Wandertage bei Lamalou-les-Bains

Birgit hatte eine Woche frei und auch ich profitierte von einem freien Tag, dem 11. November, so dass wir uns zu einer kurzen Wanderreise entschlossen. Wir fuhren ins Hohe Languedoc, wo wir schon zwei Mal unsere Wanderbeine schwangen, einmal von Olargues aus und einmal mit Karin. Unsere erste Wanderung führte zunächst über Wiesen und durch waldiges Gelände. Im Wald von Madale mussten wir uns voll auf den Weg konzentrieren, der Dank des vielen Herbstlaubs kaum auszumachen war. Nach einem Anstieg durch einen Esskastanienwald und dem Passieren einer Ziegenherde erreichten wir offenes, felsiges Gelände, das sich für ein Picknick anbot. Wir kraxelten hierhin und dorthin und genossen die Sicht über die hügelige Landschaft. Wieder am Parkplatz angelangt fuhren wir hinab in den Kurort Lamalou-les-Bains. Da unser Quartier noch nicht bezugsfertig war, spazierten wir einmal quer durch den Kur- und Badeort. Im Thermalbad studierten wir das Angebot, darunter Anwendungen zur Linderung von multipler Sklerose, Parkinson und Poliomyelitis. Fürs Abendessen hatten wir einen Tisch im Restaurant des Hôtel des Thermes reserviert. Es sollte ein Dinner der besonderen Art werden, denn wir waren fast die einzigen unversehrten Gäste des Abends, für Birgit kein ungewohnter Anblick. Wie schön, dass wir noch so fit sind!

Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns erneut auf in die Berge. Der Ausgangspunkt unserer Rundtour lag im Weiler Douch bei Rosis. Von dort führen einige Wege zum Mont Caroux und auch wir waren schon einmal mit Karin auf diesen Wegen unterwegs. Dieses Mal wanderten wir in die entgegengesetzte Richtung. Nach einem kurzen Anstieg ging es erstmal tief ins Tal hinab, wobei sich ein fantastischer Blick bis zu den schneebedeckten Pyrenäen bot. Im Tal folgten wir dann einem Bachlauf stromaufwärts bis zum Col de l’Ourtigas. An einer Brücke nahmen wir ein kleines Picknick ein und erfeuten uns der goldfarbenen Blätter im Wind. Angenehm gemächlich und in langgezogenen Kehren zog sich der Weg hinauf zum Pass. Dort standen einige Fahrzeuge und auch wir konnten uns vorstellen, ein anderes Mal von dort aus zu wandern. Doch uns führte nun der Weg zurück in Richtung Parkplatz. Das Gelände wurde offener und auch deutlich windiger. Auf Plakaten konnten wir sehen, dass es manchmal möglich sein sollte, Mufflons zu beobachten. Uns war solcherart Schauspiel leider nicht vergönnt. Aber die Blicke über die Berge des Hohen Languedocs waren ebenfalls eine Augenweide. Im Schatten einer Felsgruppe unterhalb eines Sattels stärkten wir uns für den weiteren Teil des Tages. Für die Rückfahrt nach Montpellier wählten wir eine andere Route durchs recht einsame Hinterland. Gern werden wir wiederkommen, doch nachdem wir nun drei Mal im Herbst in dieser Gegend weilten, möchten wir beim nächsten Mal den Frühling mit seiner Ginsterblüte erleben…

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