Nachlese – Atlantikküste im September

Tag 1 / 21.9.2024

Im September nahmen wir uns eine kleine Auszeit und reisten zunächst an die Atlantikküste. Wir mieteten eine kleine FeWo in Urugne, wo wir von einem älteren, passionierten Rugbyfan begrüßt wurden. Durch den gepflegten Garten führte er uns zur Unterkunft und gab uns einige Hinweise. Nachdem wir uns eingerichtet sowie ein Käffchen auf der Terrasse getrunken hatten, schlug Ralf vor, den noch jungen Abend zu einem Spaziergang in Biarritz zu nutzen. Wir hatten schon oft von diesem Ort gehört und waren neugierig. Wir liefen insgesamt 7 km durch diesen charmanten, im Sommer sicher überlaufenen Küstenort und ließen uns anschließend im Domizil unsere selbst gebackene Quiche zu einem Glas Rotwein schmecken.

Tag 2 / 22.9.2024

Entgegen den Regenvorhersagen schien die Sonne, was uns natürlich freute, denn wir hatten einiges vor an diesem Urlaubstag! Zuerst begaben wir uns auf den Küstenwanderweg in der Domaine d’Abbadia. Wir hatten bald ein Schottland-Irland-Déjà-Vu, was durch die Abbey, Schafe und viel Grün bedingt war. Wir hatten ebenso ein La Réunion-Gefühl, denn der Wald ähnelte dem Urwald auf der französischen Insel. Immer wieder hielten wir inne, um die Möwen zu beobachten, die Felsplatten zu bewundern oder einfach aufs Meer zu schauen. Interessant fanden wir die ausgezeichneten Fotopunkte, die dazu dienen, die Erosion der Steilküste zu verfolgen. Jedermann kann seine Fotos für diese Forschung zur Verfügung stellen.

Nach einer kleinen Pause in der Unterkunft, wo wir die vermadderten Wanderhosen in die Waschmaschine stecken mussten, fuhren wir zum Botanischen Garten der fünf Kontinente. Da gerade Tag des offenen Denkmals war, konnten wir ihn gratis besuchen. Ein Labyrinth, Kakteen, Hortensien sowie ein Feuchtgebiet mit Bambus und Seerosen bildeten die Höhepunkte. Neugierig betrachteten wir eigenartige Gebilde, die rot und gelb netzartig unter Büschen hervorsprossen. Später erfuhren wir, dass es sich um die sog. Teufelslaterne oder das Hexenherz handelte. Auf dem Rückweg zum Auto nahmen wir einen Küstenweg, von wo aus wir einige farbenfroh gestaltete, typisch baskische Häuser betrachten konnten.

Zum Abschluss des Tages besichtigten wir den Küstenort Saint-Jean-de-Luz, wo wir auch ein baskisches Menü mit Blutwurst in einem Restaurant zu uns nahmen. Wir tingelten durch die Gassen, querten eine überdachte Flaniermeile, genannt Pergola, schauten zu Leuchttürmen und dem Fort de Socoa, welches vom berühmten Baumeister Vauban geschaffen wurde. Viele Lichter und das Rauschen des Meeres zauberten eine durch und durch romantische Atmosphäre!

Tag 3 / 23.9.2024

Auch  dieser Tag war freundlich und trocken. Es sollte ein langer Ausflugstag mit Zugfahren und Wandern werden. Wir fuhren zunächst ein Stück mit dem Auto bis zum Parkplatz am Museum des baskischen Kuchens. 🙂 Von dort wanderten wir durch einen Kastanienwald bis zum Bahnhof des Train de la Rhune. In einem offenen Wagen reisten wir 35 min durch eine raue Felsenlandschaft hinauf zum Gipfel La Rhune. Sofort umfing uns Brockenfeeling, will sagen, scharfer Wind, Kälte, aber schöne Aussichten aufs Umland. Die meisten Mitreisenden stürmten sogleich in die Restaurants, während wir uns umschauten und ein windgeschütztes Plätzchen fürs Picknick suchten. Oh, Steinmännchen bauen verboten, um die Umwelt nicht zu zerstören! Diese Aufforderung sahen wir zum ersten Mal und sie leuchtete uns auch ein. Nachdem wir uns hinter einem Fels in der Sonne gestärkt hatten, begannen wir den langen Abstieg zum Parkplatz. Pferde mit Fohlen standen teils wie Statuen am Weg, der ziemlich steil und geröllig alle Aufmerksamkeit von uns erforderte. In einem kleinen romantischen Wald pausierten wir kurz, bis es weiter hinab bis zum Ausgangspunkt ging. Erschöpft, aber glücklich kehrten wir in die Gemütlichkeit zurück.

Tag 4/ Abreise/ 24.9.2024

Der Abreisetag aus Urugne hieß nicht Ende des Urlaubs, denn wir würden weiterreisen nach Burgos in Spanien. Dorthin folgten wir einer Einladung von Sara, die vor 2 Jahren ein Praktikum unter Ralfs Ägide in Montpellier absolviert hatte. Sie war so erfolgreich und fühlte sich so wohl, dass sie uns einlud, ihre Heimatstadt kennenzulernen. So nutzten wir die Herbstauszeit, dieser nun nachzukommen. Doch bevor wir in Richtung Spanien aufbrachen, besichtigten wir Socoa mit dem Fort und bekamen tolle Meereswallungen zu sehen. Bunte Boote, Segelschüler, gepflegte baskische Architektur, eine Open-Air-Fotoaustellung zum Küstenschutz sowie das aufgewühlte Meer gingen uns zu Herzen und der Abschied fiel uns wirklich schwer. Vielleicht werden wir eines Tages noch einmal zurückkommen und länger bleiben im wunderschönen Baskenland!

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