauernkrieg in Süddeutschland so bedeutsam war, noch war uns geläufig, dass sich dieses Ereignis gerade zum 500. Mal jährte. Wieder was gelernt! Um uns Appetit fürs Abendessen zu holen, wanderten wir hinauf zur Wurmlinger Kapelle, von der sich ein stimmungsvoller Blick ins Umland bot. Wer hätte gedacht, dass Philipp noch nie dort oben war?! 😉 Zurück in Unterjesingen kehrten wir im « Löwen » ein. Damit neigte sich unser Deutschlandurlaub seinem Ende entgegen, denn tags darauf fuhren wir – von einem Stau vor Orange und einem Unwetter nach Orange begleitet – zurück in unsere Wahlheimat.

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